Beitrag #102
11.04.2013, 03:04
Zitat:Ja, und genau hier leigt vermutlich auch das Problem, und der Beweis, dass TS und TV total unterschiedliche Dinge sind.Ich würde hier eher von einem Indiz als einem Beweis sprechen.
Im Grunde sehe ich hier die TVs im Zugzwang. Transsexuallität wird wissenschaftlich untersucht, es wird medizinisch beschrieben, es ist rechtlich abgedeckt.
Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen zum Phänomen "Transvestismus"? Wenige oder gar keine, wenn ich mich nicht irre. TVs müssen medizinisch nicht betreut werden, laut Eigenbekunden (TVs in Psychtherapie bitte mal melden) und rechtlich ist da auch nichts festgemacht. Ich glaube hier besteht auch wenig bedarf, einigen würde es sicherlich auch nicht entgegen kommen, wenn in ihren Papieren ihr männlicher und weiblicher Name stehen würde und bei Geschlecht ein "Nicht eindeutig" (oder was auch immer).
Ich behaupte mal provokant, TVs möchten die wachsende Akzeptanz, die TS vom dem aufgeklärten Teil der Bevölkerung entgegen gebracht wird, ohne sich dem Nachteil einer Wissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Regelung zu unterwerfen.
Aber dann bedarf es weiterer Beweise, daß alle Transidenitäts-Ursachen auf den selben Ursprung zurückzuführen sind.
Nur selbst dann steht immernoch das Problem im Raum TVs brauchen keine medizinische Hilfe, TS hingegen schon. Selbiges gilt dann wahrscheinlich auch für den rechtlichen Bereich.
Wobei hier die Einführung eines dritten Geschlecht einigen TVs vielleicht helfen könnte. Sofern diese Option die Rechtslage für TS nicht weiter kompliziert. Es sollte eine zusätzliche Option sein.
Zitat:Ich wüsste auf Anhieb nicht wie man das durchbrechen könnte. Denn ich habe auch kein absolutes Patentrezept wie man die Unterschiede den Menschen erklären könnte, die mit der Thematik noch nie zu tun hatten, aber Fragen stellen.Hat auch niemand behauptet, daß dies eine leichte Aufgabe wäre.
Ich halte den Ansatz zu sagen, daß Transsexuelle keine Männer sind für die beste Lösung. So erspart man sich Aussagen über andere zu machen. Wenn man dann noch ausführt, daß man immer so lebt und das ganze nun auch medizinisch und rechtlich Hand und Fuß hat, dann akzeptieren die meisten Leute das.
So spart man sich das Thema TVs weitest gehend aus. Eigenaussagen sind in diesem Fall besser als Aussagen über andere. Das gilt auch dann, wenn das Thema gezielt nachgefragt wird.
Zitat:Tja, nur gibt es leider eine Non-OP-TS, die mal im Fernsehen gesagt hat, dass sie die erste Frau sein möchte, die als rechtlich anerkannte Frau ein Kind zeugt. Sie hat damit indirekt klar gesagt, dass sie kein Problem mit ihrem männliochen Körper und ihrer männlichen Sexualität hat. Das verstehen die Menschen noch viel weniger.
Gerade sie ist es aber auch, die damit oftmals öffentlich ihre Genitalien in den Mittelpunkt stellt.
Liegt das Problem nicht eher an der veralteten Annahme, daß sich Transsexuallität und Homosexuallität ausschließen?
Wer im Wunschgeschlecht lebt muß auch für eine für dieses Geschlecht normale Sexuallität haben, sonst könnten Zweifel aufkommen.
Und außerdem weil eine so ist, heißt es nicht so, daß alle so sind. Ich behaupte mal, du wirst eine Non-OP-TS in der Regel nicht von einer TS mit Operationswunsch unterscheiden können.
Also teilweise muß ich wirklich schmutzeln, Yuna sagt Non-OP-TS laufen mit einer Beule in der Hose rum, du sagst wir reden nur über Genitalien.
Ich denke das sind etwas verzerrte Sichtweisen, aber das ist nur meine Meinung. Mir hat es jedenfalls noch nie Probleme bereitet, daß ich nicht operiert bin.
Zitat:Ich habe immer gesagt, dass ich eben auf Grund der Bestimmungen des damals noch gültigen Transsexuellen-Erlasse 1996 noch warten muss, bis ich mich operieren lassen kann, und das man das leider nicht beschleunigen kann.
Ich war mit knapp 3 Jahren zwischen Coming Out in der Familie und GA-OP ohnehin sehr rasch unterwegs, wie ich heute zugeben muss. Damals hat das allerdings für mich alles elend lange gedauert. Daher kann ich auch Non-OP-TS nur sehr schwer verstehen.
Das du mich nicht verstanden hast, sehe ich schon. Ich meinte vor deiner OP wirst du schon gesagt haben, daß du eine Frau bist, aber du wirst nicht jedem gesagt haben, daß du noch nicht operiert bist.
Und genauso mache ich es auch.
Und was ist am Unwillen zur Operation schwer zu verstehen? Ich möchte mich keiner mehrstündigen, komplizierten Operation unterziehen, die eine lebenslange Nachsorge zur Folge hat. Und ich möchte nicht mit Männer schlafen, also brauche ich auch keine Vagina. Also habe ich von der OP keinen echten Nutzen und ich habe Angst vor der OP und ich soll sie trotzdem durchführen? Erscheint mir nicht sehr sinnvoll.
Wenn mich dann einige Engstirnige nicht als echte Frau sehen, dann ist das eben der Preis dafür.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.