Weiß ncht mehr weiter... :-(
RE: Weiß ncht mehr weiter... :-(
Beitrag #9
(05.10.2016, 19:00)Eva_Tg schrieb: Na ja, gezwungen wirst du schon, jeder spricht dich mit Herr an, das ist nicht nur bloße Höflichkeit, sondern impliziert auch gewisse Erwartungen an die Geschlechterrolle. Männer und Frauen unterscheiden sich eben nicht nur durchs Aussehen und die Anrede.

Du hast recht. In meinem Umfeld zählen halt die typisch männlichen Klischees nicht, wie Stärke usw.
Aber es stimmt, ich hab das nicht bis ins letzte Detail durchdacht und es wird unzählige Erwartungshaltungen geben die mir gar nicht bewusst sind. Ich schätze mich einfach glücklich dass ich in gewissem Rahmen ich selbst sein darf.

(05.10.2016, 19:00)Eva_Tg schrieb: Und über das andere muss ich jetzt ein wenig lächeln, als begeisterte Laiendarstellerin auf Mittelalter-Märkten weiß ich das ein Kilt ein Kleidungsstück nur für Männer ist und absolut nichts mit einem Rock zu tun hat.

Ja, das ist eh klar. :-) Aber es ist mal ungewöhnlich, dass ein "Mann" was anderes anhat als nur Hosen. Somit ist es für mich eine winzig kleine Möglichkeit, mich etwas mehr auszudrücken. Nur ein kleines bisschen.
Aber: sollten wir heute nicht darüber hinaus sein, was jemand anhaben darf und was nicht? Es ist
ein Stück Stoff.

(05.10.2016, 19:00)Eva_Tg schrieb: Also Kleidung und Frisur lassen eher auf den kulturellen Hintergrund als auf das Geschlecht schließen.
Da hast du recht. Meine langen Haare sind halt so ziemlich das einzige was ich an mir mag, also bin ich froh darüber.

(05.10.2016, 19:00)Eva_Tg schrieb: Mal so als Gegenfrage was ist Make-up oder BHs oder Pumps, wie würde dein Umfeld da reagieren?
Hmm, gute Frage. Ich hab echt Glück, was meine männlichen Arbeitskollegen angeht. Die sind eigentlich alle sehr weltoffen, ich glaube nicht dass sie damit ein Problem hätten. Das wollte ich einfach ausdrücken, ich bin dankbar dafür, nicht mit lauter engstirnigen zusammen sein zu müssen.
Erst heute hat einer meiner Kollegen erwähnt, dass man Menschen doch so ansprechen sollte, wie sie es wünschen. (Es ging um das Gendering einer Website). Er weiß nichts von meinem Zustand, aber in dem Moment war ich einfach dankbar.

(05.10.2016, 09:10)Eva_Tg schrieb: Bei Transidentität geht es eigentlich darum, wie nehmen andere mein Geschlecht wahr und behandeln sie mich entsprechend meinem Geschlecht?

Ich weiß nicht... mir geht es jetzt in erster Line darum, warum fühle ICH mich so falsch in MIR SELBST. An die anderen Menschen hab ich bisher nur sehr wenig gedacht, muss ich gestehen. Klar, ich bin ja nicht auf diesem Weg der Transition. Noch nicht???? Ich weiß es nicht.

(05.10.2016, 09:10)Eva_Tg schrieb: Ich kann hier nur für meine Person sprechen, aber selbst wenn ich mit zusammen gebundenen Haaren und leichtem Make-up da sitze und viele Menschen vielleicht mein Geburtsgeschlecht erkennen/erahnen, werde ich eher gefragt, ob ich mal ein Mann war, als dass ich gefragt werde ob ein Mann bin. Ich hoffe dieser Unterschied zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist verständlich.
Darf ich dich fragen wie es dir dann in so einer Situation geht? Empfindest du das als negativ? Versuchst du, dein Gegenüber zu "lesen", ob es etwas von deiner früheren Identität merkt oder nicht?

(05.10.2016, 09:10)Eva_Tg schrieb: Ich will dich nicht entmutigen, aber da die Schere zwischen dem was man empfindet und dem wie andere einen wahrnehmen immer weiter auseinander geht, kann es sehr wohl noch schlimmer werden.
Ich glaube dir, obwohl es mir echt durch und durch gegangen ist, das zu lesen. :-(

(05.10.2016, 09:10)Eva_Tg schrieb: Natürlich steht das jedem offen, aber wenn man von Transidentität betroffen ist, dann gibt es wenig bis gar keine Alternativen. Das sind zwar keine Gesetzmässigkeiten, aber Erfahrungswerte aus vielen, vielen Einzelfällen.
Ich strebe die Transition aber nicht bewusst an. Ich möchte mir keine falschen Hoffnungen machen, dass damit alles gut werden würde. Manchmal glaube ich, ich kann nicht gewinnen, ich werde unglücklich sein egal was ich tue. Aber ich darf so nicht denken.
Jetzt hoff ich mal, dass die Therapeutin Rat weiß. Ich muss an die nächsten Schritte denken.

(05.10.2016, 09:10)Eva_Tg schrieb: Ich weiß nicht, ob das irgendwas mit Risiko zu tun hat, oder der Angst davor, aber irgendwann wird der Schmerz einfach zu groß. Dann spielt die Angst auch keine Rolle mehr.
Danke für deine ehrlichen Worte.
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