Durch Computersimulation das andere Geschlecht "ausprobieren"?
RE: Durch Computersimulation das andere Geschlecht "ausprobieren"?
Beitrag #10
(04.02.2014, 09:29)Jazzica schrieb:
(01.02.2014, 16:52)Eva_Tg schrieb: Natürlich ist es ein Nebenprodukt und selbst wenn man das mit aller Ernsthaftigkeit betrachtet bleibt die Frage wie viele Erkenntnisse kann man aus einer Simulation ziehen? Grundsätzlich ist doch jede Simulation begrenzt und da muß man sich immer fragen reichen diese Grenzen aus, um meine Erkenntnisse auf die Realität zu übertragen?

Wenn ich einen Vergleich ziehen sollte, würde ich sagen, wenn ich mich in einen Simulator für ein Space Shuttle setzen würde und das Raumschiff in der Simulation steuere, würde ich mir dann zutrauen das Space Shuttle in der Realität zu steuern? Ohne jahrelange Ausbildung durch die NASA, nur mit 10 Stunden Erfahrung aus dem Simulator?

das kommt auf die erwartungen an. wenn du die persönlichkeit eines bestimmten menschen kennenlernen möchtest, dann musst du bei der nsa anrufen oder bei der person selbst. die forschung beschäftigt sich meistens mit dem menschsein allgemein (oder mit patenten allgemein). was für mir genug erkenntnis ist. ich finde es schon schwierig genug meinen grundbedürfnissen als mensch immer gerecht zu werden.

die simulationen halte ich bei lernprozessen für wichtig. wenn man den vorgang automatisiert, dann hat man mehr platz im gehirn um sich auf andere sachen, die damit verbunden sind zu konzentrieren. wenn ich beim autofahren nicht die ganze zeit überfordert auf alle details achten muss und überlege "wo war denn jetzt die schaltung?", dann kann ich mich zb auf den weg selbst konzentrieren.

das gilt nicht nur fürs autofahren und ist ne grundliegende strategie des gehirns, darum nehmen wir individuell wahr, weil dein autopilot unter anderen umständen lernte als meiner. autofahren is nicht gleich autofahren. aber das gute daran ist die dynamik, man kann die programme erweitern und ersetzen. wenn du mir was erklärst, dann ist das auch eine art simulation... ich halte den großteil der realität für "simuliert".

Sicherlich sind Simulationen wichtig für den Lernprozess. Einige Neurologen gehen ja auch davon aus, daß Träume nichts anderes sind als wenn das Gehirn Szenarien oder Situation durchspielt bzw. "simuliert" und so Verhaltensmuster ausprobiert. Auch eine Art Lernprozess und das sogar ohne große Beteiligung des Bewußtseins.
Die Frage, die man sich immer stellen muß, ist reichen die Erkenntnisse, die man einer Simulation gewohnen hat aus oder nicht.
Das ist von Fall zu Fall und von Mensch zu Mensch verschieden.
Und jetzt mit direkten Bezug auf das Eingangs-Experiment, man kann nicht pauschal sagen, wir simulieren du würdest in einem Männerkörper stecken und dann weißt du hinter wie das ist. Wir können es simulieren, aber ob die Erfahrung reicht, können wir nicht vorher sagen.
Interessant wäre es auch einen Mann in die Simulation eines Männerkörpers zu stecken und ihn hinterher zu fragen, wie echt es war. Damit kann man dann die Parameter des Experiments definieren.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Durch Computersimulation das andere Geschlecht "ausprobieren"? - von Eva_Tg - 04.02.2014, 17:24

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