Beitrag #1
26.03.2016, 22:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.03.2016, 11:28 von Mike-Tanja.
Bearbeitungsgrund: Rechtschreibfehler korrigiert
)
Erfahrungen über die Beeinträchtigungen des Lebens als MzF-Transgender
(Ratschläge oder Ergänzungen sind herzlich Willkommen)
Hinweis: Dies wurde aus der Sicht von einer MzF-TS geschrieben, trifft jedoch auch weitgehend genauso auf FzM-Transsexuelle zu.
Desweiteren möchte ich anmerken das ich aus Deutschland komme und vielleicht nicht alles 100% auf Österreich zutrifft.
- Unwohlsein/sich im eigenen Körper fremd fühlen
- Illusionen/Propaganda (Timelife via Youtube, Stern TV z.B. Kim Petras, Selbsthilfegruppe, diverse Selbstdarstellung von Transgendern)
- Outing/Intoleranz/Ablehnung (Familie, Freunde, Kollegen, Partner, Gesellschaft)
- Hormone (bestenfalls in der Pubertät starten, Lebenslängliche Einnahme, erste 1-2 Jahre Verweiblichung (Haut, Haar, Brust, Muskelreduktion, Fettverlagerung, Hoden schrumpfen, Libidoreduktion, Unfruchtbarkeit), Verschreibung meist Estradiol + Androcur/Cyproteronacetat)
- Namens+Personenstandsänderung (2 unabhängige Gutachten, Gerichtskosten/Prozesskostenerstattung, dauer bis zu 1 Jahr möglich
Risiko: Kosten ca. 2000euro
- Passing (Alter, Haare (Echt/Perücke), Figur, Körper- und Schuhgröße, Brust (männl. Anatomie, Brustwarzenabstand), Bartwuchs (Epilation), Stimme (Logopädie), Adamsapfel, FFS (Gesichtsfeminisierung)
- Krankenkasse (MDK, Gutachten, Anträge, Ablehnung)
- GAOP (Geschlechtsangleichende Operation)
Risiken: (seltsames Ergebnis/Optik, fehlende Feuchtigkeit, dauerhaftes Bougieren, fehlende Tiefe, Hauttransplantat, heftige Schmerzen, lange Ausfallzeiten, Blasenschwäche, Darmbeschwerden, Fisteln, Stenosen, Standard OP Risiken, diverse Korrektur-OP´s)
- Brustvergrößerung
Lipofilling = Eigenfett (2-3 Behandlungen, bleibt nur bedingt erhalten, max. 60%, keine Kostenübernahme),
Silikon = Implantat (Fremdmaterial fester, Risiko: Austausch der Implantate alle 10 Jahre, Dehnungsstreifung, schlechte Qualität der Implantate bzw. Optik, Kapselfibrose, sichtbare Narben)
- Haarentfernung
Laserepilation (nicht dauerhaft): funktioniert nicht bei hellen Haaren
Nadelepilation (dauerhaft): sehr hoher Zeitaufwand bis zu 100 Stunden, Rötungen und Schwellungen im Gesicht für Tage
Risiko: Narbenbildung, Kosten, Probleme mit der Krankenkasse
- Kostenfaktor (Make up, Frisör, Körperpflegeprodukte, Accessoires, komplette Bekleidung, Schuhe, Gutachterkosten, Fahrtkosten, Eigenanteil für Arzneimittel, OP-Kosten, usw.)
- Partnerschaft
- Terminstress (Endokrinologe, Epilation, Logopädie, Psychologe, Gynäkologen, Gutachter, Op's, Fahrtzeiten, Wartezeit)
- Job/Beruf
- Kinderwunsch (Sperma einfrieren (keine Erfolgsgarantie, Lagerungskosten), Samen Spende, Adoptieren, Kinder zeugen vor Hormonbehandlung)
Alternativen zum Transsexuellen Lebensweg:
- Crossdresser/TV sein, vielleicht auch öffentlich
- Mut zum Urologen bei Genital Problemen
- zu Gott und Gläubigen finden (Religion)
- als Homosexueller Mann leben
- Asexuelle Partnerschaft
- Gute Psychologische Hilfe
- Selbstsicherheit als Mann gewinnen
Mein Fazit: Jede Person die sich als Transsexuell empfindet und Psychologisch als Transsexuell anerkannt ist, sollte sich gut überlegen mit allen Konsequenzen und Problemen des Alltags umgehen zu können, bevor sie den Weg wirklich geht, denn es gibt keinen Weg mehr zurück nach langer Hormontherapie oder gar einer Geschlechtsangleichenden OP.
Diejenigen die die wirklich nur Transvestiten oder Crossdresser sind, sollten in jedem Falle die Finger von weiblichen Hormonen oder Männlichkeitsschädigenten Medikamenten lassen.