Beitrag #1
06.11.2018, 01:12
Hallo,
ich stelle mich mal vor:
Ich bin vor 33 Jahren als Junge geboren
Mein Gender ist: ??? weiß ich nicht, ich bin aber unter dem Regenbogen
Meine Pronomen sind: Er und ihn
Dysphorie: Bart, Geheimratsecken (werden abgedeckt), Anatomie auf Fotos (bis vor kurzem)
Ich fühle mich zu Männern hingezogen, empfinde mich aber nicht als schwul
Ich wollte früher immer als Mädchen aufwachen und in Rollenspielen habe ich die Jungsrollen abgelehnt
Ich hatte bis vor kurzem noch den Gedanken (im Grunde, seit ich denken kann), ich lebe im falschen Körper und das machte mich traurig. (Habe erst vor fünf Jahren begriffen, dass es Transidentität gibt)
Da es mir seit einiger Zeit psychisch nicht so gut ging und geht, habe ich meine Hausärztin aufgesucht und sie fragte mich, ob mich vielleicht etwas belastet würde. Mir ist nicht wirklich etwas eingefallen, außer, dass ich ihr sagte, dass ich eigentlich seit dem Kindergarten mein Geschlecht hinterfrage, das gelegentlich hinterfrage, aber erst seit fünf Jahren einen Begriff dafür habe und vorher ist das immer an mir vorbeigegangen. Und das ich das noch nie gesagt habe. Meine Äußerung verlief unter Tränen. So wie immer, wenn ich dachte, ich lebe im falschen Körper oder es wäre so viel einfacher oder richtiger (was ich davon Gedacht habe, weiß ich nicht mehr), wenn ich eine Frau wäre.
Ich habe mich in Schulzeiten nicht bei den Jungs zugehörig gefühlt, wohl weil wir keine einzigen gemeinsamen Interessen hatten. Bei den Mädchen war das anders, da habe ich mich zwar wohl gefühlt, aber ich fand trotzdem, das da nicht so mein Platz sein kann und wollte immer mal wieder zurück zu den Jungs, obwohl ich mich da überhaupt nicht richtig aufgehoben fühlte. Ich hatte immer das Gefühl, ich sitze zwischen den Stühlen.
Wenn ich keine Schuhe an hatte, stellte ich mir früher vor, wie es wohl wäre, High-Heels zu tragen und die Ferse war auch „oben“. Jetzt habe ich mir welche gekauft und bin irgendwie doch nicht so erfreut … Sie stehen im Schrank, jetzt sind sie da und ich will sie nicht tragen.
Meine ganze Art ist absolut weiblich, ich kann keine einzige männliche Eigenschaft in mir erkennen und meine beste Freundin, der ich meine Zweifel jetzt auch mal mitgeteilt habe, auch nicht.
Sie meinte immer, ich glaube dir, wenn du sagst, du bist nicht schwul, es würde mich aber nicht überraschen, wenn du mir irgendwann einen Freund vorstellen würdest.
Auch einigen aus meiner Familie habe ich erzählt, dass ich mein Geschlecht hinterfrage und alle haben gleich reagiert. Bislang hat niemand damit ein Problem oder findet, es kommt völlig überraschend. Eher im Gegenteil, immer ein: „Jetzt macht doch alles mehr Sinn“ und erstaunlicherweise sagen alle aus meiner Familie, sie wüssten ja, dass ich „anders“ sei, aber sie hatten nie die Vermutung, dass ich homosexuell sei.
Bislang hatte ich nie jemanden gesagt, dass ich mich in einen Jungen oder später Mann verliebt habe, weil ich für mich ja keinen Begriff hatte und ich das Gefühl hatte, wenn ich das sagen würde, dann würde man denken, ich sei schwul, aber das ist nicht das, was ich fühlte. Keine Ahnung, ich wusste nur, dass ich das nicht sagen kann, weil es nicht der Wahrheit (schwul) entsprechen würde. Denn ich hatte mich schließlich nicht männlich gefühlt.
Jetzt habe ich es ausgesprochen und plötzlich ist mein Empfinden anders, mich macht der Gedanke vielleicht im falschen Körper zu sein nicht mehr traurig. Mich hat, als ich den Begriff Transident hatte, aber immer verwirrt, dass ich mich zwar weiblich fühlte, aber mit meinem Körper klar komme und mich mit männlichen Pronomen wohler fühle. Weibliche Pronomen finde ich auch ganz schmeichelnd, aber nach einiger Zeit beginne ich meinen Bart zu spüren und dann ist es nicht mehr schmeicheld, naja oder ich spüre, dass da was in meiner Hose ist, was mir sonst nicht auffällt und schon finde ich weibliche Pronomen nicht mehr schmeicheld. Nur in gewissen Situationen lehnte ich meinen Körper eigentlich ab, wie z.B. auf Fotos, wenn die Anatomie zu anderen zu sehen war. Darum mochte ich keine Fotos, da mir klar wird, hier stimmt was nicht.
Seit ich das aber öfter ausgesprochen habe und auch musste, dass ich mein Gender hinterfrage, ist das aber alles plötzlich weg. Ich weiß nicht, was ich fühle. Jetzt bin ich sogar zum ersten Mal richtig am überlegen, ob ich vor einer Homosexualität „weggelaufen“ bin, die ganze Zeit hat sich immer etwas in meinem Kopf dagegen gewehrt, weil es sich falsch anfühlte. Eben weil ich mich nicht männlich fühlte … Aber hätte ich mich dann in Schulzeiten nicht irgendwie unter Jungs auch wohler oder dazugehörig fühlen müssen? Kann mir jemand weiterhelfen und mir vielleicht sagen, welche Fragen ich mir stellen sollte oder so? Auch für weitere Fragen, stehe ich zur Verfügung. Ich bin echt extrem verwirrt. Ich mag doch auch irgendwo dazugehören, im Moment bin ich verzweifelt auf der Suche nach mir und ich Zweifel hart an meinem früheren Empfinden. Haben die mich angelogen?
ich stelle mich mal vor:
Ich bin vor 33 Jahren als Junge geboren
Mein Gender ist: ??? weiß ich nicht, ich bin aber unter dem Regenbogen
Meine Pronomen sind: Er und ihn
Dysphorie: Bart, Geheimratsecken (werden abgedeckt), Anatomie auf Fotos (bis vor kurzem)
Ich fühle mich zu Männern hingezogen, empfinde mich aber nicht als schwul
Ich wollte früher immer als Mädchen aufwachen und in Rollenspielen habe ich die Jungsrollen abgelehnt
Ich hatte bis vor kurzem noch den Gedanken (im Grunde, seit ich denken kann), ich lebe im falschen Körper und das machte mich traurig. (Habe erst vor fünf Jahren begriffen, dass es Transidentität gibt)
Da es mir seit einiger Zeit psychisch nicht so gut ging und geht, habe ich meine Hausärztin aufgesucht und sie fragte mich, ob mich vielleicht etwas belastet würde. Mir ist nicht wirklich etwas eingefallen, außer, dass ich ihr sagte, dass ich eigentlich seit dem Kindergarten mein Geschlecht hinterfrage, das gelegentlich hinterfrage, aber erst seit fünf Jahren einen Begriff dafür habe und vorher ist das immer an mir vorbeigegangen. Und das ich das noch nie gesagt habe. Meine Äußerung verlief unter Tränen. So wie immer, wenn ich dachte, ich lebe im falschen Körper oder es wäre so viel einfacher oder richtiger (was ich davon Gedacht habe, weiß ich nicht mehr), wenn ich eine Frau wäre.
Ich habe mich in Schulzeiten nicht bei den Jungs zugehörig gefühlt, wohl weil wir keine einzigen gemeinsamen Interessen hatten. Bei den Mädchen war das anders, da habe ich mich zwar wohl gefühlt, aber ich fand trotzdem, das da nicht so mein Platz sein kann und wollte immer mal wieder zurück zu den Jungs, obwohl ich mich da überhaupt nicht richtig aufgehoben fühlte. Ich hatte immer das Gefühl, ich sitze zwischen den Stühlen.
Wenn ich keine Schuhe an hatte, stellte ich mir früher vor, wie es wohl wäre, High-Heels zu tragen und die Ferse war auch „oben“. Jetzt habe ich mir welche gekauft und bin irgendwie doch nicht so erfreut … Sie stehen im Schrank, jetzt sind sie da und ich will sie nicht tragen.
Meine ganze Art ist absolut weiblich, ich kann keine einzige männliche Eigenschaft in mir erkennen und meine beste Freundin, der ich meine Zweifel jetzt auch mal mitgeteilt habe, auch nicht.
Sie meinte immer, ich glaube dir, wenn du sagst, du bist nicht schwul, es würde mich aber nicht überraschen, wenn du mir irgendwann einen Freund vorstellen würdest.
Auch einigen aus meiner Familie habe ich erzählt, dass ich mein Geschlecht hinterfrage und alle haben gleich reagiert. Bislang hat niemand damit ein Problem oder findet, es kommt völlig überraschend. Eher im Gegenteil, immer ein: „Jetzt macht doch alles mehr Sinn“ und erstaunlicherweise sagen alle aus meiner Familie, sie wüssten ja, dass ich „anders“ sei, aber sie hatten nie die Vermutung, dass ich homosexuell sei.
Bislang hatte ich nie jemanden gesagt, dass ich mich in einen Jungen oder später Mann verliebt habe, weil ich für mich ja keinen Begriff hatte und ich das Gefühl hatte, wenn ich das sagen würde, dann würde man denken, ich sei schwul, aber das ist nicht das, was ich fühlte. Keine Ahnung, ich wusste nur, dass ich das nicht sagen kann, weil es nicht der Wahrheit (schwul) entsprechen würde. Denn ich hatte mich schließlich nicht männlich gefühlt.
Jetzt habe ich es ausgesprochen und plötzlich ist mein Empfinden anders, mich macht der Gedanke vielleicht im falschen Körper zu sein nicht mehr traurig. Mich hat, als ich den Begriff Transident hatte, aber immer verwirrt, dass ich mich zwar weiblich fühlte, aber mit meinem Körper klar komme und mich mit männlichen Pronomen wohler fühle. Weibliche Pronomen finde ich auch ganz schmeichelnd, aber nach einiger Zeit beginne ich meinen Bart zu spüren und dann ist es nicht mehr schmeicheld, naja oder ich spüre, dass da was in meiner Hose ist, was mir sonst nicht auffällt und schon finde ich weibliche Pronomen nicht mehr schmeicheld. Nur in gewissen Situationen lehnte ich meinen Körper eigentlich ab, wie z.B. auf Fotos, wenn die Anatomie zu anderen zu sehen war. Darum mochte ich keine Fotos, da mir klar wird, hier stimmt was nicht.
Seit ich das aber öfter ausgesprochen habe und auch musste, dass ich mein Gender hinterfrage, ist das aber alles plötzlich weg. Ich weiß nicht, was ich fühle. Jetzt bin ich sogar zum ersten Mal richtig am überlegen, ob ich vor einer Homosexualität „weggelaufen“ bin, die ganze Zeit hat sich immer etwas in meinem Kopf dagegen gewehrt, weil es sich falsch anfühlte. Eben weil ich mich nicht männlich fühlte … Aber hätte ich mich dann in Schulzeiten nicht irgendwie unter Jungs auch wohler oder dazugehörig fühlen müssen? Kann mir jemand weiterhelfen und mir vielleicht sagen, welche Fragen ich mir stellen sollte oder so? Auch für weitere Fragen, stehe ich zur Verfügung. Ich bin echt extrem verwirrt. Ich mag doch auch irgendwo dazugehören, im Moment bin ich verzweifelt auf der Suche nach mir und ich Zweifel hart an meinem früheren Empfinden. Haben die mich angelogen?