Alles, was anders ist, ist gut
RE: Alles, was anders ist, ist gut
Beitrag #2
(25.03.2021, 22:53)Maraki schrieb: Nicht alles was neu ist, ist gut  Rolleyes   Aber ich möchte ja auch mit der Zeit gehen und zuindest wissen, worüber ihr redet. Viele Veränderungen rund um das Thema TS, was ich hier in diesem Forum gelesen habe, finde ich nicht gut!  
Aber das sind Meinungen, die ich nicht öffentlich sagen möchte.





Wir leben in einer glücklichen Zeit, in der nicht nur Gedankenfreiheit besteht, sondern auch noch die Freiheit, diese Gedanken kund zu tun - solange sie niemand anderen beleidigen, diskriminieren usw.

Mir gefällt auch so einiges nicht, wie mit dem Thema "trans" umgegangen wird.

Z.B., dass die DGTI in ihrem Namen "Transidentität" führt, was meiner Ansicht nach begrifflicher Dummfug ist.
Identität ist per definitionem etwas, was nicht transferiert werden kann, also kann es auch keine Transidentität geben.

Es sei denn, es ist die Identität als trans Mensch gemeint, aber das muss erst einmal vermittelt werden, und zwar jenen, die Cisident (  ) sind.

Oder ist mit Transidentität der Identitätswechsel eines Kronzeugen gemeint, dem "eine neue Identität verpasst" wird?

Und wer bitteschön hat dem DGTI das Recht gegeben, in meinem Namen zu sprechen, nur weil ich TS habe?

Das ist, als wenn sich ein paar Unternehmer einen Stammtisch bilden und dann von sich behaupten, das Sprachrohr für alle Unternehmer zu sein.
Abstruse Vorstellung.

Warum soll ich mich unter dem Begriff "Transidentität" in einen Topf werfen lassen mit Travestiten, Transvestiten, Damenwäscheträgern, Crossdressern, Transgendern und Transwasweißichdennnoch?

Die Intentionen dieser verschiedenen Menschen sind völlig unterschiedlich, und so sehr ich alle in ihrer Lebensweise unterstütze, solange sie nicht anderen schaden, so möchte ich nicht mit ihnen gleichgesetzt werden.

Die Lebensweise eines Travestiten wie Olivia Jones hat mit meiner Lebensweise nichts zu tun.
Dennoch haben viele Menschen genau ihr Bild vor Augen, wenn von Transsexualität gesprochen wird.
Deshalb empfinde ich es auch als äußerst abstoßend kontraproduktiv, wenn bei Veranstaltungen, bei denen es um Transsexualität geht, als Vorprogramm einige Travestiten über die Bühne tanzen.


"Transsexuell" setzt sich zusammen aus "trans" für "über", "über...hin", "jenseits (von)" und "sexus" für "Geschlecht".
Der erste Fehler hier entsteht durch die vielen Synonyme, die "Geschlecht" in der deutschen Sprache bildet.

Was sagt der Duden?

Geschlecht, das

Bedeutungen:

1. von Lebewesen, Beispiele: ein Kind weiblichen Geschlechts; das biologische Geschlecht
2. Gesamtheit der Lebewesen, die dasselbe Geschlecht haben
3. Wendungen, Redensarten, Sprichwörter: das starke Geschlecht (scherzhaft veraltend: die Männer); das dritte Geschlecht (Gesamtheit der intersexuellen Menschen; ursprünglich Bezeichnung für gleichgeschlechtlich Liebende als Angehörige eines Geschlechtes zwischen Mann und Frau, geprägt von dem deutschen Arzt Magnus Hirschfeld, 1868–1935)
4. Gender
Beispiel: soziales Geschlecht
5. Kurzform für Geschlechtsorgan
6. Gattung, Art
Beispiel: das menschliche Geschlecht
7. Generation
Beispiel: das vererbt sich von Geschlecht zu Geschlecht
8. Familie, Sippe
Beispiel: ein altes, vornehmes Geschlecht
9. Genus
Gebrauch in der Sprachwissenschaft

“Sexus“ ist das „Biologische Geschlecht“, und hier ist die nächste Stolperfalle:
„Biologisch“ bedeutet nicht, wie manche Transphobiker es gerne behaupten, dass dieses Geschlecht durch Geschlechtsorgane oder Geschlechtschromosomen festgelegt ist (und am allerwenigsten durch Kleidung oder Verhalten).
Es ist nichts weiter als eine von der Biologie vorgenommene Einteilung geschlechtlich lebenden Lebens in verschiedene Geschlechter.
Punkt.
Das war’s.
Eine künstlich von Menschen vorgenommene Kategorisierung der Wirklichkeit zum leichteren verstandesmäßigen Erfassens eben dieser.

Die Beschreibung der Wirklichkeit ist eben niemals die Wirklichkeit selber.


„Transsexuell“ beschreibt also einen Menschen, dessen Geschlecht jenseits des Geschlechtes ist, welches ihm anhand der Geschlechtsorgane zugeschrieben werden würde.

Transsexuell ist keine sexuelle Orientierung!

Deshalb verwahre ich mich auch dagegen, einer LGBTI-Gemeinschaft zwangszuzugehören.

Lesben, Gays und Bisexuelle (wo sind eigentlich bei dieser Aufzählung jene, die das Dritte Geschlecht präferieren?) sind sexuelle Orientierungen und haben damit ähnliche gesellschaftliche Ziele.

Als transsexuelle Hetera verbindet mich mit diesen Leuten außer viel Sympathie für ihren Kampf um Gleichberechtigung nichts.

Auch bin ich nicht Queer oder + oder ein Eichhörnchen oder ein Einhorn.

Aus dem ganzen LGBTIQA+E-Konglomerat verbindet mich am ehesten etwas mit den Intersexuellen, in dem Sinne, dass bei ihnen die Geschlechtsorgane eine Variante der Geschlechtsentwicklung darstellen und bei mir das Gehirn (oder der so ziemlich ganze restliche Körper, das kommt letztendlich auf das Gleiche heraus).

Warum also sollte ich für eine andere Gesellschaft revoltieren?
Außer vll, weil ich die derzeitige Gesellschaft für korrupt, veraltet, konsumbesessen, ökologievernichtend, militaristisch, menschenverachtend und menschenverhurngernlassend halte?

Jedenfalls nicht, weil ich aufgrund dessen, dass ich TS habe, zwangsmitgegliedet werde in einer ominösen virtuellen LGBTIQA+EE-Community, die keine von mir mitgewählten Vertreter hat und in keiner Weise greifbar und verantwortlich gemacht werden kann für den Unsinn, den sie teilweise verzapft.


Das war’s zum Einstieg.

Ach ja:
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)
Zitat



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