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Trans-Pride
RE: Trans-Pride
Beitrag #5
Nachdem ich irgendwann im Kindergartenalter bemerkt habe, dass ich aufgrund meines Wesens oder was auch immer immer öfter Probleme habe, habe ich es benannt. Irgendwann spätestens in der Jugend benannte ich das ganz einfach als "besonders" - nicht mehr und nicht weniger.

Dieses "ich-halts-nicht-mehr-aus" kam erst mit Anfang 30 - ab dem Moment, als der Mann, den ich mir wie eine Decke übergestülpt habe, seine vollkommene "Vater-Mutter-Kind"--kleine-heile-Welt fertig hatte. Als mein Sohn geboren wurde, erkannte ich, was der Sinn des Lebens ist. Nicht meines Lebens, sondern Leben per se. Leben soll leben und Leben erzeugen und weiter leben. Immer weiter. Und da ich glaube, dass selbst Götter, falls es welche gibt, auch nur Teil des Ganzen bin, dessen Teil auch ich bin. Somit war für mich schonmal Religion nie ein Thema.
Aber ich bin fest der Überzeugung, dass wenn unser Unsiversum dieses Ganze ist, dann sind wir alle verbunden wie die Zellen unseres Körpers. Und was tun wir, um leben zu können, lange und gesund. Wir wollen, dass all unsere Zellen gesund sind. Nur wenn etwas nicht richtig ist, werden wir krank - sei es psychisch oder physisch. Und daher glaube ich, dass ich das große Ganze will, das Universum, dass wir im Reinen sind. Aber wir Menschen tun oft alles damit dies nicht geschieht.

Wir haben die Heteronormativität geschaffen. Und es bräuchte ja nicht mehr als zwei Geschlechter, wenn wir nicht irgendwann begonnen hätten, diese Geschlechter zu bewerten, ihnen Zuschreibungen zu machen und dies dann wiederum zu bewerten. Was es Menschen, die sich nicht 100%ig einordnen lassen, schwerer macht. Würde man die beiden Geschlechter einfach als beide Enden einer Skala betrachten und alle Menschen als Punkte darauf und nicht bewerten wo sie stehen - gäbe es die Probleme nicht. Das sind ein paar Zeilen und keine Religion oder Verfassung oder LGBTIA- oder Gender-Study - und dennoch klingt es doch viel simpler und humaner als deren Inhalte.

Ihr habt es erraten. Nach 20 Jahren Sozialarbeit und eigener Betroffenheit kann ich nur sagen - Gender-Studies, lasst sie ungeschehen machen. Denn man hat versucht mit Begriffen, die man zu bekämpfen versucht neue Begriffe zu erfinden und sich das Leben zu erleichtern. Aber wurde daraus - neue Kategorien wurden geschaffen. TransGender? Fühle mich null und nichtig angesprochen. Muss ich mich in einen Begriff packen lassen? Muss ich gegendert werden oder auf mein Passing achten?
Ich weiß wer und was ich bin. Ich weiß wie ich aussehe. Ich weiß was ich fühle. Ich weiß, dass alles was micht ausmacht - mein Bewusstsein, meine Gedanken, mein Fühlen - Frau ist. Mein Körper wird es auch noch erfahren ;-)
Überheblich? Soll es nicht sein. Aber denkt an Afrikaner, Kleinwüchsige, Behinderte - die leben wie wir augrund eines erkennbaren ungewöhnlichen Merkmals am Rande der Gesellschaft, hart ausgedrückt. Eine Kleinwüchsige kann nicht passen und hat nicht den Hauch einer Chance, als "normal gewachsen" durchzugehen. Für diese gibt es keine Möglichkeit ihren Körper anzupassen um besser gegendert zu werden.
All das, worauf wir damit achten, wenn wir gegendert werden wollen und "passen" wollen hat mit der Angst zu tun, was wir empfinden bei den Gedanken daran, was "die anderen" über uns denken. Meine Güte - wenn man das liest muss man doch den Fehler erkennen.
Ich will doch nicht die Erwartungen anderer erfüllen, die mit ihren Hass, Neid, Misstrauen uns gegenüber selber die größten Erwartungen verraten. Nämlich die Erwartung aller und das Vertrauen darin, dass unser Bundesverfassungsgesetz uns allen unsere Ungleichartigkeit zugesteht und uns gleichzeitig absolute Gleichheit verleiht! "Die Anderen" wollen doch selber das Gleiche - darauf sollten sie hingewiesen werden! Nicht auf meine Unterschiedlichkeit, sondern dass sie gegen den wichtigsten Stützpfeiler jeder modernen Demokratie verstoßen, wenn sie uns verstoßen.

Naja, sozialistische/kommunistische Sozialisierung gepaart mit Ausbildung und 20 Jahre Jugendsozialarbeit mit vielen Kampfemanzen hinterlassen Spuren. Ich hinterlasse auch gerne Spuren ;-)

Und zum eigentlichen Thema - ich versuche Gefühle von Stolz zu vermeiden. Sei es wies sei - stirbt Kua, bleibts Heu!

LG
Eure Patricia
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Trans-Pride - von Ирина - 23.11.2017, 22:57
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