Beitrag #160
26.11.2014, 09:54
(26.11.2014, 08:34)Helllicious schrieb: ... Das hier die Pessimisten die Oberhand haben, ist denke ich klar ersichtlich, aber wir dürfen diese pessimistische Einstellung nicht Teilen! ...
Liebe Chiara!
ICH verstehe unter einer pessimistischen Einstellung, ...
wenn ich VOR(!) der gaOP davon ausgehe, dass sicher etwas dabei schief gehen wird. Wenn ich einen schlechten Ausgang und künftige Probleme mit dem Ergebnis mir ständig vor Augen male.
Solch eine Einstellung ist gar nicht gut. Man sollte perfekt vorbereitet, abgesichert und aufgeklärt diesen Schritt der gaOP machen. Und das mit Zuversicht und positivem Denken. Natürlich wird es gut gehen. Denn ich habe im Vorfeld alles getan, damit es gelingen wird.
ICH verstehe unter den Erzählungen und Berichten ...
in diesem Thread von den Menschen NACH(!) der gaOP eine realistische Einstellung. Nicht, um sie anderen auf's Auge zu drücken, sondern um davon zu berichten. Eben für alle die Menschen, die sich bestmöglich im Vorfeld vorbereiten, absichern und aufklären wollen.
ICH habe mich definitv zu wenig abgesichert ...
denn ICH habe nicht auf Fotos von OP-Ergebnissen bestanden. ICH habe nicht auf eine Skizze der genauen(!) anatomischen Lage, der geplanten Form (gerade oder stark abgewinkelt) und der wahrscheinlichen Tiefe der geplanten Neo-Vagina bestanden. ICH habe mich von der charismatischen Strahlkraft von Dr. Kurt Angel und seiner, sich so gut anfühlenden und vermittelten Sicherheit, blenden lassen. BEI MIR war es vor der gaOP nur ein einziger flüchtiger Termin zum Erstgespräch bei ihm - Dauer ca. 20 Minuten. Alles nur mündlich und mit großer Strahlkraft. Penisschafthaut sei ausreichend vorhanden für meine gewünschte Tiefe. Zwei mal hat er mir mit einer Handgeste, also mit Daumen und Zeigefinger, die künftige Tiefe meiner Neovagina gezeigt. Er zeigte mir mit dieser Handgeste ca. 7-8 cm. ICH war damals glücklich und zufrieden. ICH war begeistert von seiner ausgestrahlten Zuversicht und Kompetenz. ICH hatte Dr. Angel vor der OP kein zweites mal mehr gesehen - das sei nicht üblich. ICH hatte am Tag der OP mich gegen die Narkose gewehrt, weil ich den Chirurgen nochals vor(!) der OP sprechen wollte, um ihm meine Wünsche exakt zu sagen. ICH bekam dadurch am OP-Tisch(!) nochmals den Dr. Angel zu sehen - und wieder zeigte er mir mit dieser Handgeste diese ca. 7-8 cm. ICH schlief danach ein, und erwachte mit meiner kleinen Hauttasche am Beckenboden ...
SO ERGING ES MIR ... ich habe mich bei Dr. Angel zu wenig vorbereitet, abgesichert und aufgeklärt. Obwohl ich eine Frage-Liste dabei hatte ...
1. NACHTRAG
Ich lebe jetzt schon ein Jahr lang mit Schmerzen im Genitalbereich. Ich habe jetzt seit einem Jahr kein funktionierendes Geschlechtsteil mehr. 365 Tage machen langsam mürbe. Zumal kein Ende in Aussicht ist. Liebe Chiara, da wird eben das Schwärmen und Wünschen immer kleiner. Ich freue mich schon über halbwegs schmerzfreie Tage. Das ist aber kein Pessimismus, sondern meine Realität.
2. NACHTRAG
Als Bildanhang der Patienten-Aufklärungsbogen für die gaOP. Moderne und ernst gemeinte Aufklärungsbögen an Patienten/Innen vor einer so großen und einschneidenden Operation schauen bei uns im Salzburger Krankenhaus wesentlich bemühter aus. D.h. mit Abbildungen, Skizzen, etc. Der Dr. Angel verwendet scheinbar bisher nicht (mehr) viel Zeit auf das Thema der Patientenaufklärung. Ihm genügt ein kurzes Gespräch und eben eine Handgeste.
3. NACHTRAG
Als Bildanhang ein Auszug aus dem OP-Bericht. Dort beschreibt Dr. Angel, dass er angeblich meine Neovagina auch zwischen(!) Prostata und Rektum geformt hat. Leider entspricht das eben nicht der tatsächlich durchgeführten Operation. Er hat nur unterhalb des Harnröhrenschwellkörpers (Corpus spongiosum urethrae) diese Tasche geformt. Genau diese OP-Technik macht auch etlichen postOPs beim Geschlechtsverkehr große Probleme, weil eben Dr. Angel eine starke Abwinkelung in die Neovagina am Ende der Bulbus-Passage einbaut, um so rauf zwischen Prostata und Rektum zu gelangen.
lg, Ida