Beitrag #4
03.10.2018, 18:55
(02.10.2018, 22:47)Rina schrieb: Geoutet habe ich mich Weihnachten 2016, im Hinterkopf die Gedanken „das schlimmste hast du geschafft„, am A*sch! von TerminIch kann zwar hier klarerweise nur aus meiner Situation erzählen, aber für mich persönlich war das Outing bisher das Schlimmste, bzw. das, was ich insgesamt am längsten vor mir hergeschoben hab. Therapiestunden, Arzttermine und so waren davor und danach zwar oft auch nicht lustig und auch bei mir ist nicht alles so glattgegangen wie ich mir das gewünscht hätte, bzw. gab es auch kleinere und größere Zwischenfälle, aber summa summarum war nichts davon so nervenzerfetzend wie vor meiner Familie die Karten auf den Tisch zu legen.
zu Termin, von einen Psychotherapeuten zum nächsten, von einer Klinik in die andere… es ist schon über zwei Jahre her, und ich habe
noch immer nichts erreichen können.
Dass es anders aussieht, wenn man feststellt, sich während der Therapie quasi im Kreis zu drehen, kann ich aber trotzdem nachvollziehen. Immer nur herumgeschickt zu werden, ohne mal irgendwann einen konkreten Befund oder eine Bestätigung in den Händen zu halten, ist schlicht zermürbend, vor allem über so einen langen Zeitraum hinweg und ich kenne schon einige Geschichten, in denen Betroffene jedes Mal ein Tauziehen um psychologische Befunde veranstalten mussten und irgendwann entnervt den Therapeuten gewechselt haben. Was ich damit sagen will: Es muss nicht zwingend an dir liegen, dass du noch immer mehr oder weniger am Anfang stehst, ich hab viel eher den Verdacht, dass die ganzen Psychologen, bei denen du bisher warst, dich deshalb herumgeschickt haben, weil sie selber mit dir nicht viel anzufangen wissen, allerdings hättest du auch konsequenter sein und etwa konkret nachfragen sollen, ob sie dir nun helfen können oder nicht, schließlich geht es ja um deine Zukunft, nicht um ihre.
(02.10.2018, 22:47)Rina schrieb: Langsam weiß ich nicht mehr was zu tun ist, meine Psychotherapeutin hat leider keine Ahnung von dieser Thematik, ich habe aber von TestsAbgesehen von der Hormonstatus-Untersuchung ist der einzig mir bekannte Test jener, den ich bei meiner (auf Transgender spezialisierten) klinischen Psychologin absolviert habe. Es war ein relativ langer mehrteiliger Multiple Choice Test, bei dem es hauptsächlich darum ging, wie man sich im eigenen Körper fühlt, wenn man sich in diverse Lebenssituationen versetzt, bzw. wie man dann handelt, sowie diverse Fragen zu Kindheit, Jugend, Familie, Schule/Arbeit, etc. allerdings war dieser bei mir ebenfalls mit einem ausführlichen Gespräch verbunden und in Summe nur ein kleiner Teil der ganzen Therapie.
erfahren, die man in einer solchen Therapie macht und möchte darüber mal mit meiner *seufzt* Psychotherapeutin reden. Habe aber
absolut keine Ahnung wie diese heißen oder wie ich sie am besten darauf ansprechen soll.
Ich hab allerdings keine Ahnung, ob es sowas auch in Deutschland gibt, das müsste jemand von dort beantworten. Ich möchte allerdings gleich dazu sagen, dass du - selbst wenn du diesen Test machst - auch dadurch keine endgültige Klarheit über dich und deinen Weg erlangen kannst und dich deshalb nicht komplett auf das Ergebnis versteifen sollst. Es ist mehr eine Prognose auf Wahrscheinlichkeitsbasis als eine fixe Bestätigung, ob du jetzt diese ganze Therapie weiter machen sollst oder nicht.
Auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle aber zu einem Therapeuten wechseln, der mit dieser ganzen Angelegenheit wesentlich mehr anzufangen weiß wie deine bisherigen. Dann wirst du auch definitiv endlich mal weiterkommen.
Auch von mir alles Gute dir!