Haben wir uns daran gewöhnt >gläsern< zu sein?
RE: Haben wir uns daran gewöhnt >gläsern< zu sein?
Beitrag #32
(03.07.2013, 01:23)Bonita schrieb: [hier gekürzt] Nachtrag: Snowden angeblich NICHT in Wien, aber Morales musste zwischenlanden, weil ihm von einigen EU-Staaten der Überflug verwehrt wurde - http://oe1.orf.at/konsole?show=ondemand&...g/20130703 bzw http://tvthek.orf.at/programs/71256-ZIB-...en-Landung - es bleibt interessant Cool [hier auch gekürzt]

Präsident Morales ist definitiv nicht zur Landung in Wien-Schwechat gezwungen worden, weder durch Taten, noch durch Worte oder höhere Gewalt. Seine Maschine hat im österreichischen Luftraum, kurz vor der deutschen Grenze, gewendet, der Pilot hat gegenüber den österreichischen Fluglotsen einen Defekt (angeblich Treibstoffanzeige kaputt) vorgetäuscht und um Freigabe zur Landung in Wien-Schwechat ersucht (man konnte das auf flightradar24 nachverfolgen, die Aufzeichnung des Funkverkehrs wurde sogar von der Austro Control veröffentlicht). Wien war aber nicht der nächste Ausweichflughafen, Salzburg, München oder Linz wären viel näher gewesen. Kaum in Wien angekommen, begann dort dann das große Geschrei über die angeblichen Schikanen der Franzosen, Spanier, Italiener und Portugiesen. Muss einen interessanten Flugplan angemeldet haben (macht man bei Regierungsflügen etwa 24 Stunden vorab), der Herr Präsident, denn bei seinem tatsächlichen Heimflug brauchte er nur den Luftraum von Italien, Frankreich und Spanien, eine Route, die alle diese Länder berührt, ist nicht sinnvoll möglich. Außerdem dementieren die kritisierten Regierungen einige der Behauptungen zur "Luftraumsperre".

Wichtiges Detail am Rande, das in der Medienberichterstattung nur vereinzelt zu lesen war: die bolivianische Präsidentenmaschine ist nicht von Moskau-Scheremetjewo gestartet, wo sich Snowden im Transitbereich aufhalten soll. Also müssten ihn die Russen erst ins Land gelassen, dann zum anderen Flughafen gebracht und dort in Morales' Flieger geschmuggelt haben. Alles sehr unwahrscheinlich, da Snowden sicher von einem halben Dutzend US-Agenten genau beobachtet wird.

Es gibt inzwischen m.E. glaubwürdige Gerüchte (verbreitet z.B. vom Ex-Chef des österreichischen zivilen Geheimdienstes BVT), dass die Russen Snowdens Flucht-Story gezielt in Umlauf gesetzt und amüsiert zugesehen haben, wie ausländische Nachrichtendienste und Regierungen mehrfach darauf reingefallen sind. Sogar der US-Botschafter in Wien soll für eine Durchsuchung des Präsidentenflugzeuges nächtens beim Innen- und Außenministerium interveniert haben.

Weiters glaube ich, der Präsident von Bolivien hat sich einfach über eine Anfrage, z.B. der Spanier, bei einer Zwischenlandung einen Blick in seine Maschine machen zu dürfen, geärgert. Der Rest seines Auftritts war teilweise eine von den Bolivianern theatralisch inszenierte Farce. Ein Polit-Clown inmitten einer Geheimdienst- und Diplomaten-Kabale. Big Grin
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RE: Haben wir uns daran gewöhnt >gläsern< zu sein? - von Mike-Tanja - 04.07.2013, 11:31

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