Beitrag #117
28.03.2018, 15:45
(16.02.2015, 17:14)Mia schrieb: man weiß wenn man stirbt ist das genauso als würde man einem Computer den Stecker raus ziehen.
Das ist leider einer dieser Versuche, eine Analogie zu finden, der dann doch nicht überzeugt. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, sollte man Speichermedien am besten physikalisch zerstören. Selbst eine neu formatierte Festplatte ist für einen Profi noch leicht auszulesen. Und den Stecker zu ziehen bewirkt schon gar nichts. Schlimmstenfalls sind noch nicht gespeicherte Daten weg. Das ist zweifelsohne ärgerlich, aber davon geht der Compi nicht kaputt.
Überhaupt sind Versuche zu Analogien zwischen Menschen und Computern zwar beliebt, aber das ist dann auch schon alles.
Wobei Personifizierung diverser Gerätschaften wohl weitverbreitet (und auch schon sehr alt) ist. Und gerade Compies können einem schonmal frustrieren. Da kann man leicht auf Ideen kommen, wie denen zu sagen, sie könnten einem am Abend besuchen
“If your brain is a quantum computer, can it connect you to the world?” schrieb:Die logische Schlussfolgerung ist, dass der Großteil der Informationen nicht im Gehrin gespeichert wird, sondern in einem riesigen Informations-Feld, welches das Gehrin beinhaltet. Dieses kosmische, natürliche Internet habe ich das Aksaha-Feld genannt, da es alles verbindet und das Gedächtnis von allem ist – genau wie die legendäre Akasha-Chronik. Es ist das Akasha-Feld, in das unser Gehirn all die Dinge abspeichert, die wir erleben, und – bis auf das Kurzzeitgedächtnis, das im Gehirn gespeichert ist – liest es sie auch von dort wieder aus
Nur zur Erklärung: ākāśa "Äther", eines der 5 sthūlabhūta-s, also der grobstofflichen Elemente der sichtbaren Welt, die den grobstofflichen Leib (sthūlaśarīra) und die sichtbare, tastbare Welt ausmachen und in Sinneserfahrungen wahrgenommen werden.
Was ich nun philosophisch leicht irritierend finde, warum das hier bei diesem Autor in dieser Form erscheint Aber vielleicht ist das so eine Art anthroposophischer Materialismus. Wenn man sich für Quantencomputer, Kosmologie oder sowas denn interessiert, macht es einem das sicherlich leichter.
(17.02.2015, 09:09)Gerlinde schrieb: Ein anderer Grund dürfte der sein, dass Menschen seit Urzeiten glaubten, dass "höhere Mächte" über ihr Leben bestimmten, sie sozusagen die Marionetten dieser Mächte wären.
Das Problem ist, daß sich das viele Leute aus heutiger Sicht so vorstellen, weil sie mit früheren Lebensumständen wahrscheinlich tatsächlich nicht zurechtkämen – falls sie überhaupt eine Vorstellung davon haben, wie das zu verschiedenen Zeiten der Vorgeschichte so ausgesehen hat.
Ich fürchte eher, daß man heutzutage Grund hätte, sich hilflos ausgeliefert zu fühlen. Dagegen hatte ich nicht den Eindruck, daß darüber hinaus ein Lebensgefühl wie eine Holzpuppe weit verbreitet gewesen wäre.
(17.02.2015, 13:09)Gerlinde schrieb: In Göttinnenkulturen der Antike war die Göttin unsterblich, und nur ihr Heros (Sohn/Geliebter/Ehemann) war sterblich.
So allgemein kann man das nicht sagen. Etwa begibt sich Innana-k zwar in die Unterwelt, weil sie ihren Geliebten Dumuzi-d wieder haben möchte, aber es ist schon eindeutig, daß sie dann auch ihrerseits tot ist. Immerhin muß man sie mithilfe einer lebensspendenden Pflanze (? ??? ú nam-tìl-la) und lebensspendendem Wasser (? ??? a nam-tìl-la) wiederbeleben.
(17.02.2015, 14:05)Gerlinde schrieb: Spaß beiseite, das weiß niemand genau. es gibt Theorien über einzelne Götter, manchmal, wie bei Jahwe, einige Fakten, aber vieles bleibt im dunkeln.
Übrigens sollte es hier weniger um die Religionen/Götter gehen, als vielmehr darum, wie ihr als TS oder "fertige Frau/Mann" Religionen erlebt.
Götter werden meistens von anderen Göttern, oder sowas wie Vorläufern von Göttern, gezeugt und geboren.
Wenn ich das hier so lese, wie manche Leute auf das Thema "Religion" reagieren wie der Vampir auf den Knoblauch , dann denke ich, was habe ich doch meine ersten so ca. 10-11 Jahre in einem Milieu nachgerade paradiesischer religiöser Toleranz verbracht. Als Kind dachte ich, das gibt ja hier und da einiges, was durchaus interessant ist. Was nicht heißt, daß ich je bei einem new ageishen anything goes angekommen wäre...
Mich erstaunt auch, daß bislang Marx noch nicht kam: "Religion ist das Opium des Volkes." Dabei hätte ich so gerne noch einmal die Geschichte gehört, wie tamilische Brahmanen aus politischem Protest Marxisten wurden
Interview [... schrieb:]Ich sehe in der Naturwissenschaft auch etwas Monotheistisches: den Ausdruck dessen, was da ist, des Seins, und das ist für mich die Struktur, die Symmetrie, die sich in den Naturgesetzen ausdrückt. Wir glauben an eine Art Urkraft, aus der alles entstanden ist, aus der wir entstanden sind, aus der das ganze Universum entstanden ist. Das ist schon eine monotheistische Idee.
Als monistisch könnte man das zu interpretieren versuchen (so man denn unbedingt wollte). Aber monotheistisch?
http://gallae.com/His2.html schrieb:In Canaan we find the Goddess as Athirat also called Asherah or Astarte and Her hierodule transsexual priestesses, the Qedshtu. [...] The functions of the Qedshtu were almost identical to those of the Assinnu and sexual congress with the Qedshtu was considered sex with Athirat Herself. Apparently they also practiced a tantric sexual rite accompanied by drums and other instruments and also used flagellation to obtain an estatic state.
nu(-u₈)-gig bzw. qadištu kann ein Beiname der Innana-k sein oder eine einer Gottheit geweihte Frau bezeichnen, die oft etwas mit Geburten zu tun hat. Im Hebräischen wurde daraus eine Bezeichnung für Tempelprostituierte und desweiteren profane Prostituierte. Mit Verleumdungen aus propagandistischen Gründen waren die ja nicht zimperlich. Und etliches dürften die auch an ihren mesopotamischen Nachbarn gar nicht verstanden haben.
ur-sal bzw. assinu ist eine dieser Kategorien, die wahrscheinlich doch nur kultische Spezialisten beinhaltete.
Und ob man das nun sinnvollerweise Tantra nennen könnte?
Jedenfalls, Selbstgeißelung, um in Trance zu geraten, hielte ich für nicht empfehlenswert.
(07.03.2015, 13:02)jasminchen schrieb: In meinem Weltbild, sind wir alle ein Teil dieses Bewusstseins. Dieses Bewusstseins war einfach da, von Anfang an, noch bevor das Universum existiert hat. Wissenschaftlich betrachtet existiert vor dem Urknall, der meiner Meinung nach auch nur ein hinkendes Konstrukt ist, weder Zeit noch Raum, also auch keine Materie. Dementsprechend ist dieses Bewusstsein reine Energie im Nichts.
Stellen wir uns jetzt vor, dieses Bewusstseins sitzt alleine da im Nichts und erkennt nur "Ich Bin". Jetzt beschließt es sich selbst zu erfahren. Man kann sich aber nicht aus sich selbst heraus erfahren, also beginnt es sich aufzuspalten. Es gibt also auf einmal das große Bewusstsein (Source), Teil 1 und Teil 2, die Beide zugleich auch Source sind. Sie sind also getrennt und trotzdem Eins. Auf einmal kann Source durch Teil 1 und Teil 2 mit sich selbst interagieren, sich auf andere Weise erfahren, nämlich durch die Interaktion.
[...]
Wer jetzt Source als Gott bezeichnen möchte, kann dieses gerne tun, nur muss er dann auch anerkennen, das wir diesen Gott in uns tragen, also Gott sind. Somit Gott nicht über uns steht, sondern im Gegenteil, erst durch uns sich weiter entwickeln kann. Wir sind also wissender und mächtiger als Gott, somit sich das Konzept Gott, wie es uns die Religionen zu erklären versuchen, als das entpuppt, was ich am Beginn schon geschrieben habe, nämlich eine Erfindung der Menschen.
Finde ich schon eine bessere Variante von Monismus als die oben zitierte mit dem Ākāśa-Computer Kommt mir einiges doch irgendwoher bekannt vor (auch wenn ich das so nicht umschrieben bzw. reinterpretiert hätte).
Nur nebenbei: vergiß den Urknall, das ist nur ganz banal eine Singularität hinter die zurück man nicht (mathematisch) rekonstruieren kann.