Beitrag #6
09.10.2017, 22:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.10.2017, 22:16 von Tammy1.)
(09.10.2017, 21:56)Eva_Tg schrieb: Das ist bei mir irgendwie auch mal wieder anders. Wenn ich dumme Sprüche abbekomme, bin ich entweder traurig, verletzt oder beleidigt bis sauer. Gezweifelt habe ich nie, ich kann mir das auch gar nicht vorstellen, irgendwann mal an mir oder meinem Weg zu Zweifeln.
Und doofe Blicke? Ehrlich gesagt, die meisten Menschen merken nicht, dass ich transident bin, also werde die doofen Blicke wohl andere Gründe haben. Oder anders gesagt, es ist mir einfach zu mühsam, jedesmal darüber nachzudenken, ob jemand nun vielleicht gemerkt hat, dass ich transident bin oder nicht. Auch diese Zweifel habe ich nicht, ich fühle mich nicht von anderen Menschen "abgecheckt". Guck mal, in meinem Beruf habe sehr viel Kundenkontakt und mit solchen Zweifeln würde mir die Arbeit sicherlich keinen Spaß mehr machen, aber das tut sie.
Ich zweifele dann auch nicht an meiner Weiblichkeit, sondern eher an dem, was ich an dem Tag anhabe, wie ich mich gebe, schlicht wie mein Passing gerade ist
An der Sache an sich habe ich keine Zweifel, eher habe ich all die Jahre vor meinem coming out daran gezweifelt, das ich das schaffe.
Klar tun doofe Blicke weh oder wenn die Kassennachbarin beim Supermarkt mit ihrer Kollegin darüber diskutiert, ob ich denn eine Frau bin, aber abhalten tut mich das doch nicht und Anfangs empfand ich sogar das schon als einen Fortschritt als sie zu dem Schluss kamen, ich müsse dann doch wohl eine sein.
Eva_Tg schrieb: Eine echte Hilfe kann und wird dir dein/e Therapeut/in sein, dort bekommst du ja auch die Diagnose, ohne die das mit der HRT ohnehin nichts wird.
Ja, das dauert ein wenig, nur weil man sagt man sei transident und will jetzt die HRT, passiert das nicht sofort. Man sollte sich gedulden können, wenn man diesen Weg geht. Also ich bin da wohl im Moment Rekordhalterin, bei mir hat es von der Diagnose bis HRT 4 Jahre gedauert. Dafür habe ich jetzt nach 3,5 Monaten HRT schon eine vernünftige Oberweite, das nennt man wohl ausgleichende Gerechtigkeit... Ich sollte nicht immer alles was ich denke, auch laut sagen...
Das kann sich ziehen, muss es aber nicht, bei mir betrug der Zeitraum von Diagnose bis HRT etwa 3 Monate
Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich in Eigenregie die 11 Monate davor in Eigenregie schon Fakten geschaffen hatte, was ich aber nicht zur Nachahmung empfehlen mag!
Und du hast es nicht laut gesagt, du hast es ja nicht einmal kursiv geschrieben