Beitrag #32
28.09.2018, 00:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.09.2018, 01:10 von Lydia Faustus.)
(27.09.2018, 11:24)j-unique schrieb: "Dürfen" Non-Binaries eurer Meinung nach eigentlich überhaupt Ehrungen oder dergleichen annehmen? Die sind ja normalerweise für Männer oder für Frauen, was die Menschheit bekanntlich zu 100% abdeckt, und daran wird sich auch nichts ändern.
Warum sollten denn Non-Binaries Ehrungen für Frauen oder Männer annehmen? Damit würden sie sich doch auch ins eigene Fleisch schneiden, oder?
Im dümmsten Fall denken die Leute dann: "Aha. Diese Person ist also eine Frau(oder ein Mann), schließlich nimmt sie ja die Ehrung an, und fühlt sich nur einem anderen Geschlecht zugehörig."
Ich kann nicht für Non-Binaries sprechen, daher berichtige mich bitte, wenn du meinst, dass ich damit falsch liege.
Ehrungen für Frauen, besonders in dem Fall, den der Thread betrifft, halte ich für besonders wertvoll. Schließlich haben es Frauen immer noch schwerer im Vergleich zu Männern, einen sozialen Aufstieg zu erleben und wurden (werden oft heute noch) stark unterdrückt. Das Ranking sollte doch eigentlich eine Form von sichtbarer Emanzipation sein, die durch einen "gender-fluiden" Menschen pervertiert wurde. Das hab ich aber, denke ich, bereits ausreichend dargelegt.
Was ich aber auch für wertvoll halte, wären Ehrungen ausschließlich für Non-Binaries. Auch sie werden unterdrückt und wollen doch sicher in ihrem Geschlecht anerkannt werden. Nur denke ich, dass die Zeit dafür eventuell noch nicht gekommen ist. Aber sie wird kommen. Sei doch bitte nicht so pessimistisch.
Geschlechtsneutrale Ehrungen, die für alle da sind (z.B. Nobelpreise), können Non-Binaries selbstverständlich annehmen. Vielleicht ist es auch schon geschehen und niemand, außer die betroffene Person selbst, weiß davon.
(27.09.2018, 09:00)Sunburst schrieb:Zitat:Ich würde mich eher für die Akzeptanz von Pädophilen einsetzen und gegen ihre Stigmatisierung ankämpfen, als auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, irgendetwas für die Trans*-Bewegung zu tun oder mich darin wiederzufinden.
Du kannst und solltest nur tun, was Du für richtig hältst.
(Allerdings werde ich Dir in diesem Falle erst recht nicht folgen.)
[...]
Ich habe meine Gründe, warum ich das schon lange gar nicht möchte. Da bleibe ich eben bei LGBTT*IQ. Ist ja jetzt auch nicht so schlimm.
Sich für die Akzeptanz und gegen die Stigmatisierung von pädophilen Menschen einzusetzen, heißt ja nicht automatisch, dass man eine Bewegung unterstützt, die beispielsweise für "Legalisierung pädosexueller Kontakte" eintritt.
Es ist vielmehr eine Frage von gesellschaftlicher Relevanz! Pädophile Menschen, die keinerlei Schuld an ihrer Pädophilie haben, müssen die Chance bekommen, über ihr Leiden offen reden zu können ohne direkt als Kinderschänder diffamiert zu werden. Viele werden niemals straffällig und kaum jemand möchte es werden. Sie müssen Hilfe bekommen, um mit ihrer Pädophilie leben zu können, die sie nicht abstellen können. Sie müssen sich auch ihren Angehörigen anvertrauen können, dafür ist gesellschaftliche Akzeptanz wichtig.
Es gibt pädophile Menschen, die keine sexuellen Kontakte mit Kindern wollen! Glaubst du, die wollen in eine N-A-M-B-L-A-Schublade gesteckt werden? [Sarkasmus] Aber vielleicht haben solche pädophilen Menschen ja nur ein persönliches Abgrenzungsbedürfnis von Straftätern und verfolgen eine kontraproduktive politische Strategie. [/Sarkasmus] So! *BÄM*
Aber gut. Es zwingt dich niemand, dich an Aufklärung zu beteiligen.
Übrigens möchte ich als transsexuelle Frau auch nicht in eine Trans*-Schublade gesteckt werden. (Hab ich auch schon x-mal erwähnt), von daher begrüße ich es, dass du jetzt tatsächlich von "LGBTT*IQ" sprichst. (Über den Sinn und Unsinn solcher Buchstabengebilde kann man ja anderswo streiten.)
(27.09.2018, 22:11)Sunburst schrieb: Ob es besser wäre, dieses Forum nennte sich TS-AT statt TG-AT -? Nur lasse ich mir erst recht nicht von Pädophilen erzählen, daß (a) Homosexualität und Transsexualität genauso eine Perversion sei wie ihre auch, (b) man daher für sie arbeiten sollte (während sie für einem keinen Handschlag rühren).
Da es schon immer viele transsexuelle Menschen hier gibt (und auch intersexuelle), aber tatsächlich mehr Transgender etc., wäre es gar nicht so schlecht, wenn die Seite z.B. "transgender-und-andere menschen.at" heißen würde. Aber nun heißt die Seite eben wie sie heißt und es ist bekannt, was hier so für verschiedene Leute schreiben und welche Themen sie haben.
Nur lasse ich mir erst recht nicht von Transgendern erzählen, daß (a) Sex und Gender dasselbe wäre, (b) man daher für sie arbeiten sollte (während sie für einem keinen Handschlag rühren).
(27.09.2018, 22:11)Sunburst schrieb: Nebenbei bedeutet zumindest NB, TG, TI (wovon es zudem durchaus verschiedene Auffassung gibt) mitnichten, daß keinerlei Behandlungen angestrebt würden.
Nö, es gibt ja auch Menschen, die sowohl transsexuell als auch NB, TG, TI oder was auch immer sind.
(27.09.2018, 18:42)Ирина schrieb: Langfristig gesehen würdest du dir damit aber selber ins Knie schießen, denn Leute wie mich, die auf Hormone, medizinische und kosmetische Behandlungen angewiesen sind [...] auf dieselbe Stufe zu stellen wie z.B. TV oder CD, würde mir und anderen damit massiv das Leben erschweren, anstatt es zu verbessern.
Danke dafür, Irina. So sieht es nämlich aus!
Nun befürchte ich aber, dass es bereits soweit ist, dass das Leben transsexueller Menschen dadurch unnötig erschwert wird. Es ist heute nämlich kaum möglich, über Transsexualität als körperliches Problem zu sprechen, ohne dass direkt von anderer Seite über Gender und Identität gesprochen wird und transsexuelle Menschen damit mundtot gemacht werden. Nervt mich wie Hölle, sag ich dir.
(27.09.2018, 18:42)Ирина schrieb: (Stichwort F-64.0)
"F64.0
Transsexualismus:
Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden. Dieser geht meist mit Unbehagen oder dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum eigenen anatomischen Geschlecht einher. Es besteht der Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung, um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen."
Bei mir war das eine Falschdiagnose. Ich hatte nie den Wunsch dem männlichen Geschlecht anzugehören und wollte auch nie als Mann enerkannt werden.
Hier wurde der Begriff Transsexualität vollkommen pervertiert. Die Perversen sind die Erfinder der Psychopathologisierung.
Dagegen steht in derselben Kategorie direkt darunter, auch als geistige Störung:
"F64.1
Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen: Tragen gegengeschlechtlicher Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben. Der Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsumwandlung oder chirurgischer Korrektur besteht nicht; der Kleiderwechsel ist nicht von sexueller Erregung begleitet."
Wie pervers ist die Formulierung eigentlich? "Der Wunsch nach Geschlechtsumwandlung" legt nahe, dass das Geschlecht gewechselt wird, wenn man Hormone einnimmt und sich Operationen unterzieht.
Damit wird gesagt, dass Geschlecht ein bestimmtes Körperbild voraussetzt. Eine machohafte Betrachtung à la: "Eine Frau braucht dicke Titten und einen geilen Arsch."
Auch wird Transsexualität als extreme Form von Transvestitismus umdefiniert.
Diese Psychopathologisierung findet sich bis heute in der Trans*-Bewegung wieder.(Zugehörigkeitsgefühl zum anderen Geschlecht etc.) Manche in der Trans*-Bewegung verstecken sich sogar hinter ihrer Diagnose, sehen sie als wahr an und diskrimieren andere.
Abschließend was zum Thema Distanzierung:
Wenn ich als bisexuelle Frau mit einem Mann verpartnert bin, dann lasse ich mir nicht unterstellen, ich wäre heterosexuell. Das heißt natürlich nicht, dass ich ein Problem mit heterosexuellen Menschen hätte, auch möchte ich mich nicht von ihnen distanzieren.
Wenn ich als transsexuelle Frau sage, ich bin nicht Trans*, dann heißt das auch nicht, dass ich mich unbedingt von Trans* distanzieren möchte. Es hat nur nichts mit mir zu tun.
Differenzierung ist nicht Distanzierung!
~ Schônheit, Weisheit, Stârke ~