Beitrag #18
27.02.2014, 20:15
(27.02.2014, 18:42)Eva_Tg schrieb: Nein, daß war eine ernstgemeinte Frage. Ich habe mehrere depressive Episoden hinter mir, hatte aber niemals Suizidgedanken.
Also wie kommt man auf die Idee, daß Depressionen automatisch den Gedanken an Selbstmord beinhalten? [Rest gekürzt]
Ich glaube, das ist einfach eine Frage der Intensität.
Leichte depressive Episoden - also das, was die Ärzte und Therapeuten heute recht locker als solche diagnostizieren - habe auch ich sicher immer wieder. Aus meiner Sicht sind Suizidgedanken das Resultat einer sehr starken Intensität und Dauer solcher Gefühle, des Gefühls der Ausweglosigkeit und der Unlösbarkeit aller Probleme, das sich dann auftürmt und einen zu begraben scheint. Kenne ich durchaus auch.
Meine Strategie ist der Einbau von dunklen Gefühlen in die eigene Persönlichkeit. Man muss dem "schwarzen Zwerg namens Melancholie, der dir auf dem Kopf sitzt", sozusagen die Hand schütteln und ihn begrüßen. Er gehört zu deiner Welt, zu deinem Leben, aber er muss eben klein bleiben und sich an gewisse Grenzen halten.
Auf diese Weise habe ich das bisher immer ohne Psychotherapie oder Psychopharmaka unter Kontrolle gehalten. Aber, auch das ist ein Teil meiner Botschaft an den schwarzen Zwerg, es wäre keine Schande, einmal auch sozusagen den Seelen-Kammerjäger zu rufen, wenn's nicht mehr anders geht.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -