Kaum Gender Dysphoria?
RE: Kaum Gender Dysphoria?
Beitrag #18
Hallo! Ja, mich gibt's tatsächlich auch noch...


Getan hat sich nicht wirklich was, aber es ist was passiert:
Es gibt da eine Person, mit welcher ich dabei bin, mich anzufreunden. Nun hat sie sich vorgestern bei mir als mtf-trans geoutet und auch ein bisschen darüber erzählt. Da kam natürlich wieder dieses "Ich wusste schon seit frühster Kindheit, dass was nicht stimmt" und das "Ich wurde immer unglücklicher". Halt so diese Standardsachen, aber bei mir ist das ja anders! Ich will ja erst seit nicht einmal 3,5 Jahren ein Mädchen sein und ich leide ja auch nicht so extrem drunter und da fühle ich mich irgendwie wie so'n Hochstapler oder wie auch immer ich das nennen soll. :(

Mich verunsichert einfach extremst, dass ich kaum Gender Dysphoria aufweise. Manchmal ist es halt schon bisschen merkbar, wenn ich z.B. auf YouTube Cover anhöre von Mädchen und die so ne tolle Stimme haben, da werde ich schon manchmal unglücklich und manchmal kommen mir da sogar bisschen die Tränen, weil ich genau weiß, dass ich nie so eine Stimme haben werde... und mit dieser tiefen Stimme leben muss.

Aber weiter die Geschichte mit meiner Freundin: Ich hab ihr bis jetzt noch nichts erzählen können, weil ich einfach Angst habe. Klar, sie wird mich sicherlich akzeptieren, aber ich hab trotzdem Angst. Jedoch weiß sie, dass ich a) ein größeres Problem habe (aber nicht welches), wegen welchem ich eigentlich zum Therapeuten gehen möchte, und b) eine Sozialphobie habe. Sie hat mir vorgeschlagen, dabei zu helfen, einen Therapeuten zu finden und mir allgemein einfach zur Seite zu stehen. Ich will natürlich nicht, dass meine Eltern davon erfahren, aber meine Mutter weiß zumindest von meiner Sozialphobie und das könnte ich ja als Vorwand nehmen, einen Therapeuten aufzusuchen. Allerdings geht mir das alles irgendwie zu schnell und ich hab schon beim Gedanken, zum Therapeuten zu gehen, Angst bekommen. :(


Warum schreibe ich das ganze? Keine Ahnung. Dachte irgendwie, dass ich das mal loswerden könnte...

(06.07.2020, 04:55)Bonita schrieb: Man muss sich halt schon auf sowas einlassen wollen und so ehrlich sein, zu sagen, wie es mit bzw in einem aussieht; Wenn man einer/einem Therapeut/in/en sagt, dass man seit vielen Jahren das Gefühl hat, in einem männlichen Körper zu stecken, jedoch lieber einen weiblichen hätte und auch als Frau rund um die Uhr leben möchte (mit allen Vor- und Nachteilen), aber nicht sicher ist, weil man auch depressiv ist, aber gleichzeitig auch weiss, dass diese Depression vom trans Sein kommen kann, dann ist sie/er hoffentlich so professionell und kann mit Dir da der Sache auf den Grund gehen
Leider ist so ein bisschen das Problem, dass es mir extrem schwer fallen würde, mit einer fremden Person über meine privatesten Gedanken und so zu sprechen. Ich konnte in den ganzen über drei Jahren ja nicht einmal einem Menschen davon erzählen. Und ich bin mir noch immer nicht wirklich 100%ig sicher, ob ich denn wirklich einen weiblichen Körper haben möchte. Es ist einfach schwer, das sicher zu sagen.


(06.07.2020, 04:55)Bonita schrieb: Im Grunde müsstest Du lernen, Dich selbst ausleben zu können, das tust Du lt Deinen Schilderungen ja eher nicht (nur zu Hause bzw im iNetz); Dass kann mittels Kleidung, Haarstyling, Make-Up etc pp in eine Richtung gehen, es müssen schließlich nicht sofort oder gar keine Operationen sein, um als Frau leben zu können; Aber auch wenn Du quasi "unisex" gekleidet/gestylt als Mädchen bzw Frau versuchst zu leben (weil wohl nicht so auffällig am Anfang), dann ist es von Beginn an schon mal nicht verkehrt, die Stimme bzw Redeweise zu trainieren (Logopädie etc pp), das könnte für eine komplette Transition (das, was man oft leider als "Umwandlung" hört/liest) genauso von Vorteil sein, wzB die (Bart-) Haar-Entfernung...
Ich traue mich das nicht wirklich. Nicht einmal eine simple Haarspange, obwohl mir meine Haare schon hin und wieder ins Gesicht fallen. Zuhause trage ich sie, aber meine Mutter meint, ich sollte es lieber nicht draußen tun und eine (andere) Freundin meinte auch, es sei besser, es nicht zu tun. Ich wurde vor vielen Jahren ein, zwei Jahre lang gemobbt und hab Angst, dass es wieder passiert, wenn ich irgendwie "anders" bin. Wie gut bekommt man denn überhaupt eine halbwegs tiefe Stimme halbwegs weiblich klingend? Geht das?

Und nun meine zwei abschließenden Fragen:
Wie sieht es mit der Pubertät aus? Werde in paar Monaten schon 19. Ist die bereits zum großen Teil abgeschlossen oder muss ich damit rechnen, dass sich da noch großartig was tut, meine Stimme noch tiefer wird oder so?

Ich hab ja endlich den Mut dazu gefunden, meine Haare wachsen zu lassen. War bei knapp 20cm, aber musste Spitzen schneiden lassen, weil sie seit über einem Jahr schon nicht mehr geschnitten wurden, also sind die wieder etwas kürzer. Jedoch möchte ich eigentlich 30 - 50cm haben, aber das dauert! ewig! Hat jemand Tipps, die wirklich funktionieren, damit sie schneller wachsen oder kann man da nicht wirklich was tun? Und leider sind meine Haare recht dünn; ist das schlimm? Hab nämlich gehört, dass das eher nachteilig ist, wenn man lange Haare haben möchte.


Danke fürs Lesen und liebe Grüße!
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