Beitrag #9
08.11.2017, 13:45
(08.11.2017, 09:43)Bonita schrieb: Eh, auch ich hatte einige Begegnungen (auch Ärzte/Mediziner), wo das so war - drum meinte ich ja, ich kann es nachvollziehen - auch wenn ich nicht zB körperlich innere Auffälligkeiten wzB Du oder Ann Lie hatte...
Ps: und sorry, wenn ich "offizielle" Termini bemühe, die Dir wohl nicht so zusagen, aber der Allgemeinheit halber wärs
Natürlich kannst du es nachvollziehen, aber trotzdem ist die Sichtweise eine andere.
Wenn die Auffälligkeiten sich häufen und auch noch andere Hinweise hinzukommen, dann hat man sozusagen die kritische Masse erreicht. Ab steht nunmal die Frage nach der Ursache im Raum. Das die Suche nach der Ursache keine Antworten ergibt, sondern nur noch mehr Fragen, dass ist natürlich doof.
Aber wenn dieses Gedankenspiel einfach zu lösen wäre, wäre es ja keine wirkliche Herrausforderung.
Das paradoxe dabei ist ganz einfach, je mehr man sucht, umso mehr Fragen entstehen und die Antworten ergeben immer weniger Sinn. Wenn man merkt, dass es nicht aufgeht, muss man von einer anderen Ursache ausgehen. Und diesem besonderen Fall kann man es so formulieren: "Das kann nicht nur Transidentität sein, da muss es im Hintergrund eine andere Erlärung geben! Nur haben wir sie noch nicht gefunden."
Ich finde, dass ist sehr deutlich ausgedrückt und es enthält auch eine gewisse Brisanz.
In der Medizin haben wir es nunmal mit einer strikten Zweiteilung zu tun, die ist eigentlich allgemein verbindlich. Die Körpergröße ist z.B. ein Merkmal für den Phänotyp; Körperbau, Muskelmasse, etc. sind weitere Merkmale. Kein Mensch wird auf alle Merkmale passen, diese Abweichungen sind aber normal und werden dann einfach als "unterdurchschnittlich groß" oder "wenig ausgeprägte Muskulatur" oder sowas beschrieben. Aber wenn es zu einer Anhäufung von Abweichungen kommt und das auch noch in Kombination mit Merkmalen des anderen anderen Phänotyps und dann vielleicht noch missgebildete Genitalien, was dann? Natürlich kann man die Zuordnung bliebig aufweichen, um die strenge Zweiteilung einzuhalten, aber bei so einer Kombination dieser drei Faktoren, ist das nicht mehr Bedenkenlos möglich.
Und in dem Fall meines Gedankenspiels wurden diese Bedenken auf den Tisch gebracht, auch wenn sie am Ende weder bestätigt, noch zerstreut wurden.
Aber genau das ist ja die eigentlich Fragestellung, ignoriert man das alles ganz einfach oder setzt man sich mit seinen biologischen Gegebenheiten und seinem biologischen Geschlecht auseinander?
Ignorieren ist die leichtere Lösung, finde ich.
Sich damit auseinandersetzen ist schwerer, weil das zu Konsequenzen führt.
Wenn man eine Frau ist und mit einem weiblichen Körper geboren wurde, dann kann der Körper nicht das falsche Geschlecht haben, oder? Dann kann er höchstens falsch sein, weil er Abweichungen aufweisst.
Und wenn man ein tatsächlich ein Geschlecht hat, was biologisch nicht klar bestimmbar ist, was ist dann falsch und richtig? Das ist alles sehr verwirrend.
Und eigentlich wird es dann noch schlimmer, dann müßte man Frauen mit einem männlichen Körper von Frauen mit einem weiblichen Körper und die beiden wiederrum von Frauen mit einem uneindeutigen Geschlecht unterscheiden. Das ist noch viel verwirrender.
Merkst du, dass es immer komplizierter wird? Der Gedanke, dass man eine Frau mit einem biologisch weiblichen (und selbst wenn es nur teilweise ist), denn muss man öfters durchdenken und eine Eigendynamik steckt da auch noch drine.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.