Beitrag #25
14.02.2014, 20:35
Na endlich mal ein paar vernünftige Erwägungen!
Zu 1. Ich habe lange mit einem Personal-Couch an diesem Punkt gearbeitet. Der Hinweis auf meine Transsexualität in der Bewerbung beschänkt sich auf: Aktuell habe ich einen Antrag auf Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung gestellt, um meinen Namen von XY auf XX zu ändern. Dies erklärt den Namensunterschied in meinen Unterlagen.
Mehr sollte man meiner Meinung nach dazu nicht schreiben, es legt alle notwendigen Fakten da, die erklären, warum im Briefkopf und im Lebenslauf mein weiblicher Vorname steht und ich die Bewerbung mit meinem weiblichen Vornamen unterschrieben habe, aber auf den Zeugnissen und den Arbeitsnachweisen ein männlicher Vorname steht. Damit schließe ich auch aus, das jemand von einer Verwechselung der Unterlagen ausgeht.
Wenn im Bewerbungsgespräch meine Transsexualität Thema wird, beschränke ich mich auf einfache Antworten. Ich will signalisieren, daß ich ein normaler Mensch bin, der zwar nicht so geboren wurde, aber jetzt so lebt.
Zu 2. Ich glaube nicht, daß irgendein Arbeitgeber/Personalchef diese Befürchtungen in irgendeiner Form kommunizieren wird. Das werden sie vielleicht denken, aber sie werden diese Gedanken niemals formulieren. Wie gesagt, sowas nennt sich dann Vorurteil. Und außerdem will soll man klar machen, daß man eine "normale" Transsexuelle ist und keine "abgehobene" Transsexuelle? Die Chancen, daß man die erste Transsexuelle ist, mit der das Gegenüber überhaupt ein Vorstellungsgespräch führt, sind recht hoch und da werden Begriff wie normal oder ungewöhnlich doch schon sehr relativiert.
Ich behaupte ich wirke auf andere recht normal, aber ich merke schon, daß Menschen, die noch nie eine Transsexuelle vor sich hatten, daß als sehr ungewöhnliche Situation empfinden. Das ist defintiv keine optimale Situation für ein Vorstellungsgespräch.
Ich hab es auch schon erlebt, daß ich mit zwei oder gar drei Leuten zugleich ein Vorstellungsgespräch war. Da merkt man schon, daß sich die Personalchef alleine schlicht überfordert fühlen. Wie gesagt, ein Vorstellungsgespräch unter solchen angespannten Bedingungen zu führen ist schon eine Kunst für sich.
3. Das ganze läuft eigentlich wieder auf 1 oder 2 hinaus. Es kommt drauf an, wie man rüber kommt. Der Krankheitswert, der hier ins Spiel gebracht wird, impliziert, daß der Personalchef über mehr Wissen verfügt als der Durchschnittsbürger und sich des Umstandes bewußt ist, daß a) sich die Transition über einen längeren Zeitraum erstreckt und b) teilweise umfassender medizinischer Behandlung bedarf. Ich habe es genau einmal erlebt, daß ich in einem Vorstellungsgespräch gefragt wurde, ob bei mir noch umfassende OPs anstehen, das offenbart zu mindestens eine grobe Vorstellung davon wie der Werdegang einer Transsexuellen aussieht. Und das Thema auf den Tisch zu bringen war dem Chef sichtlich unangenehm. Ich würde jedenfalls nicht davon ausgehen, daß ein Chef über profunde Informationen verfügt, wenn er eine Transsexuelle zum Vorstellungsgespräch einlädt. Und diesen ganzen Themenkomplex selbst einbringen oder auch nur anzudeuten widerspricht im Grunde dem ersten Punkt. Man weiß nicht was die Leute wissen und was sie vermuten. Im Grunde geht es auch hier wieder um Vorurteile und Klischees.
Aber man kann sich nicht einfach in die Bresche schmeißen und versuchen irgendwelche Vorurteile zu entkräften, das wäre in einem Vorstellungsgespräch nicht wirklich angemessen. Man kann nur auf die eigene Wirkung setzen, dass hinter der ganzen Trans*Thematik ein Mensch und ein Bewerber wie jeder andere steht.
Je weniger das Rolle spielt umso besser. Trotz all meiner Probleme und Zweifel, sag ich mir vor jedem Vorstellungsgespräch, daß für mich das normalste der Welt ist, dass ich transsexuell bin.
Wenn man sich im Vorstellungsgespräch in komplexe Erklärungen, Vorhersagen, Rechtfertigungen und Ausführungen verstrickt, dann ist es aus, dann geht es defintiv nicht mehr um den Job.
Ehrlich gesagt ist denken und überlegen eher hinderlich. "Kann/darf/soll ich oder lieber doch nicht? Und wenn, was dann?"
Mit solchen Dingen im Kopf kreist man nur um die eigene Transidenität und das behindert nur das Gespräch.
Zu 1. Ich habe lange mit einem Personal-Couch an diesem Punkt gearbeitet. Der Hinweis auf meine Transsexualität in der Bewerbung beschänkt sich auf: Aktuell habe ich einen Antrag auf Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung gestellt, um meinen Namen von XY auf XX zu ändern. Dies erklärt den Namensunterschied in meinen Unterlagen.
Mehr sollte man meiner Meinung nach dazu nicht schreiben, es legt alle notwendigen Fakten da, die erklären, warum im Briefkopf und im Lebenslauf mein weiblicher Vorname steht und ich die Bewerbung mit meinem weiblichen Vornamen unterschrieben habe, aber auf den Zeugnissen und den Arbeitsnachweisen ein männlicher Vorname steht. Damit schließe ich auch aus, das jemand von einer Verwechselung der Unterlagen ausgeht.
Wenn im Bewerbungsgespräch meine Transsexualität Thema wird, beschränke ich mich auf einfache Antworten. Ich will signalisieren, daß ich ein normaler Mensch bin, der zwar nicht so geboren wurde, aber jetzt so lebt.
Zu 2. Ich glaube nicht, daß irgendein Arbeitgeber/Personalchef diese Befürchtungen in irgendeiner Form kommunizieren wird. Das werden sie vielleicht denken, aber sie werden diese Gedanken niemals formulieren. Wie gesagt, sowas nennt sich dann Vorurteil. Und außerdem will soll man klar machen, daß man eine "normale" Transsexuelle ist und keine "abgehobene" Transsexuelle? Die Chancen, daß man die erste Transsexuelle ist, mit der das Gegenüber überhaupt ein Vorstellungsgespräch führt, sind recht hoch und da werden Begriff wie normal oder ungewöhnlich doch schon sehr relativiert.
Ich behaupte ich wirke auf andere recht normal, aber ich merke schon, daß Menschen, die noch nie eine Transsexuelle vor sich hatten, daß als sehr ungewöhnliche Situation empfinden. Das ist defintiv keine optimale Situation für ein Vorstellungsgespräch.
Ich hab es auch schon erlebt, daß ich mit zwei oder gar drei Leuten zugleich ein Vorstellungsgespräch war. Da merkt man schon, daß sich die Personalchef alleine schlicht überfordert fühlen. Wie gesagt, ein Vorstellungsgespräch unter solchen angespannten Bedingungen zu führen ist schon eine Kunst für sich.
3. Das ganze läuft eigentlich wieder auf 1 oder 2 hinaus. Es kommt drauf an, wie man rüber kommt. Der Krankheitswert, der hier ins Spiel gebracht wird, impliziert, daß der Personalchef über mehr Wissen verfügt als der Durchschnittsbürger und sich des Umstandes bewußt ist, daß a) sich die Transition über einen längeren Zeitraum erstreckt und b) teilweise umfassender medizinischer Behandlung bedarf. Ich habe es genau einmal erlebt, daß ich in einem Vorstellungsgespräch gefragt wurde, ob bei mir noch umfassende OPs anstehen, das offenbart zu mindestens eine grobe Vorstellung davon wie der Werdegang einer Transsexuellen aussieht. Und das Thema auf den Tisch zu bringen war dem Chef sichtlich unangenehm. Ich würde jedenfalls nicht davon ausgehen, daß ein Chef über profunde Informationen verfügt, wenn er eine Transsexuelle zum Vorstellungsgespräch einlädt. Und diesen ganzen Themenkomplex selbst einbringen oder auch nur anzudeuten widerspricht im Grunde dem ersten Punkt. Man weiß nicht was die Leute wissen und was sie vermuten. Im Grunde geht es auch hier wieder um Vorurteile und Klischees.
Aber man kann sich nicht einfach in die Bresche schmeißen und versuchen irgendwelche Vorurteile zu entkräften, das wäre in einem Vorstellungsgespräch nicht wirklich angemessen. Man kann nur auf die eigene Wirkung setzen, dass hinter der ganzen Trans*Thematik ein Mensch und ein Bewerber wie jeder andere steht.
Je weniger das Rolle spielt umso besser. Trotz all meiner Probleme und Zweifel, sag ich mir vor jedem Vorstellungsgespräch, daß für mich das normalste der Welt ist, dass ich transsexuell bin.
Wenn man sich im Vorstellungsgespräch in komplexe Erklärungen, Vorhersagen, Rechtfertigungen und Ausführungen verstrickt, dann ist es aus, dann geht es defintiv nicht mehr um den Job.
Ehrlich gesagt ist denken und überlegen eher hinderlich. "Kann/darf/soll ich oder lieber doch nicht? Und wenn, was dann?"
Mit solchen Dingen im Kopf kreist man nur um die eigene Transidenität und das behindert nur das Gespräch.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.