Beitrag #33
30.03.2013, 13:35
roswithas aussage:
"Mir bereitet das "Schubladisieren" - gerade im Transgender Bereich - einige Schwierigkeiten. Eine Trennlinie zwischen Transsexualität und Transvestitismus sehe ich schon als gegeben, bei TS ist der Leidensdruck so hoch Frau bzw. Mann sein zu wollen, dass sie dafür sehr viel in Kauf nehmen und dafür haben sie auch meinen größten Respekt. Transgender zu sein ist allerdings nie einfach, egal was für eine "Geschmacksrichtung" man jetzt ist."
kann ich unterschreiben. ich sehe es auch so.
zu yunas frage: "was bin ich, mann oder frau?" will ich meine persönliche sicht schildern.
biologisch bin ich überwiegend mann. allerdings fühle ich mich als solcher unvollständig. einerseits habe ich eigenschaften, die über das mann-sein hinausgehen, andererseits fühle ich mich als mann nicht komplett. der größte mangel in meinem leben war, dass ich zwar kinder zeugen konnte, aber niemals ein kind gebären könnte. aber ich war der haupterzieher unserer kinder, weil meine ehefrau seinerzeit im schichtdienst arbeitete.
so ist es nun mal. im biologischen sinne ergänzen sich mann und frau zum menschen. das eine ist ohne das andere nicht denkbar. ich habe meine biologische rolle als mann angenommen und weiß, dass ich niemals als frau durchgehen würde. der mann in mir bleibt bei allem styling stets sichtbar.
aber in der gesellschaft klaffen tiefe brüche zwischen den geschlechtern. sie werden nicht als gleichwertig wahrgenommen. eine frau in männerkleidung wird akzeptiert. angela merkel trägt nicht zufällig hosenanzüge. sie macht "männliche" politik - sie übt "herr"schaft aus. ein mann in frauenkleidung oder in der hausmannsrolle wird nicht akzeptiert. es gibt ihn im straßenbild auch praktisch nicht. mann in frauenkleidung ist ein no-go. er würde sich selbst abwerten und erniedrigen.
ist dies ein grund, warum wir so streng bemüht sind, unser passing perfekt zu gestalten und unbedingt als frau durchzugehen? mein persönlicher weg ist, in meinem äußeren erscheinungsbild auch meine weiblichen seiten, die ich ja ebenfalls in mir habe, sichtbar zu machen. wie weit ich dabei gehe, ist eine frage des umfeldes, in dem ich mich bewege. wenn ich auf den fußballplatz gehe, bin ich zurückhaltender gekleidet als etwa auf einer familienfeier.
mein traum ist eine gesellschaft, in der ich als biologischer mann unbeschadet auch fraulich sein kann, ohne dadurch abgewertet zu werden. die fixierung auf ein bestimmtes bild vom mannsein kann furchtbar anstrengend sein. ich enpfinde dies auch als verkrüppelung.
"Mir bereitet das "Schubladisieren" - gerade im Transgender Bereich - einige Schwierigkeiten. Eine Trennlinie zwischen Transsexualität und Transvestitismus sehe ich schon als gegeben, bei TS ist der Leidensdruck so hoch Frau bzw. Mann sein zu wollen, dass sie dafür sehr viel in Kauf nehmen und dafür haben sie auch meinen größten Respekt. Transgender zu sein ist allerdings nie einfach, egal was für eine "Geschmacksrichtung" man jetzt ist."
kann ich unterschreiben. ich sehe es auch so.
zu yunas frage: "was bin ich, mann oder frau?" will ich meine persönliche sicht schildern.
biologisch bin ich überwiegend mann. allerdings fühle ich mich als solcher unvollständig. einerseits habe ich eigenschaften, die über das mann-sein hinausgehen, andererseits fühle ich mich als mann nicht komplett. der größte mangel in meinem leben war, dass ich zwar kinder zeugen konnte, aber niemals ein kind gebären könnte. aber ich war der haupterzieher unserer kinder, weil meine ehefrau seinerzeit im schichtdienst arbeitete.
so ist es nun mal. im biologischen sinne ergänzen sich mann und frau zum menschen. das eine ist ohne das andere nicht denkbar. ich habe meine biologische rolle als mann angenommen und weiß, dass ich niemals als frau durchgehen würde. der mann in mir bleibt bei allem styling stets sichtbar.
aber in der gesellschaft klaffen tiefe brüche zwischen den geschlechtern. sie werden nicht als gleichwertig wahrgenommen. eine frau in männerkleidung wird akzeptiert. angela merkel trägt nicht zufällig hosenanzüge. sie macht "männliche" politik - sie übt "herr"schaft aus. ein mann in frauenkleidung oder in der hausmannsrolle wird nicht akzeptiert. es gibt ihn im straßenbild auch praktisch nicht. mann in frauenkleidung ist ein no-go. er würde sich selbst abwerten und erniedrigen.
ist dies ein grund, warum wir so streng bemüht sind, unser passing perfekt zu gestalten und unbedingt als frau durchzugehen? mein persönlicher weg ist, in meinem äußeren erscheinungsbild auch meine weiblichen seiten, die ich ja ebenfalls in mir habe, sichtbar zu machen. wie weit ich dabei gehe, ist eine frage des umfeldes, in dem ich mich bewege. wenn ich auf den fußballplatz gehe, bin ich zurückhaltender gekleidet als etwa auf einer familienfeier.
mein traum ist eine gesellschaft, in der ich als biologischer mann unbeschadet auch fraulich sein kann, ohne dadurch abgewertet zu werden. die fixierung auf ein bestimmtes bild vom mannsein kann furchtbar anstrengend sein. ich enpfinde dies auch als verkrüppelung.