Erkennen euch Leute von früher?

[Eva_Tg]

Oh, hab ich gemacht, Gespräche mit mir waren sehr einseitig, da meine Antworten in der Regel eh immer einsilbig waren: Ja, nein, mir egal, weiß nicht, ...
War mir sowieso ganz recht, dass niemand etwas mit mir zu tun haben wollte. Ich konnte mich selber nicht leiden, also war es mir völlig gleichgültig, ob andere Menschen sich mit mir auseinandersetzen wollten.
Oder was glaubst du, wie man 20 Jahre Probleme mit dem eigenen Geschlecht so verbergen kann, dass niemand was merkt?

Ich habe nie vom Schauspielern geredet, sondern von den Unterschieden zwischen Mann und Frau beim Sprechen. Wie gesagt, sowas lernt man beim logopädischen Stimmtraining. In wie weit jemand das benötigt oder auch umsetzen kann bzw. will, das liegt bei jedem einzelnen. Ich weiß nur das viele Transsexuelle viel zu sehr auf die reine Mechanik der Stimme fixiert sind und diesen Aspekt ganz einfach vernachlässigen. Nicht umsonst entstehen dann solche Aussagen wie: "Bei der merkt man nach zwei Sätzen, dass die mal ein Mann war."
Da kann man die Stimme noch so sehr in den weiblichen Bereich schieben, wenns im Kopf nicht klick macht und man nicht begreift, dass Frauen anders reden als Männer, dann hilft das alles nicht.

Ich kenne genug Männer, die haben eine höhere Tonlage als ich, aber da würde man niemals auch nur eine Sekunde denken, dass man mit einer Frau spricht, weil man sofort von der Sprechweise her merkt, dass es ein Mann ist.

Wenn man als Transsexuelle das Pech hat und so ein männliches Sprachmuster drauf hat, dann sollte man vielleicht mal ein bißchen an sich arbeiten, oder ist das nicht möglich? Sonst wird doch auch alles gemacht? HRT, GAOP, FFS, usw. wird alles gemacht um das eigene Passing zu erhöhen. Aber ein bißchen Eigenleistung und Selbstkritik, dass ist dann plötzlich unmöglich bzw. zu viel verlangt?
Dabei ist es so einfach, mal so drauf zu achten wie formulieren andere Frauen etwas und wie formuliert man selbst etwas. Das hat auch nichts mit Schauspielern zu tun, sondern eher mit abgucken und nachahmen. Und zu mindestens ich bin mir dafür nicht zu schade, das zu machen.
Warum auch nicht, man kann immer etwas neues lernen, wenn man denn will.