Beitrag #7
29.03.2021, 07:56
Guten Morgen, Kosmonautin, und danke für den Link.
Das ORF hat gerade Email von mir bekommen.
Auf die Antwort bin ich sehr gespannt.
"Liebes ORF.
Mit diesem an sich vorzüglichen Tatort stehen Sie bei Ihrem Täter nicht in einer glorreichen Tradition von „Psycho“ oder „Das Schweigen der Lämmer“, sondern erfüllen ein abgegriffenes und falsches Klischee:
Das des Psychopathen in weiblicher Kleidung.
Sie diskriminieren eine Bevölkerungsgruppe, die ganz im Gegenteil so gut wie nie Täter, sondern in unverhältnismäßig höherem Grad Opfer von Gewalt ist.
Von Anfeindungen, Kündigungen, Mobbing, Körperverletzungen und Morden.
Aus dem einzigen Grund, weil diese Menschen trans sind.
Zitat aus der taz:
„Ob nun der Entführer im Film wirklich trans ist, spielt dabei keine Rolle, allein die wiederkehrende Assoziation von mutmaßlich transidenten Personen als gewalttätig kann stigmatisierend sein – in einer Welt, in der sie viel eher Opfer von Gewalt werden.“
https://taz.de/Tatort-Die-Amme-aus-Wien/!5758618/
Eine der schwächsten Bevölkerungsgruppen, die ohnehin alltägliche Ressentiments erdulden muss, in vielen Ländern als krank bezeichnet und sogar als unfähig hingestellt wird, ein KFZ zu führen;
in einer Welt, wo europäische (!) Länder stolz auf LBGT-freie Zonen sind;
eine Bevölkerungsgruppe, die im Gegensatz zu anderen Minderheiten keine finanzstarke Lobby und keine Zentralräte hat;
der in Deutschland die Neuformulierung des Transsexuellengesetzes verweigert wird, dessen Verfassungswidrigkeit das deutsche Bundesverfassungsgericht vor zehn (10!) Jahren erklärt hat;
eine solche Bevölkerungsgruppe um eines Sonntagsabendskrimiquotenerfolges zu diskriminieren, indem die Restbevölkerung bestärkt wird in ihrem Bild von trans Frauen als kriminellle, psychopathische, psychisch kranke und gemeingefährliche perverse verkleidete Männer in Frauenkleidung, ist armselig.
Vielleicht wäre eine Richtigstellung vor dem nächsten Tatort eine praktikable Idee?
Vielen Dank fürs Lesen."
Das ORF hat gerade Email von mir bekommen.
Auf die Antwort bin ich sehr gespannt.
"Liebes ORF.
Mit diesem an sich vorzüglichen Tatort stehen Sie bei Ihrem Täter nicht in einer glorreichen Tradition von „Psycho“ oder „Das Schweigen der Lämmer“, sondern erfüllen ein abgegriffenes und falsches Klischee:
Das des Psychopathen in weiblicher Kleidung.
Sie diskriminieren eine Bevölkerungsgruppe, die ganz im Gegenteil so gut wie nie Täter, sondern in unverhältnismäßig höherem Grad Opfer von Gewalt ist.
Von Anfeindungen, Kündigungen, Mobbing, Körperverletzungen und Morden.
Aus dem einzigen Grund, weil diese Menschen trans sind.
Zitat aus der taz:
„Ob nun der Entführer im Film wirklich trans ist, spielt dabei keine Rolle, allein die wiederkehrende Assoziation von mutmaßlich transidenten Personen als gewalttätig kann stigmatisierend sein – in einer Welt, in der sie viel eher Opfer von Gewalt werden.“
https://taz.de/Tatort-Die-Amme-aus-Wien/!5758618/
Eine der schwächsten Bevölkerungsgruppen, die ohnehin alltägliche Ressentiments erdulden muss, in vielen Ländern als krank bezeichnet und sogar als unfähig hingestellt wird, ein KFZ zu führen;
in einer Welt, wo europäische (!) Länder stolz auf LBGT-freie Zonen sind;
eine Bevölkerungsgruppe, die im Gegensatz zu anderen Minderheiten keine finanzstarke Lobby und keine Zentralräte hat;
der in Deutschland die Neuformulierung des Transsexuellengesetzes verweigert wird, dessen Verfassungswidrigkeit das deutsche Bundesverfassungsgericht vor zehn (10!) Jahren erklärt hat;
eine solche Bevölkerungsgruppe um eines Sonntagsabendskrimiquotenerfolges zu diskriminieren, indem die Restbevölkerung bestärkt wird in ihrem Bild von trans Frauen als kriminellle, psychopathische, psychisch kranke und gemeingefährliche perverse verkleidete Männer in Frauenkleidung, ist armselig.
Vielleicht wäre eine Richtigstellung vor dem nächsten Tatort eine praktikable Idee?
Vielen Dank fürs Lesen."
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)