Beitrag #72
05.12.2012, 01:44
Im Große und Ganzen Zustimmung, aber:
Ich habe letzten Freitag einen Transmann kennen gelernt. Er ist beim Bundesheer angestellt. Dort noch als Frau, aber das wird sich schon ändern.
Die GaOP bei Transmännern ist aber alles andere eine Standard OP. Da geht bei einem höheren Prozentsatz etwas schief. Bei MzF kann es keine Gefühle geben, oder die Neovagina ist zu eng oder zu wenig tief um funktional zu sein, aber äußerlich sieht es fast immer nach Frau aus.
Bei FzM kann es sogar sein, das der neue Penis abstirbt und dann ist Feierabend. Dann ist auch optisch unter der Dusche für die anderen kein Mann zu sehen, wenn die anderen es nur körperlich festmachen.
Ich mag eben das Argument FKK, Sauna, ..., nicht schon wieder hören.
Der eigentliche Grund für eine GaOP sollte niemand in Äußerlichkeiten suchen, sondern nur in sich drinnen. Wenn jemand eine GaOP macht, damit er auf den FKK Strand gehen kann, ohne dass er schief angeschaut wird, dann ist das der Anfang vom Weg in eine Sackgasse.
Wir unterwerfen uns hier gesellschaftlichen Normen, nur damit wir nicht auffallen, wobei fast alle vergessen, dass sie trotz der OP auch auffallen und als Transfrauen erkennbar bleiben. Das schief Anschauen am FKK Strand wird also den wenigsten erspart bleiben.
Anders die Sicht ins innere. Ich kann natürlich nur von meiner und Marias Erfahrung sprechen, weil ich sonst zu wenig Einblick in das Leben anderer TS habe. Ich konnte bis 4 Monate vor der OP sehr gut mit meinem Penis Leben. Erst so kurz vor der OP, als auch schon eine Brust OP stattgefunden hatte, da passte dann für mich etwas nicht mehr zusammen. Es entstand eine Sehnsucht nach dem Gefühl eine Vagina zu haben. Zu fühlen wie etwas in sich geschoben wird, an der richtigen Stelle. Das klingt jetzt sehr Sexuell und ja das mag es auch gewesen sein. Tatsache war für mich aber das verlangen hier mit Männern auf eine Art und Weise zusammen sein zu können, wie die Natur es normalerweise vorsieht. Ganz sicher war auch ein Grund zu wissen, dass ich es niemanden sagen müsste, weil man es bei mir nicht merkt. Und sicher auch der Umstand, dass man ohne Penis wirklich alles anziehen kann und nicht mehr überall aufpassen muss, damit es nicht bemerkt wird, wenn man das eben nicht will. So gesehen empfinde ich den Weg der GaOP den leichtern, weil er zwar Schmerzen verursacht, aber am Ende auch von einer Last befreit. Wobei das wieder die Last des Erkannt werdens in der Gesellschaft ist.
Meine Partnerin hat hier einen anderen Zugang. Sie wird immer als Frau wahrgenommen und dieses auch beim Sex, obwohl da noch was ist. Für sie gibt es derzeit keinen Grund hieran etwas zu ändern, von dem sie bei mir sieht welche Probleme es machen kann. Nicht das diese groß wären, aber selbst die kleinen sind ihr zu viel. Und etwas ganz wichtiges, sie hat nicht das Verlangen nach der "normalen" Art Sex zu haben. Sie ist eine Meisterin des Aufpassens und selbst beim Tauchen oder am Strand hat noch niemand etwas bemerkt. Also kann ich sehr gut nachvollziehen, dass es für sie keinen Grund gibt irgend etwas an ihrer Körperlichkeit zu verändern.
Bei mir ist die OP gut gegangen, aber hätte ich keine Gefühle mehr, oder würde es innen so klein sein, dass es nicht funktioniert, dann hätte ich sicher ganz andere Gedanken. Ich würde den Arzt verfluchen, die OP bereuen und überall erzählen, dass ich verpfuscht und verstümmelt worden bin. Am Ende würde ich an starken Depressionen leidend irgendwie versuchen zu überleben.
Das klingt jetzt ungerecht dem Arzt gegenüber, weil wir alle wissen über das Risiko, aber wahrhaben will es keine von uns.
(05.12.2012, 00:35)Angelika schrieb: ... die sich auch nackt als Frau unter Frauen bewegen wollen, als z. B. am FKK-Strand in der Sauna, unter einer Gemenschaftsdusche, etc., ...dieHier siehst du jetzt nur eine Seite in deiner Argumentation!
Ich habe letzten Freitag einen Transmann kennen gelernt. Er ist beim Bundesheer angestellt. Dort noch als Frau, aber das wird sich schon ändern.
Die GaOP bei Transmännern ist aber alles andere eine Standard OP. Da geht bei einem höheren Prozentsatz etwas schief. Bei MzF kann es keine Gefühle geben, oder die Neovagina ist zu eng oder zu wenig tief um funktional zu sein, aber äußerlich sieht es fast immer nach Frau aus.
Bei FzM kann es sogar sein, das der neue Penis abstirbt und dann ist Feierabend. Dann ist auch optisch unter der Dusche für die anderen kein Mann zu sehen, wenn die anderen es nur körperlich festmachen.
Ich mag eben das Argument FKK, Sauna, ..., nicht schon wieder hören.
Der eigentliche Grund für eine GaOP sollte niemand in Äußerlichkeiten suchen, sondern nur in sich drinnen. Wenn jemand eine GaOP macht, damit er auf den FKK Strand gehen kann, ohne dass er schief angeschaut wird, dann ist das der Anfang vom Weg in eine Sackgasse.
Wir unterwerfen uns hier gesellschaftlichen Normen, nur damit wir nicht auffallen, wobei fast alle vergessen, dass sie trotz der OP auch auffallen und als Transfrauen erkennbar bleiben. Das schief Anschauen am FKK Strand wird also den wenigsten erspart bleiben.
Anders die Sicht ins innere. Ich kann natürlich nur von meiner und Marias Erfahrung sprechen, weil ich sonst zu wenig Einblick in das Leben anderer TS habe. Ich konnte bis 4 Monate vor der OP sehr gut mit meinem Penis Leben. Erst so kurz vor der OP, als auch schon eine Brust OP stattgefunden hatte, da passte dann für mich etwas nicht mehr zusammen. Es entstand eine Sehnsucht nach dem Gefühl eine Vagina zu haben. Zu fühlen wie etwas in sich geschoben wird, an der richtigen Stelle. Das klingt jetzt sehr Sexuell und ja das mag es auch gewesen sein. Tatsache war für mich aber das verlangen hier mit Männern auf eine Art und Weise zusammen sein zu können, wie die Natur es normalerweise vorsieht. Ganz sicher war auch ein Grund zu wissen, dass ich es niemanden sagen müsste, weil man es bei mir nicht merkt. Und sicher auch der Umstand, dass man ohne Penis wirklich alles anziehen kann und nicht mehr überall aufpassen muss, damit es nicht bemerkt wird, wenn man das eben nicht will. So gesehen empfinde ich den Weg der GaOP den leichtern, weil er zwar Schmerzen verursacht, aber am Ende auch von einer Last befreit. Wobei das wieder die Last des Erkannt werdens in der Gesellschaft ist.
Meine Partnerin hat hier einen anderen Zugang. Sie wird immer als Frau wahrgenommen und dieses auch beim Sex, obwohl da noch was ist. Für sie gibt es derzeit keinen Grund hieran etwas zu ändern, von dem sie bei mir sieht welche Probleme es machen kann. Nicht das diese groß wären, aber selbst die kleinen sind ihr zu viel. Und etwas ganz wichtiges, sie hat nicht das Verlangen nach der "normalen" Art Sex zu haben. Sie ist eine Meisterin des Aufpassens und selbst beim Tauchen oder am Strand hat noch niemand etwas bemerkt. Also kann ich sehr gut nachvollziehen, dass es für sie keinen Grund gibt irgend etwas an ihrer Körperlichkeit zu verändern.
Bei mir ist die OP gut gegangen, aber hätte ich keine Gefühle mehr, oder würde es innen so klein sein, dass es nicht funktioniert, dann hätte ich sicher ganz andere Gedanken. Ich würde den Arzt verfluchen, die OP bereuen und überall erzählen, dass ich verpfuscht und verstümmelt worden bin. Am Ende würde ich an starken Depressionen leidend irgendwie versuchen zu überleben.
Das klingt jetzt ungerecht dem Arzt gegenüber, weil wir alle wissen über das Risiko, aber wahrhaben will es keine von uns.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.