Beitrag #27
21.10.2018, 15:24
(21.10.2018, 01:45)Falling Snow schrieb: [...] und dann ist es nur mehr als fair, wenn man den spieß umdreht bzw. das verhalten spiegelt. vielleicht wird es dem gegenüber dann ja bewußt, was für eine überheblichkeit dahinter steht.
Ja, möchte man gerne denken. Aber da muß ich doch mal von meiner Altersweisheit schamlosen Gebrauch machen: Das ist nicht.
Ich muß zugeben, ich habe sowas als Gegenaggression gar nichtmal so selten gemacht. Mir kann ja auch mal der Hals platzen
Zu etwas wie Einsicht hat das nie, nie geführt. Hätte ich auch nicht unbedingt erwartet
In solcherlei Situationen hätte ich mich besser sehr viel früher schon dazu durchringen sollen, den Kram hinzuschmeißen und zu gehen. Am besten sogar wortlos.
Man sollte realistisch sein. Manche Konflikte sind nicht zu lösen.
(21.10.2018, 06:59)Bonita schrieb: Das entscheidende Wort vor asymmetrisch wäre wohl "Verhältnisse"
So ist es.
Zitat:Überwiegend wärn da eben cis, die ihr biologisches und soziales Dingsbums nicht zur Diskussion stellen (müssen)...
Unter bestimmten Bedingungen schon. Und das ist durchaus Teil des Problems. So widersinnig das alles ist.
Nur wenn man nicht endo/cis/hetero ist, dann trifft das einem ungleich härter
Zitat:Da müsste mensch wohl als eremitisch Einsiedler emigrieren - die Fragen wären, will mensch das und wenn, wohin...
Aus den 1970-80ern weiß ich noch, daß durchaus viele TS vor lauter Verzweiflung keine andere Wahl sahen als eine Art "innerer Emigration" (wie wir bewußt häßlich sagten). Es würde mich nicht wundern, wenn dem heute noch so wäre.
(21.10.2018, 12:33)Mike-Tanja schrieb: Wenn jemand, der als Mann gilt, zum Psy***-Doc kommt und sagt: "Ich glaube, ich bin eigentlich eine Frau", dann ist das gängige Prozedere meines Wissens: a) Tests, um das zu bestätigen, und b) nach einer Ausschluss-Diagnose suchen. Das wären dann aber die heftigeren Sachen, Psychosen mit begleitenden Wahnvorstellungen, und so was in der Art. So weit ich das überblicke, ist noch nie jemand, der selbst zu dem festen Schluss gekommen ist, transsexuell/geschlechtlich transident zu sein, an einem Test des Typs a) "gescheitert", höchstens an einer Diagnose des Typs b). Die Selbsteinschätzung ist also ein recht sicherer Test.
Tja, was rechnen wir nun als "festen Schluß"? Man könnte befürchten, das sei seltener als man glauben möchte. Und vielleicht ist es nichteinmal das schlechteste, sich eine gewisse Skepsis zu bewahren. Ob man das mit Psych* aushandeln möchte, steht freilich auf einem anderen Blatt. Vielleicht möchte man ja den Begutachtungsprozeß nicht unnötig verkomplizieren
Es ist auch wieder nur so ein häßliches TS-Cliché, diese notorisch kompromißlosen Leute gingen ohne Rücksicht auf Verluste mit dem Kopf durch die Wand. (Klar, man muß nur cissexistisch genug sein, dann kann man gar nicht mehr anders von TS denken )
Das überschneidet sich dann auch mit dem Psychose-Begriff mancher psychoanalytischer Schulen. Alleine wie den "Fall Schreber" lesen...
Die ganzen "Ausschlüsse" stehen leider in dem Ruch, daß man früher ziemlich kleinkarierte Vorstellungen von "geeigneten Kandidaten" hatte
(21.10.2018, 12:33)Mike-Tanja schrieb:(20.10.2018, 01:39)Falling Snow schrieb: ein test für die eigene unsicherheit in betracht zu ziehen heißt für mich, dass das eigene selbstverständnis auf dünnem eis steht. ich würd es ja bevorzugen, für mich selbst herauszufinden, was ich bin, anstatt auf bestätigung/verneinung von außen zu bauen? [hier gekürzt]Ja, aber, Hand aufs Herz, immer schafft man das halt nicht alleine.
Bevorzugen ja. Aber die meisten Menschen sind nicht auch nur 0,001‰ so selbstsicher wie sie tun (und noch schlimmer: wie ihnen gesagt wird, daß sie tun sollten) Die Abhängigkeiten von anderen in selbst was man als urpersönliche Belange denken möchte, sind bei denen unvorstellbar.