Beitrag #9
07.02.2012, 19:06
Ich beschäftige mich schon seit zwei Jahren sehr intensiv mit meiner Stimme, habe alle verfügbaren Methoden zum Selbststudium probiert (M.A. Phillips, A. James, Exceptional Voice usw.) und auch schon bei zwei verschiedenen Logopädinnen trainiert. Als Musikerin ist mir bei meiner Transition die Stimme fast am wichtigsten - ich kann mich ja meistens nicht selber sehen, aber hören muss ich mich ständig! Zufrieden bin ich leider trotzdem nicht...
Generell kann ich den Beiträgen hier nur zustimmen, was aber ein wenig untergeht, ist die Tatsache, dass man seine mittlere Sprechstimmlage sehr wohl auch höher trainieren muss. Wenn man das nicht macht, bringen Änderungen der Artikulation usw. nur sehr wenig!! Ich habe schon so viele TG's gehört, die nur letzteres gemacht haben, und ich höre dann ehrlich gesagt immer Männer sprechen! Für die Geschlechtseinordnung einer Stimme sind nämlich vor allem zwei Faktoren wichtig: 1. Tonhöhe und 2. Resonanzcharakteristik. Alles andere ist sekundär. Ich kenne genug Biofrauen in meinem Bekanntenkreis, die viel männlicher artikulieren als viele TG's, und dennoch werden sie wegen dieser zwei Punkte niemals als männlich gehört! Gerade im deutschsprachigen Raum ist die Sprachmelodie bei Männern und Frauen gar nicht so grundverschieden wie beispielsweise in den USA. Deutsch ist einfach eine sehr unmelodische Sprache.
Die mittlere Stimmlage liegt für Frauen ungefähr bei A=220Hz. Ein wenig tiefer ist (je nach Resonanz der jeweiligen Person) auch gut bzw. für viele sogar besser. Nur höher sollte man auf keinen Fall werden, denn sonst klingt's nach Falsett und sehr künstlich. Ich spreche beispielsweise um das G# herum. Die richtige Resonanz ist auch erst dann möglich, wenn man sich von der Tonlage her in diesem Bereich bewegt - weiter unten reißt die Stimme dann (wie bei den Biofrauen auch) ab, wenn man mit der richtigen Resonanz spricht.
Einen sehr wichtigen Punkt habe ich kürzlich außerdem noch gelernt: Viele Männer, aber auch manche Frauen sprechen zur Betonung mit einem harten Stimmeinsatz bei den Vokalen (sogenannter "vocal fry"). Dabei knallen die Stimmlippen sehr hart aufeinander. Wie schon vorher erwähnt, wäre das theoretisch auch kein Unterscheidungsmerkmal zwischen männlicher und weiblicher Stimme. Allerdings ist es für uns TG's so, dass wir diesen "vocal fry" unbedingt vermeiden lernen müssen, denn bei uns klingt's dann aufgrund des größeren Kehlkopfs plötzlich männlich, auch wenn wir sonst eine perfekt trainierte Stimme haben!
Viel Spaß beim Trainieren & liebe Grüße,
Iris
Generell kann ich den Beiträgen hier nur zustimmen, was aber ein wenig untergeht, ist die Tatsache, dass man seine mittlere Sprechstimmlage sehr wohl auch höher trainieren muss. Wenn man das nicht macht, bringen Änderungen der Artikulation usw. nur sehr wenig!! Ich habe schon so viele TG's gehört, die nur letzteres gemacht haben, und ich höre dann ehrlich gesagt immer Männer sprechen! Für die Geschlechtseinordnung einer Stimme sind nämlich vor allem zwei Faktoren wichtig: 1. Tonhöhe und 2. Resonanzcharakteristik. Alles andere ist sekundär. Ich kenne genug Biofrauen in meinem Bekanntenkreis, die viel männlicher artikulieren als viele TG's, und dennoch werden sie wegen dieser zwei Punkte niemals als männlich gehört! Gerade im deutschsprachigen Raum ist die Sprachmelodie bei Männern und Frauen gar nicht so grundverschieden wie beispielsweise in den USA. Deutsch ist einfach eine sehr unmelodische Sprache.
Die mittlere Stimmlage liegt für Frauen ungefähr bei A=220Hz. Ein wenig tiefer ist (je nach Resonanz der jeweiligen Person) auch gut bzw. für viele sogar besser. Nur höher sollte man auf keinen Fall werden, denn sonst klingt's nach Falsett und sehr künstlich. Ich spreche beispielsweise um das G# herum. Die richtige Resonanz ist auch erst dann möglich, wenn man sich von der Tonlage her in diesem Bereich bewegt - weiter unten reißt die Stimme dann (wie bei den Biofrauen auch) ab, wenn man mit der richtigen Resonanz spricht.
Einen sehr wichtigen Punkt habe ich kürzlich außerdem noch gelernt: Viele Männer, aber auch manche Frauen sprechen zur Betonung mit einem harten Stimmeinsatz bei den Vokalen (sogenannter "vocal fry"). Dabei knallen die Stimmlippen sehr hart aufeinander. Wie schon vorher erwähnt, wäre das theoretisch auch kein Unterscheidungsmerkmal zwischen männlicher und weiblicher Stimme. Allerdings ist es für uns TG's so, dass wir diesen "vocal fry" unbedingt vermeiden lernen müssen, denn bei uns klingt's dann aufgrund des größeren Kehlkopfs plötzlich männlich, auch wenn wir sonst eine perfekt trainierte Stimme haben!
Viel Spaß beim Trainieren & liebe Grüße,
Iris
*** Bitte keine Anfragen mehr bezüglich OP-Bilder von Dr. Schaff. Ich versende diese schon lange nicht mehr. Vielen Dank! ***