Kärntner (16) Christoph W.: "Als kleines Kind war ich ein Mädchen"
Kärntner (16) Christoph W.: "Als kleines Kind war ich ein Mädchen"
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https://kaernten.orf.at/news/stories/2938882/ schrieb:07.10.2018
Keine Anlaufstelle für Transgender-Kinder
Manche Menschen haben das Gefühl, im falschen Körper geboren worden zu sein. Heute hat man einen Namen für sie: Transgender. In Kärnten gibt es keine Erstanlaufstelle. Eine Mutter reichte ein Konzept ein, scheiterte aber an Förderrichtlinien.
Die Gesellschaft erwartet, dass man sich entscheidet, ob man ein Bub oder ein Mädchen ist. Doch manche fühlen sich im falschen Körper gefangen. Wie viele es wirklich sind, kann nur geschätzt werden, Schätzungen reichen einem von 500 bis einem von 100.000. Der Leidensdruck beginnt meist an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Auch Edith Walzls Sohn Christoph, den sie eigentlich als Tochter auf die Welt brachte, zog sich zu Beginn der Pubertät plötzlich völlig zurück.

[FOTO] Edith Walzl gründete eine Selbsthilfegruppe

Hormone und Operationen
Edith Walzl von der Transgender Selbsthilfe:" Es hat eine Vorlaufzeit gegeben, in der meine Tochter in einer sehr depressiven Phase war, aus dem Kinderzimmer nicht mehr herausgegangen ist, zum Essen aufgehört hat und ich mir gedacht habe, ich hab keine Ahnung was los ist." Bis eines Tages dann das Outing folgte: Seit einem Jahr erhält der bald 16-Jährige Hormone.

[FOTO] Kinderbild von Christoph

Auch eine Masektomie, eine Angleichung des Oberkörpers an das Wunschgeschlecht hat Christoph hinter sich: „Es fühlt sich einfach richtig an. Ich habe Stimmbruch, ein bisschen Bartwuchs, ich merke, dass die Hüften schmäler werden und die Hosen zu groß sind.“

[FOTO] Christoph: Der Körper wird männlicher

Schule geht offen mit Christoph um
Anders als in seiner alten Schule wird in der Klagenfurter WIMO offen mit Christophs neuer Identität umgegangen. Viele Betroffene vereinsamen aber, psychische Probleme bis hin zum Suizid können die Folge sein, so der Kinderpsychiater Rudolf Winkler: " Es ist so, dass man den Jugendlichen eine Anlaufstelle anbieten muss, das bedeutet nichts anderes, als sie mit der Problematik ernst zu nehmen." Die Jugendlichen müssen auch psychosozial begleitet werden.

Landesrätin: Kein Geld vorhanden
Es ist also wichtig, den Betroffenen schnell zu helfen und genau das versuchte Edith Walzl mit der Gründung einer Erstanlaufstelle. Nach einem langen Behördenweg kam schließlich die Absage, denn ihr Konzept sei nicht förderwürdig. SPÖ-Landesrätin Sara Schaar sagte dazu, es gehe hier um eine Summe von rund 100.000 Euro, mit ihren Budgetmitteln könne sie das nicht leisten: „So ehrlich bin ich, ich will auch nicht, dass die Mutter nicht weiter vertröstet wird mit irgendwelchen Versprechung. Das können wir uns derzeit nicht leisten.“
Ein Argument, dass Edith Walzl nicht gelten lassen will. Sie fordert, dass Land und Stadt zumindest einen einjährigen Probelauf finanzieren und sich die Kosten teilen sollen. Das Land will nun eine Telefon-Hotline einrichten. Am Klinikum sei vor kurzem eine Arbeitsgruppe Transgender gegründet worden, wann es aber eine Erstanlaufstelle geben wird, ist unklar.


Transgender/Transsexuell
Als Transgender bezeichnet man Menschen, die ihr biologisches Geschlecht nicht akzeptieren. Transsexuelle Menschen sind eine Untergruppe davon, die ihren Körper auch biologisch an das Wunschgeschlecht angleichen lassen. Gekennzeichnet ist es durch großen Leidensdruck. Manche Transgendermenschen lehnen dies aber ab und leben ohne Operationen als anderes Geschlecht.


Information
Informationen und Hilfe finden Betroffene und deren Angehörige bei der Selbsthilfegruppe für Kinder und Jugendliche mit geschelchtsidentitätsstörung, Transgender und deren Angehörige.

Kontakt: Edith Walzl
Telefon: 0660/664 73 83
E-Mail: edith.walzl@gmx.at

Kontakt: Dachverband Selbsthilfe Kärnten
Telefon: 0463/50 48 71
Fax: 0463/50 48 71 24
E-Mail: info@selbsthilfe-kaernten.at

Link
https://www.krone.at/1810359 schrieb:21.11.2018
[FOTO]

Vom Mädel zum Bub: Aus Alina wurde Christoph!
Im Körper eines Mädchens kam er zur Welt - heute ist Christoph Walzl (16) ein stolzer Bursche aus Klagenfurt. Doch er musste viele Krisen meistern. Mit seiner Geschichte will er anderen Jugendlichen helfen.

Ein Mädchen mit blonden Haaren. Das ist Christoph auf seinem Kindheitsfoto. „Wenn ich das heute sehe, denke ich mir, das ist meine kleine Schwester“, erzählt der 16-Jährige, der schon im Kindergarten lieber mit Autos spielte. Besonders schlimm war es für ihn, als er in der Schule beim Schwimmen den Badeanzug tragen musste...

„Da wusste ich, was mit mir los ist“
Als er sich mit zwölf zunehmend zurückzog, kam es zur Wende: „Ich habe im Internet ein Video eines Burschen gesehen, der früher ein Mädchen war. Da wusste ich, was mit mir los ist“, erzählt er. Schnurstracks vertraute er sich seiner Mama an, die ganz cool und locker darauf reagierte. Gleich am nächsten Tag suchten sie gemeinsam den Hausarzt auf. „Er wusste erst auch nicht, was zu tun ist“, so Christoph.

[FOTO]

Positive Reaktionen, aber auch Enttäuschungen
Doch es gab kein Zurück mehr: Alina wollte nicht mehr Alina sein. Während die Mitschüler sein „Outing“ sehr positiv aufnahmen, gab es für Christoph auch bittere Enttäuschungen. Ein Therapeut hatte ihm sogar geraten, sich mit Perücke und Minirock auf die Straße zu stellen. Denn es sei doch alles heilbar ...

Auch an der alten Schule hatte er es schwer: „Eine Lehrerin hat mich nur noch ignoriert. Für sie war ich als Bub nicht mehr existent“, erzählt er im Video auf kaerntnerkrone.at:


https://www.youtube.com/watch?v=BHF1GZtHKkk

Umso besser geht es Christoph an der heutigen Schule, der WIMO. „Es gehen alle super mit dem Thema um, auch der Direktor steht voll dahinter.“ Seither lebt der 16-Jährige so richtig auf, kleidet und stylt sich wie die männlichen Filmstars, die er bewundert.

Unvergessen auch der erste Badetag im Sommer am Turnersee: Nach erfolgreicher Brust-OP konnte der Harry-Potter-Fan endlich in Badehose planschen.

Schauspieler als Wunschberuf
Und der Traum ist lange nicht zu Ende: Der 16-Jährige wünscht sich eine Karriere als Schauspieler. Mit Oscar-Preisträger Christoph Waltz hätte er ja schon fast den Namen gemeinsam. Und eine filmreife Lebensgeschichte auch noch dazu.

Apropos Fernsehen: Am Donnerstag (22. November 2018) ist Christoph in der Barbara-Karlich-Show in ORF2 zu Gast.
https://www.talk-tv.at/?p=11395 schrieb:

https://www.youtube.com/watch?v=MoyGm_qAS-Q

Barbara Karlich Show vom 22.11.2018

Mein Kind ist homosexuell
Wie reagieren Eltern, wenn ein Kind offenbart, dass es homosexuell ist? Viele wissen nicht, wie sie mit dem Outing umgehen sollen. Wie weit geht die Toleranz bei dem eigenen Nachwuchs? Manche haben auch Angst vor der Reaktion der restlichen Familie und der Freunde, oder machen sich Sorgen um die Zukunft des Kindes.

Edith, 49, Lebens- und Sozialberaterin aus Kärnten,
merkte schon im Alter von zwei Jahren, dass ihre Tochter „anders“ ist. „Sie spielte  nicht gerne mit Puppen und lehnte vieles, was kleine Mädchen sonst mögen, ab.“ Später stellte sich heraus, dass ihr Kind transsexuell ist. „Ich ging mit ihm zum Arzt und nach einer langen Therapie lebt er heute als junger Mann.“ Edith empfindet es als absolut wichtig, dass junge Menschen sich outen. „Als Mutter ist es mir einfach wichtig ist, dass mein Kind glücklich ist. Welches Geschlecht er liebt, spielt dabei überhaupt keine Rolle.“
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https://www.heute.at/oesterreich/news/st...--52713481 schrieb:24.01.2019
"Als kleines Kind war ich ein Mädchen"
Als Alina kam er zur Welt, heute ist Christoph Walzl (16) ein fescher junger Mann. Doch der 16-Jährige musste dafür einige Hürden meistern.

[FOTO] Christoph: "Bin ein ganz normaler Bub". (r.) Christophs Kinderfoto.

"Meine Vorbilder sind ,James Bond‘-Star Daniel Craig und "Avengers"-Bösewicht Tom Hiddleston", erzählt Christoph Walzl im Gespräch mit "Heute". Mit seiner Geschichte hilft er nun anderen Jugendlichen.

Die Stimme des Kärntners klingt schon wie die eines Erwachsenen. Auf seinem Kinn sprießen die ersten Barthaare, die Schultern werden breiter.
Nichts deutet darauf hin, dass der 16-Jährige als blondes Mädchen auf die Welt kam.
"Mit 12 Jahren habe ich mich geoutet. Ich habe im Internet eine Doku von einem Burschen gesehen, der früher ein Mädchen war und dachte: Mir geht’s auch so."
Der Teenager schickte seiner Mutter das Video. Ihre Antwort ließ ihn aufatmen: "Sie reagierte ganz locker darauf."

Enttäuschungen
Während auch Mitschüler und Christophs Schwestern sein Outing sehr positiv aufnahmen, gab es auch bittere Enttäuschungen.
"Meine Großeltern brauchten Zeit, um mich nicht mehr Alina zu nennen. Eine Lehrerin redete gar nicht mehr mit mir."
Umso besser geht es dem Teenager in seiner jetzigen Schule. "Alle sind sehr tolerant und gehen super mit dem Thema um." 
Seitdem lässt sich der Schüler von seinen Vorbildern inspirieren.
Auch seinen Namen hat er nicht dem Zufall überlassen. "Ich dachte an Christoph Waltz und fand es cool, dass unsere Namen ähnlich klingen."


Umfrage
Transgender-Kinder: Ihre Meinung?
Super, dass die Eltern zur Entscheidung ihres Kindes stehen. 46 %
In diesem Alter sollten Eltern diese Transgender-Idee nicht auch noch fördern. 44 %
Ich habe absolut keine Meinung. Nada. Niente. 10 %
Insgesamt 591 Teilnehmer


Mehr auf ATV
Cool findet der Jugendliche auch, dass er mit seiner Mutter Edith und ihrem Verein "Insieme" anderen Jugendlichen helfen kann.
Mehr über Christoph heute bei "Generation Zukunft" auf ATV (21.30 Uhr).
[ Live-Stream/Videothek: https://atv.at/generation-zukunft-staffel-2/ ]
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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Kärntner (16) Christoph W.: "Als kleines Kind war ich ein Mädchen" - von Bonita - 24.01.2019, 11:01

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