HRT mit 40+ : keine Veränderung!
RE: HRT mit 40+ : keine Veränderung!
Beitrag #4
Liebe Mermaid,
Du bist
(05.09.2025, 14:03)Mermaid991100 schrieb: ... Ich würde mich besser fühlen, wenn ich nicht die Einzige bin, die es so ergeht...

nicht die Einzige, der es so ergehen kann - perplexity.ai meint dazu: https://www.perplexity.ai/page/analyse-v...IDrCLYl8Ig

   
Analyse von Studien zu Trans-Frauen ohne körperliche Veränderungen durch Hormon-Ersatz-Therapie

Hauptbefund:
Eine Minderheit von Trans-Frauen erlebt trotz standardisierter feminisierender Hormon-Ersatz-Therapie (HRT) keine signifikanten körperlichen Veränderungen. Ungefähr 9–25% der Patientinnen gelten als Non-Responder hinsichtlich der angestrebten Körperkompositions- und Testosteronunterdrückungseffekte.

Prävalenz fehlender körperlicher Effekte

Mehrere Studien quantifizieren den Anteil der Trans-Frauen, die keine bzw. unzureichende körperliche Antwort auf HRT zeigen:
  • In einer prospektiven Studie mit 288 Trans-Frauen im Durchschnittsalter von 25 Jahren berichteten 9,4% über keine Veränderung der Körperzusammensetzung nach Beginn der HRT. Dieser fehlende Effekt korrelierte nicht mit den gemessenen Serumhormonspiegeln.onlinelibrary.wiley
  • Bis zu 25% der Trans-Frauen weisen nonsuppressiertes Testosteron (> 50 ng/dL) unter feminisierender HRT auf, was als unzureichende biochemische Unterdrückung gilt.pmc.ncbi.nlm.nih
  • Eine Einzelerhebung fand keine signifikante Abnahme der fettfreien Masse (lean body mass) nach 12 Monaten HRT, womit diese Studie als Ausreißer identifiziert wurde.bjsm.bmj
  1. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/joim.13441
  2. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8279075/
  3. https://bjsm.bmj.com/content/55/15/865

Unterschiedliche Faktoren können das Ausbleiben körperlicher Veränderungen erklären:
  1. Variabilität in Dosierung und Regime
    Heterogene Hormonregime (orale versus transdermale Estrogengabe, Kombinationen mit Antiandrogenen) führen zu unterschiedlichen Serumspiegeln und Effekten.bjsm.bmj
  2. Adhärenz und Compliance
    Unregelmäßige Einnahme oder Absetzen von verordneten Hormonen kann die Wirkung abschwächen.
  3. Pharmakokinetische Unterschiede
    Unterschiede in Metabolisierung und Verteilung von Estrogenen und Androgenblockern können die Zielhormonspiegel beeinträchtigen.
  4. Körperfaktoren
    Höheres initiales Körpergewicht oder hoher BMI können zur Verteilung von Lipophilen Hormonen in Fettgewebe führen und damit die zirkulierende Wirkstoffkonzentration senken.
  5. Labor- und Messmethoden
    Unterschiedliche Testverfahren und Analytik können die Einstufung von Hormonwerten beeinflussen und Über- oder Unterschätzung der tatsächlichen Suppression bewirken.
  1. https://bjsm.bmj.com/content/55/15/865
Klinische Implikationen und Empfehlungen
  • Regelmäßige Kontrolle der Serumhormonspiegel (Estradiol und Totaltestosteron) und Messung von Körperzusammensetzung (DXA, Bioimpedanz) mindestens alle 3–6 Monate.pmc.ncbi.nlm.nih
  • Anpassung des Regimes: Wechsel der Applikationsform (z. B. transdermales Estradiol), Dosiserhöhung oder Hinzunahme von Antiandrogenen (Cyproteronacetat, Spironolacton).
  • Adhärenz-Management: Aufklärung zu Einnahmetreue, Nebenwirkungen und psychosozialer Unterstützung zur Sicherung der kontinuierlichen HRT.
  • Individualisierte Therapie: Berücksichtigung von Patientinnenpräferenzen, Komorbiditäten und pharmakogenetischen Faktoren, um Non-Responder frühzeitig zu identifizieren und das Regime zu optimieren.
Fazit:
Obwohl die Mehrheit der Trans-Frauen durch HRT signifikante körperliche Veränderungen erfährt, bleibt ein klinisch relevanter Anteil ohne erwartete Veränderungen. Ein systematisches Monitoring und individualisierte Anpassungen des Hormonregimes sind essenziell, um die Ziele der geschlechtsangleichenden Behandlung zuverlässig zu erreichen.
  1. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8279075/


Die gute Nachricht: https://www.perplexity.ai/page/spate-ode...Yxn30FnmZQ

   
Späte oder postoperative Verbesserungen durch HRT bei Trans-Frauen

Kernaussage:
Trans-Frauen, die nach vielen Jahren HRT oder erst nach einer bilateralem Orchiektomie feminisierende Effekte zeigten, profitieren v. a. von der Reduktion endogener Androgene. Eine frühzeitige Orchiektomie oder gezielte Therapieanpassungen können Non-Responder zu signifikanten körperlichen Veränderungen und deutlicherem femininerem Erscheinungsbild verhelfen.

Studienüberblick
  1. Retrospektive Chart-Review zu isolierter Orchiektomie
    In einer Untersuchung von 204 Trans-Frauen führten Stand-alone-Orchiektomien zu:
    • Statistisch signifikanter Dosisreduktion von Estradiol, Progesteron und vollständigem Absetzen von Spironolacton postoperativ.
    • 100% der Patientinnen beendeten die Antiandrogen-Therapie nach dem Eingriff.
    • Verbesserte Scores in allen neun gemessenen Dimensionen von Gender Dysphorie, Körperbild und Lebensqualität.
    • Keine Teilnehmerin würde eine frühere Orchiektomie retrospektiv ablehnen.academic.oup
  2. Langzeit-Querschnittsstudien zu HRT über ≥ 8 Jahre
    Zwei Querschnittsstudien zeigten nach mittleren HRT-Dauern von 3 bis 14 Jahren:
    • Körperfettsatz und -verteilung vergleichbar mit cis-Frauen.
    • Lean Body Mass (LBM) und Muskelkraft nahe den Werten cis-weiblicher Kontrollgruppen, trotz initial höherer Rohwerte infolge größerer Körpergröße.
    • Nach ~8 Jahren HRT gaben 23 Trans-Frauen eine um 32% erhöhte Fettmasse und um 17% reduzierte LBM gegenüber Kontrollwerten cis-männlicher Probanden an, jedoch entsprachen prozentuale Anteile denen cis-weiblicher Referenzen.academic.oup
  1. https://academic.oup.com/smoa/article/12...48/7744907
  2. https://academic.oup.com/jcem/article/10...55/7223439
Mechanismen verzögerter HRT-Effekte
  • Androgene Restproduktion: Selbst bei hoher exogener Estrogenzufuhr kann die endogene Testosteronproduktion in Hoden verbleiben und feminisierende Veränderungen bremsen.
  • Pharmakokinetik und Depotwirkung: Orale Estrogengaben und suboptimale Antiandrogen-Spiegel führen zu variabler Hormonwirkung.
  • Gewebsedepots: Lipophile Hormone werden in Fettgewebe gespeichert und erst nach längerer Expositionsdauer vollständig freigesetzt.
Lösungswege und klinische Empfehlungen
  1. Bilaterale Orchiektomie als Therapiebaustein
    • Reduziert endogene Testosteronquellen und ermöglicht niedrigere Estrogendosen.
    • Führt zu schnellerer und ausgeprägterer körperlicher Feminisierung.academic.oup
  2. Optimierung des Hormonregimes
    • Wechsel auf transdermales Estradiol für konstantere Plasmaspiegel.
    • Kombination mit wirksameren Antiandrogenen (z. B. Cyproteronacetat statt Spironolacton).
    • Dosisanpassung basierend auf regelmäßigen Serumkontrollen.
  3. Langfristiges Monitoring und individuelle Anpassung
    • Hormonspiegel und Körperzusammensetzung (DXA/BIA) alle 3–6 Monate überprüfen.
    • Frühes Erkennen von Non-Response durch Kontrolle von Testosteron > 50 ng/dL ermöglichen rasche Regimeänderungen.
  4. Patientinnen-Aufklärung
    • Diskussion der Option Orchiektomie als Zwischenschritt, besonders bei langen Wartezeiten auf vaginale Eingriffe.
    • Transparente Information zu möglichen Nebenwirkungen und Langzeitfolgen.

Durch gezielte chirurgische Entfernung verbleibender endogener Androgene und pragmatische Hormonregime-Optimierung lassen sich bei Non-Respondern späte, deutliche feminisierende Veränderungen erreichen. Eine individualisierte, interdisziplinäre Betreuung ist hierfür essenziell.
  1. https://academic.oup.com/smoa/article/12...48/7744907


"Übersetzt": Da Deine Orchiektomie erst wenige Monate her ist, können sich in den kommenden Monaten bis Jahren noch Veränderungen zeigen...

Danach oder währenddessen könntest Du mit Deinem Endokrinologen (Hormon-Arzt) noch über mögliche Anpassungen betreffend der Hormon-Dosis bzw -Art sprechen (zB statt Gel ev Tabletten oder Spritzen http://community.transgender.at/showthread.php?tid=5741 ausprobieren)...

Alles Gute und Liebe!  Favorite
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RE: HRT mit 40+ : keine Veränderung! - von Bonita - 07.09.2025, 09:48

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