Beitrag #5
02.07.2017, 14:57
Also mir drängt sich jetzt folgende Frage auf: Warst du bei einem auf Transgender spezialisierten Psychologen oder bei einem allgemeinen, der dieses Thema vielleicht nur ganz am Rande kennt? Da ist nämlich ein riesengroßer Unterschied, wie er mit dir und deiner Situation umgeht und auch welche Diagnose er anschließend stellt!
Im Laufe meiner Therapie war ich bisher ausschließlich bei solchen Ärzten und Psychologen, die mit dem Thema bereits gut vertraut sind oder es überhaupt als Fachgebiet vorweisen und würde jeder und jedem raten, nur zu solchen zu gehen, da ansonsten die Gefahr besteht, entweder durch schlechte Kommunikation die Therapie unnötig in die Länge zu ziehen oder im schlimmsten Fall gar völlig falsche negative Diagnosen zu erhalten - und das ist für unsereins mitunter sogar lebensgefährlich, da viele dann verzweifelt auf dem illegalen Weg zu Hormonen greifen, speziell wenn es - wie in deinem Fall - später um Testosteron geht ...
Was du am Besten als Erklärung vorbringen sollst, diese Frage kannst - so Leid es mir tut, dir hier nicht weiterhelfen zu können - nur du dir selber beantworten, denn es gibt nicht "den" Grund trans zu sein - und folgerichtig auch nicht "die allumfassende und einzig wahre" Erklärung dafür, das ist von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich. Es gibt lediglich Aspekte daraus, die auf sehr viele von uns zutreffen und sozusagen als sichere Anhaltspunkte dafür stehen, wirklich im falschen Körper zu stecken, diese sind z.B.
- völlige oder zumindest teilweise Ablehnung des vorhandenen Geschlechtsteils
- Erscheinungsbild (Kleidung, Styling, Frisur, etc.) ideralerweise nur mehr ans Zielgeschlecht angepasst
- (sehr) starkes Zugehörigkeitsgefühl zum Zielgeschlecht seit längerer Zeit (das dürfte bei dir die Hauptursache sein)
- ständige Unzufriedenheit mit sich selbst bis hin zu völliger Antriebslosigkeit, Depressionen und Selbstmordgedanken
- Bereitschaft, für diesen Weg alles aufzugeben und sogar die eigene Familie zu verlassen
- ... und natürlich noch viele individuelle ganz persönliche Dinge
Mein Rat an dich wäre jetzt schlicht und ergreifend: Sei du selbst! Versuche nicht, krampfhaft nach Rechtfertigungen zu suchen, sondern stelle offen und ehrlich deinen Charakter und deine Gefühle in den Vordergrund und schildere deine Situation in ebenso offenen und ehrlichen Worten. (Zu) lange Nachdenken bringt nix, da verläufst du dich höchstens in Selbstzweifel und drehst dich im Kreis (so ging es auch mir vor der Therapie). Ob du das jetzt aber nochmal bei deinem jetzigen Psychologen versuchen willst oder dir doch lieber einen anderen suchst, auch das kannst nur du selbst entscheiden.
Alles Gute!
Im Laufe meiner Therapie war ich bisher ausschließlich bei solchen Ärzten und Psychologen, die mit dem Thema bereits gut vertraut sind oder es überhaupt als Fachgebiet vorweisen und würde jeder und jedem raten, nur zu solchen zu gehen, da ansonsten die Gefahr besteht, entweder durch schlechte Kommunikation die Therapie unnötig in die Länge zu ziehen oder im schlimmsten Fall gar völlig falsche negative Diagnosen zu erhalten - und das ist für unsereins mitunter sogar lebensgefährlich, da viele dann verzweifelt auf dem illegalen Weg zu Hormonen greifen, speziell wenn es - wie in deinem Fall - später um Testosteron geht ...
Was du am Besten als Erklärung vorbringen sollst, diese Frage kannst - so Leid es mir tut, dir hier nicht weiterhelfen zu können - nur du dir selber beantworten, denn es gibt nicht "den" Grund trans zu sein - und folgerichtig auch nicht "die allumfassende und einzig wahre" Erklärung dafür, das ist von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich. Es gibt lediglich Aspekte daraus, die auf sehr viele von uns zutreffen und sozusagen als sichere Anhaltspunkte dafür stehen, wirklich im falschen Körper zu stecken, diese sind z.B.
- völlige oder zumindest teilweise Ablehnung des vorhandenen Geschlechtsteils
- Erscheinungsbild (Kleidung, Styling, Frisur, etc.) ideralerweise nur mehr ans Zielgeschlecht angepasst
- (sehr) starkes Zugehörigkeitsgefühl zum Zielgeschlecht seit längerer Zeit (das dürfte bei dir die Hauptursache sein)
- ständige Unzufriedenheit mit sich selbst bis hin zu völliger Antriebslosigkeit, Depressionen und Selbstmordgedanken
- Bereitschaft, für diesen Weg alles aufzugeben und sogar die eigene Familie zu verlassen
- ... und natürlich noch viele individuelle ganz persönliche Dinge
Mein Rat an dich wäre jetzt schlicht und ergreifend: Sei du selbst! Versuche nicht, krampfhaft nach Rechtfertigungen zu suchen, sondern stelle offen und ehrlich deinen Charakter und deine Gefühle in den Vordergrund und schildere deine Situation in ebenso offenen und ehrlichen Worten. (Zu) lange Nachdenken bringt nix, da verläufst du dich höchstens in Selbstzweifel und drehst dich im Kreis (so ging es auch mir vor der Therapie). Ob du das jetzt aber nochmal bei deinem jetzigen Psychologen versuchen willst oder dir doch lieber einen anderen suchst, auch das kannst nur du selbst entscheiden.
Alles Gute!