Beitrag #2
31.07.2014, 17:42
(31.07.2014, 01:59)Madleine schrieb: Ich würde gern mal fragen, ob andere CDs ähnliches erleben.
Gelegentlich geh ich als Madleine spazieren, das war natürlich vor allem anfangs sehr aufregend. Aber immer öfter begegne ich da nur noch Personen, deren Begegnung sehr unerfreulich ist, insbesondere wenn sie mich durchschauen und dann tuscheln, zb. Ehepaare, Familien, bierbäuchige Stoppelbärte usw.
Obwohl ich nicht auf Männer stehe, fühle ich mich angenehm geschmeichelt, wenn ein sympathischer, hübscher Mann mich anmacht, aber das kommt eigentlich kaum mehr vor. Einfach, weil solche aus unerfindlichen Gründen fast nie meine Wege kreuzen.
Also frage ich mich, für wen mach ich das überhaupt? Nur für mich? Da kann ich ja gleich zuhause bleiben.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen, oder Ideen, wie damit umzugehen ist?
Ich habe keine so negativen Erfahrungen. Mal so, mal so, aber es gibt eben Tage, da fühlt sich auch eine Cis-Frau oder ein Cis-Mann hässlich, müde, schlecht angezogen, patschert frisiert, etc.
Ich mache das eigentlich immer für mich. Weil ich aus dem Rollenwechsel ein bestätigendes und befreiendes Gefühl schöpfe. Weil ich mich als Tanja als hübscher und interessanter wahrnehme. Weil es ein kleiner Rest von Abenteuer ist. Und nicht zuletzt, weil ich davon überzeugt bin, dass jeder Schritt in der Öffentlichkeit dazu beiträgt, die Präsenz von Trans-Menschen dort ein Stück normaler zu machen - wobei mein unvollkommenes Passing hier seltsamerweise hilfreich ist.
Der Flirt, die erotische Komponente? Ich weiß, wie alt ich bin, ich bin fest (und im Moment sehr glücklich) liiert, also beschränkt sich das auf einen Augenflirt hie und da.
Natürlich wünsche ich mir, auch Bewunderung oder Komplimente zu ernten. Aber ich bin nicht für andere da!
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -