Beitrag #22
19.10.2013, 09:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.10.2013, 14:16 von Mike-Tanja.)
(18.10.2013, 17:18)NiAypa schrieb: Genau, Transsexualität/Transgender sein an sich ist nichts krankhaftes, auch in der Psychologie nicht.
Nochmal zitat:
Bei Transvestitismus [...] wird ausschließlich dann eine psychische Störung diagnostiziert, wenn die Betroffenen in klinisch bedeutsamer Weise darunter leiden.
Dann dürfte es sich aber auch um Transsexualität handeln, denke ich.
lg
ps: Ich denke, es wäre langsam Zeit für ein neues Thema? Hat ja mit Hr. Verhelst nichts mehr zu tun.
Ich behaupte mal das Gegenteil!
Ich halte die Tendenz, bei jeder Form abweichender Geschlechtsidentität gleich auf den vermeintlichen Zielpunkt "Transsexualismus" loszusteuern (siehe oben), auch nicht für ganz ungefährlich, wenn man den Tod von Herrn Verhelst als Beispiel nimmt. Nach den Medienberichten hat der, nachdem er alle Punkte des entsprechenden "Curriculums" abgearbeitet hatte und operiert wurde, sein neues Äußeres als abstoßend empfunden ("...aber als ich in den Spiegel blickte, ekelte ich mich vor mir selbst"). Was so schlimme Folgen hatte, dass medizinisch assistierte Sterbehilfe gewährt wurde.
Wenn das stimmt, dann wurden Körper und Geist durch die geschlechtsangleichende Behandlung nicht so harmonisiert, wie es das Lehrbuch vorsieht. Selbst wenn man in Rechnung stellt, dass die gaOP für Transmänner sehr kompliziert ist, und das Ergebnis oft enttäuscht, stellen sich da Fragen: Ist keiner/keinem der behandelnden Ärztinnen/Ärzte und Therapeutinnen/Therapeuten da etwas aufgefallen? Wurde er nicht ehrlich aufgeklärt? Wurden andere psychische Beeinträchtigungen nicht ausreichend behandelt? Wurden vielleicht übertriebene Erwartungen geweckt? War die Diagnose F-64.0 am Ende gar falsch?
Haben Ärztinnen/Ärzte und Therapeutinnen/Therapeuten vielleicht manchmal nicht den Mut, klar zu sagen: "Sie sind schwer depressiv in Folge einer traumatischen Kindheit, aber für transsexuell halte ich sie nicht", weil sie sich in der TG-Community dann den Ruf einhandeln, "streng" und "restriktiv" zu sein?
Beim oben erwähnten psychischen Leiden von Tivis glaube ich eher, dass Folgen des ängstlichen Versteckspiels mit der Umgebung vor dem Coming-Out gemeint sind, oder wenn jemand einfach innerlich mit dem Dilemma nicht klarkommt, mehr als eine Gender-Rolle leben zu wollen. In solchen Fällen reicht wohl etwas wie eine therapeutisch begleitete Entscheidung pro oder contra Coming-Out.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -