Der Weg einer Detransition?
RE: Der Weg einer Detransition?
Beitrag #2
Hi und Willkommen! Smile

(17.03.2019, 01:13)Mercyful schrieb: . . . und ich muss zugeben, dass es mir irgendwie ziemlich schwer fällt, nun darüber zu schreiben, mir zum ersten Mal ernsthaft einzugestehen, dass ich ein Problem mit meiner jetzigen Lage habe

Das sollte nur zu verständlich sein, daß sowas sehr schwer ist.

Zitat:Ich bin nunmal kein typischer Mann, wie es die Gesellschaft gerne hätte

Der Sinn des Lebens besteht nicht darin anderer Leute Klischees zu bedienen.

Zitat:ich trage nach wie vor gerne Stiefel (die, die leichte Absätze haben und auch sonst sehr feminin wirken), finde knallige Farben toll, steh auf putzige Sachen & bin auch manchmal neidisch auf all jene, die sich in meinem Umfeld schminken & schick oder gar verspielt kleiden.

Du mußt nicht neidisch sein, es steht Dir durchaus frei, Deinen eigenen Weg zu beschreiten.

Zitat:Ich weiß, dass ich niemals ein vollkommener Mann werden kann

Über Reizwörter wie "vollkommener Mann" könnte man sich nebenbei lange aufhalten.

Interessanter ist hier die Frage, wie man sich solcherlei hochgestecktem Ideal auch nur entfernt annähern können sollte.

(Entschuldigung, sollte das kein Deutsch gewesen sein, ich kann es gerade nicht besser Blush )

Zitat:deswegen habe ich auch bislang auf die geschlechtsangleichende OP verzichtet, da mir die Risiken zu viel Angst bereiteten.

Gut, darin drückt sich ja auch Deine Haltung aus, nicht ganz so weit gehen zu wollen.

Zitat:Ich kann sagen, dass ich meine Entscheidungen einerseits ziemlich bereue, dass sie mir andererseits aber auch mein Leben ab einem gewissen Punkt erleichtert, ja womöglich sogar gerettet haben.

Kann man sich so ungefähr vorstellen.

Zitat:Nun merke ich aber, dass all das mich nicht glücklicher macht, als vorher.

Wie meinst Du das? Was würde Dich denn glücklich machen?

Zitat:Auf Testosteron alle 3 Monate könnte ich mittlerweile getrost verzichten - doch ist das überhaupt möglich? Würde ich meiner Endokrinologin nun erzählen, dass ich das nicht mehr möchte, dass ich mich mehr meiner weiblichen Seite, die ich nie ganz ablegen konnte, wieder zugeneigt fühle, wie würde sie reagieren? Was würde passieren? Würde sie mich erneut zu einem Psychologen schicken?

Ich kenne Deine Endokrinologin nicht. Also werde ich mich jeglicher Spekulation enthalten.

Zitat:Oder würde sie die Testosteronbehandlung in eine Östrogenbehandlung umwandeln?

Möchtest Du das?

Zitat:Ich bin ratlos und habe ehrlich gesagt Angst, es jemandem aus meinem Umfeld anzuvertrauen.

Hast Du Angst vor sowas wie Dein Gesicht zu verlieren?

Zitat:Dieses Gefühl habe ich nun lange mit mir rumgeschleppt, diese innerliche Trauer, als hätte ich einen Teil von mir begraben, der irgendwie noch lebendig zu sein scheint. Und ich möchte ihn wiederbeleben - aber geht das überhaupt?

Entschiedenes ja. Natürlich geht das.

Zitat:Welche Chancen habe ich? Welche Mittel stehen mir zur Verfügung?

Müßte man sehen. Ich weiß noch zu wenig von Dir, und ich spekuliere hier nicht ins Blaue hinein.

Zitat:Ich weiß das Stimme, als auch Bartwuchs nicht verschwinden, wenn ich damit aufhöre aber das ist ok. Dafür gibt es Mittel und Wege.

Bekanntlich.

Zitat:Aber was ist mit den Hormonen? Bin ich verdammt, nun bis zum bitteren Ende Testo zu mir nehmen zu müssen?

Definitives Nein.

Zitat:Ich habe dieses Gefühl der plötzlichen Reue und Hilflosigkeit über ein Jahr lang verdrängt, ignoriert, doch nun merke ich, dass ich das nicht mehr kann. Das es mich verunsichert und auch irgendwie schmerzt, so zu fühlen.

Du quälst Dich sichtlich. Das ist sehr traurig. Aber habe bitte keine Schuldgefühle, und verunsichert und hilflos mußt Du nicht bleiben.

Zitat:Vielleicht könnte ich so weitermachen, aber damit würde ich mir nur selbst schaden, oder?

Mag sein. Aber warum solltest Du?
Zitat



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