Mein schönstes Erlebniss als Tg/Ts
RE: Mein schönstes Erlebniss als Tg/Ts
Beitrag #4
Tja, also im Grunde gibt es so viele Erlebnisse in meinem Leben, aber das bemerkwerteste war eines bei dem ich erst Stunden realisiert habe, was dort eigentlich passiert ist.

Bei der Hautkerbsvorsorge wurde mir ein 2,5cm Muttermal am Oberschenkel entfernt. Die Wunder wurde natürlich genäht, aber das ganze verheilte nur mässig. Kein Wunder, die Haut am Oberschenkel ist nun mal permanent in Bewegung. Das ganze führte dazu, daß nachdem die Fäden gezogen wurden, platzte die Naht wieder auf. Nichts schlimmes, aber das führte zur Bildung von Narbengewebe. Der Arzt meinte bei der Nachuntersuchung auch, das wird eine sichtbare Narbe werden, da kann man nichts mehr dran ändern.
Na ja, ich dachte mir halt "Tausche hübsches Muttermal gegen hässliche Narbe" und war entsprechend geknickt.
Nun, die Arzthelferin, die meine Niedergeschlagenheit mitbekommen hatte, fragte mich dann, was der Arzt gesagt hatte.
Ich antwortete ihr: "Er sagt das gibt defintiv eine Narbe, da kann man nichts mehr machen. Hm, also werde ich mit dem hässlichen Ding wohl leben müssen. Zum Glück ist das nur am Oberschenkel, solange ich keine zu kurzen Röcke trage, sieht man die nicht."
Dann versuchte die Arzthelferin mich aufzubauen und meinte: "Ach, das macht gar nichts. Ich hab eine auf der Brust, nach ein paar Jahren sieht man die nur noch wenn man genau hinguckt."
Dann zieht sie den Ärmel von ihren Oberteil runter, holt die Brust halb raus und hält sie mir entgegen: "Hier, guck mal! Sieht man doch eigentlich gar nicht mehr?!"
Als ich mir die Narbe dann genau angesehen hatte, sagte ich: "Stimmt, wenn die Narbe und die Haut drum rum die gleiche Farbe haben, dann fällt das nicht wirklich auf."
Na ja, ich war dann halbwegs beruhigt und sie meinte: "Siehst du, alles halb so schlimm. Also mach dir keinen Kopf um die Narbe.

Später als ich dann zu Hause war und meiner Freundin erzählte, was bei der Untersuchung rausgekommen ist, ging mir die ganze Szene noch mal durch den Kopf und dann wurde mir erst klar was da eigentlich passiert ist: Die Arzthelferin hat mich als Frau angesehen und auch so behandelt. Sie wußte natürlich das ich TS, aber weder ihr Verhalten noch wie sie mit gesprochen hat, deutete draufhin, daß sie irgendwas männliches in mir sah.
Denn einem Mann gegenüber hätte sie sich defintiv so nicht verhalten.
Ich denke mal, sie hat da auch nicht groß drüber nachgedacht, sondern dachte eher sowas wie: "Oh Mädel, davon geht die Welt auch nicht unter."
Ich hab ja nicht über die Situation nachgedacht, sondern mich einfach so verhalten, wie ich mich fühlte.

Na gut, ich fands jedenfalls sehr schön, wenn jemand ohne Vorbehalt so auf mich reagiert und ich so sein kann, wie ich mich fühle.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Mein schönstes Erlebniss als Tg/Ts - von Eva_Tg - 23.01.2013, 03:46
RE: Mein schönstes Erlebniss als Tg/Ts - von Jacob Winter - 28.01.2013, 12:00

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