Beitrag #13
15.10.2013, 19:50
Meine Haltung zu den ganzen Fragestellungen rundherum ist vielleicht etwas abweichend vom Mainstream.
Ich bin liberal in dem Sinne, dass ich die gesetzlichen Beschränkungen (z.B. bei der Beschaffung von Arzneimitteln wie Hormonen), die uns unter die Kuratel von Ärzten und Apothekern stellen, in vielen Fällen beseitigt sehen möchte.
Wie jede/r weiß, dient deren Fürsorgepflicht in vielen Fällen weniger dem Schutz der Patient/inn/en als der Einkommenssicherung der beiden streng reglementierten Branchen. Das heißt, man sich davon freikaufen, indem man dem [Kassen-] Arzt Gelegenheit gibt, etwas für ein Rezept zu verrechnen, und die sprichwörtlichen "Apothekerpreise" für Medikamente bezahlt. Selbstmedikation und kostengünstiges Bestellen im Web? "Njet!!!!" Da könnt' ja jede/r kommen! Aber: "Brauch' ma a Gutachten für TS, gnä' Frau? Bitte sehr, bitte gleich!" Oder kennt hier jemand einen Transmenschen, dem eine Hormonfreigabe auf Dauer verweigert worden ist? Man muss halt u.U. die gewisse Anzahl von Psychotherapiestunden "abdienen", dann wird's schon was!
Von mir aus soll sich jede/r Erwachsene, die/der von ihrer/seiner abweichenden Gender-Identität überzeugt ist, Hormone bestellen können. Wer sich so die Gesundheit ruiniert und in eine Depression stürzt, soll sich freilich dann auch selbst bei der Nase nehmen! Wer klug ist und die Gefahren kennt, wird ohnehin ärztlichen und therapeutischen Rat einholen. Der Tod von Herrn Verhelst, der ja wohl das vorgeschriebene "Curriculum" für Transsexuelle absolviert hat, zeigt aus meiner Sicht ja auch, dass solche Reglementierungen keine Gewähr für einen glücklichen Ausgang bieten.
Aber ich bin absolut nicht liberal, wenn es um aktive Sterbehilfe geht. Da bin ich dagegen, strikt und unabänderlich! Die Gefahren des Missbrauchs sind einfach zu hoch. Nur so nebenbei.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -