Beitrag #166
27.11.2014, 14:05
(26.11.2014, 19:46)Helllicious schrieb: Ok Mike Tanja^^!Wovon hängt es sonst ab^^?Ich schäme mich dafür männlich zu sein,ich schäme mich für dieses komische irgendetwas zwischen meinen Beinen und ich kann mich selbst in der unteren Region nicht anschauen!Wie also soll ich dann mich vor anderen präsentieren?Und das gehört zu einer Beziehung dazu!Und vielleicht ist es extrem wie ich empfinde,aber ich verstehe halt nicht,warum man irgendwie eine Ode an dieses unsagbare etwas anstimmen muss um ernstgenommen zu werden? [hier gekürzt]
Ich glaube, niemand wird in diesem Forum, weder in diesem Thread noch anderswo, ein Posting finden, in dem ein umfassendes Loblied auf das männliche Geschlechtsteil gesungen wird. Selbst ich, der ich mich als bisexuell und sozial zweigeschlechtlich mit klarer Mehrheitskomponente "männlich" definieren würde, sehe das ganz pragmatisch. Mein Penis ist ein Körperteil, der der Ableitung flüssiger Stoffwechselprodukte und dem sexuellen Lustgewinn dient. Das ist o.k. und funktioniert gut, aber wäre er weg und statt dessen eine Vagina an seiner Stelle...der Gedanke ist ungewöhnlich aber für mich nicht bedrohlich. Ich könnte wohl mit dem neuen Zustand leben, vielleicht wäre es sogar toll, das kann man nicht sagen, bevor man's erlebt hat. Mir fehlt die für Transsexuelle typische Abneigung gegen die eigenen männlichen Geschlechtsteile. Und ich weiß, dass kein Chirurg der Welt sie auf meinen Wunsch durch weibliche ersetzen könnte. Er könnte sie nur wegschnippeln und eine weibliche Genital-Fassade hochziehen, denn mehr ist es nicht. Das alles, emotionale Situation und Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen der Medizin, macht mich zur Tivi. Ich weiß aber auch, dass meine ganz persönliche Lebenslage zum Modell nicht taugt.
Ich würde aber an der Stelle von Chiara einfach versuchen, den Fokus meiner Aufmerksamkeit von dem "komischen Irgendetwas zwischen meinen Beinen" weg und hin auf andere Dinge zu richten - und damit sind nicht nur Probleme gemeint! Zwischen deine Beine schaut man nur beim Arzt oder der Partner/die Partnerin, wenn es sexuell wirklich zur Sache geht. Sonst interessiert es nicht wirklich wen, was dort ist! Überlegt euch mal, wieviel Prozent von eurem Leben sind das? Ich würde auf weniger als zehn Prozent tippen. Auf diese weniger als zehn Prozent hat die gaOP einen realen, praktischen Einfluss (Rein-raus, eh scho wiss'n! ). Der Rest spielt sich bekanntlich im Kopf ab!
Noch einmal, um Missverständnisse zu vermeiden: Dies ist kein Plädoyer für ein Leben als Tivi oder Non-OP-TS! Nur ein Appell dazu, nicht ein ganzes Leben, alles Fühlen, Denken und Handeln um dieses "komische Irgendetwas zwischen meinen Beinen" kreisen zu lassen!
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -