Beitrag #11
04.02.2014, 18:33
(04.02.2014, 17:24)Eva_Tg schrieb: Sicherlich sind Simulationen wichtig für den Lernprozess. Einige Neurologen gehen ja auch davon aus, daß Träume nichts anderes sind als wenn das Gehirn Szenarien oder Situation durchspielt bzw. "simuliert" und so Verhaltensmuster ausprobiert. Auch eine Art Lernprozess und das sogar ohne große Beteiligung des Bewußtseins.
der bewusstseinbegriff ist schwierig, aber das mit dem träumen meine ich. es kommen unmengen reize ins unterbewusstsein und aufgrund der masse passieren fehler bzw "falsche verbindungen" und das gehirn glaubt dann eine rosa ente gesehen zu haben oder sowas. was erstmal irrelevant ist, vor allem solange es im unterbewusstsein bleibt. es wird erst für einen relevant, wenn es eben relevant wird. aber es gibt in wirklichkeit viele solcher gehirnsimulationen. auch weil das denken ein wahrnehmungsorgan ist und manchmal chaos anstellt. dann denkt und fühlt man, als sei es die realität, is aber in wirklichkeit garnicht so. manchmal ist es sogar genau umgedreht und die falschen verbindungen fühlen sich wichtiger oder echter an, als die eigentliche realität. darum träumen zb buddhistisch mönche kaum bis garnicht, weil sie bewusst sind, diese falschen verbindungen kennen und genau an dieser stelle ansetzen und darum sind sie auch entspannter.
Zitat:Die Frage, die man sich immer stellen muß, ist reichen die Erkenntnisse, die man einer Simulation gewohnen hat aus oder nicht.
Das ist von Fall zu Fall und von Mensch zu Mensch verschieden.
Und jetzt mit direkten Bezug auf das Eingangs-Experiment, man kann nicht pauschal sagen, wir simulieren du würdest in einem Männerkörper stecken und dann weißt du hinter wie das ist. Wir können es simulieren, aber ob die Erfahrung reicht, können wir nicht vorher sagen.
Interessant wäre es auch einen Mann in die Simulation eines Männerkörpers zu stecken und ihn hinterher zu fragen, wie echt es war. Damit kann man dann die Parameter des Experiments definieren.
wir meinen das selbe, aber reden irgendwie halb aneinander vorbei. man wird nicht wissen, was es bedeutet ein mann zu sein, das stimmt.
aber in bezug auf andere experimente macht dieser versuchsaufbau sinn. da geht es ja um empathie allgemein bzw wie das gehirn funktioniert und nicht um die individuellen verbindungen, die man hat. und je nach fragestellung wurde dort evtl die "volle" erkenntnis gewonnen. wenn man wissen möchte, ob das gehirn unter umständen unterscheiden kann, zwischen mitgefühl und eigenerfahrung, dann wurden vllt sogar 240% erkenntnis gewonnen, aber in bezug darauf, wie es nun tatsächlich ist ein mann zu sein waren es vermutlich nur 0,5% erkenntnis und das auch nur optisch bedingt. wenn jemand weint, dann werde ich evtl auch traurig sein, aber ich muss den grund nicht kennen. menschen werden blackboxen bleiben. aber ich finde, dass auch diese erkenntnis eine ist und viel schöner, als wenn man tatsächlich die persönlichkeit eines echten menschens auf einen chip laden könnte. man kann zwar all meine daten sammeln und rekonstruieren, aber wenn ich keinen output mehr produziere, dann bleibe ich wieder unerkannt (zum teil), weil ich mich ja auch mit der zeit veränder.