Beitrag #8
27.06.2023, 13:10
Hallo,
mein Outing liegt schon ca. 20 Jahre zurück. Ich war damals selbständig und arbeitete für eine Firma als Selbständige unter einen festen Vertrag. Als ich anfing mein Leben zu ändern führte ich zunächst ein Doppelleben. Zu Hause und bei der Arbeit war ich noch der Mann, den alle in mir sahen. Bei den Psychologen, meinen Arzt und auch bei der Anhörung zur Vornamensänderung war ich nur Frau. Zugleich hatte ich eine Bekannte, die mich in beiden Leben kannte. Wenn ich bei ihr war, dann war ich immer die Frau, die ich sein wollte. Das ging so lange, bis ich einen neuen Vornamen in Geburtsurkunde, Personalausweis und Fahrerlaubnis stehen hatte, da war es dann unumgänglich mich vollständig zu outen. In meinem privaten Umfeld habe ich es nur einigen wenigen gesagt, alle anderen hatten mich so zu akzeptieren, wie ich nun war. Bei der Arbeit hab ich mit dem schlimmsten gerechnet, aber es kam anders! Ich schrieb der für mich zuständigen Chefin eine EMail, wo ich ihr das Ganze darlegte. Zwei Stunden später klingelte das Telefon und ich bekam einen Anruf von ihr. Wir hatten ein längeres und interessantes Gespräch, wo sie mir auch mitteilte, das sie bereits einen Fall aus ihrem persönlichen Umfeld kannte. Im Ergebnis bekam ich von ihr viel Unterstützung. Ich war ein paar Tage frei gestellt, an denen sie die Kolleginnen und Kollegen darüber informiert hat. Als ich dann das erste mal wieder gearbeitet habe, wurde ich als neue Kollegin begrüßt und es ging weiter. Ich hatte mit allen ein gutes Verhältnis, mit einigen war es sogar besser wie vorher.
Als ich dann Jahre später die Arbeit aufgeben mußte, habe ich mich ganz normal als Frau beworben. Meinen Lebenslauf, den ich meist der Bewerbung beifügen mußte, habe ich so geändert, das es der einer Frau war. Da stand dann nicht: "ich habe als Mitarbeiter für...", sondern: "Ich habe als Mitarbeiterin für...".
Nun, ich hatte viel Glück, aber ich kenne auch einige, denen es nicht so gut ging.
Lieber Gruß an alle.
mein Outing liegt schon ca. 20 Jahre zurück. Ich war damals selbständig und arbeitete für eine Firma als Selbständige unter einen festen Vertrag. Als ich anfing mein Leben zu ändern führte ich zunächst ein Doppelleben. Zu Hause und bei der Arbeit war ich noch der Mann, den alle in mir sahen. Bei den Psychologen, meinen Arzt und auch bei der Anhörung zur Vornamensänderung war ich nur Frau. Zugleich hatte ich eine Bekannte, die mich in beiden Leben kannte. Wenn ich bei ihr war, dann war ich immer die Frau, die ich sein wollte. Das ging so lange, bis ich einen neuen Vornamen in Geburtsurkunde, Personalausweis und Fahrerlaubnis stehen hatte, da war es dann unumgänglich mich vollständig zu outen. In meinem privaten Umfeld habe ich es nur einigen wenigen gesagt, alle anderen hatten mich so zu akzeptieren, wie ich nun war. Bei der Arbeit hab ich mit dem schlimmsten gerechnet, aber es kam anders! Ich schrieb der für mich zuständigen Chefin eine EMail, wo ich ihr das Ganze darlegte. Zwei Stunden später klingelte das Telefon und ich bekam einen Anruf von ihr. Wir hatten ein längeres und interessantes Gespräch, wo sie mir auch mitteilte, das sie bereits einen Fall aus ihrem persönlichen Umfeld kannte. Im Ergebnis bekam ich von ihr viel Unterstützung. Ich war ein paar Tage frei gestellt, an denen sie die Kolleginnen und Kollegen darüber informiert hat. Als ich dann das erste mal wieder gearbeitet habe, wurde ich als neue Kollegin begrüßt und es ging weiter. Ich hatte mit allen ein gutes Verhältnis, mit einigen war es sogar besser wie vorher.
Als ich dann Jahre später die Arbeit aufgeben mußte, habe ich mich ganz normal als Frau beworben. Meinen Lebenslauf, den ich meist der Bewerbung beifügen mußte, habe ich so geändert, das es der einer Frau war. Da stand dann nicht: "ich habe als Mitarbeiter für...", sondern: "Ich habe als Mitarbeiterin für...".
Nun, ich hatte viel Glück, aber ich kenne auch einige, denen es nicht so gut ging.
Lieber Gruß an alle.