Hormone, Testoblocker in unterschiedlichen Variationen
RE: Hormone, Testoblocker in unterschiedlichen Variationen
Beitrag #13
Der Beitrag von Alexandra ist eine sehr schöne Zusammenfassung über die Möglichkeiten.

Ganz besonders der Hinweis, dass man mit sehr wenig Androcur auskommt. Das funktioniert aber nur, wenn der E2 Spiegel entsprechend ist, damit die Hypophyse das LH (Luteinisierendes Hormon) runter regelt, damit die Gonaden (Hoden) aufhören das "böse" Testosteron zu bilden.
Ich habe die letzten Monate vor der GaOP nur noch täglich 1/4 Tablette Androcur (12,5mg) genommen und denke, dass es auch mit viel weniger gegangen wäre. Ich kenne eine, die kommt mit ca. 3mg/Tag aus. Es gibt auch 10mg Androcur Tabletten, die man in 4 Teile a 2,5mg zerschneiden kann.

Insbesondere wenn man keine GaOP plant, sollte man sich genauer mit dem Thema Androcur und der Dosis auseinander setzen. Das wiederum kann man nur durch Bluttests heraus finden. Jeder Mensch ist hier anders und es bedarf der Individuellen Anpassung. Ganz wichtig ist auch, dass man die Werte alle 3 .. 6 Monate überprüfen lässt, weil sich eben der Körper verändert.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass manche Menschen mit dem Gel nicht auf die gewünschten Hormonwerte kommen. Bei mir waren für einen Wert von 86, 6 (!) Hübe pro Tag notwendig. Das bezahlt keine KK.

Ich habe ja irgendwo in einem Post (finde ihn nicht mehr) von einer neuen HRT erzählt. Nun das stellt sich jetzt doch anders heraus. Nachdem es für jede neue Methode einer Studie bedürfen würde, um sie wissenschaftlich anerkennen zu lassen, diese Studie es aber nicht geben wird, kann man nicht von einer neuen HRT Methode sprechen. Ich werde euch hier trotzdem die Methode genau erklären, weil sie sehr gut funktioniert, von jedem Arzt durchführbar ist, individuell auf jeden Menschen anpassbar ist und noch dazu so billig, dass die KK es gerne bezahlt.

Ich hatte die Idee vor ca. 4 Monaten, als ich mir wieder einmal um meine hohen schwankenden E2 Werte aufgrund meiner Injektionen Gedanken machte. Es musste etwas her, das ich täglich anwenden kann damit die Werte nicht schwanken und es musste handhabbarer, als die Injektionen sein und vor allem leicht erhältlich. Ganz wichtig war es für mich den ersten Leberpass zu vermeiden, weil dieser erst die schädlichen Abbauprodukte erzeugt, die zu Thrombosen und anderen Problemen führen. Wie gesagt geht bei mir kein Gel und das Pflaster finde ich nicht handhabbar.

Ein Blick auf die 2mg Estrofem Tabletten von Maria sagte mir den Inhaltsstoff: Estradiol-Hemihydrat
Mein Apotheker sagte, er habe das lagernd, weil es für Hormonsalben benutzt wird. Der Stoff war also gefunden. Fehlte nur noch die Verpackung um es leicht anwenden zu können. Nachdem der Wirkstoff fettlöslich ist, musste ich etwas geeignetes als Trägermaterial finden.

Jetzt der einzige Nachteil meiner Idee. Es wird als Zäpfchen verabreicht. Man muss sich also jeden Tag eine kleines Kinderzäpfchen (1g) am Abend in den Anus stecken. Warum gerade dort?
Weil der letzte Teil des Dickdarmes nicht an dem Blutkreislauf hängt der zur Leber geht, sondern direkt in den Körper geleitet wird (siehe Suppositorium). Damit kann man den First-Pass Effekt verhindern.

Die Vorteile:
- Die Dosis pro Zäpfchen ist individuell einstellbar. Das macht man mit einem Bluttest nach einer Woche und nach weiteren 2 Wochen.
- Kein oder nur sehr minimaler First-Pass Effekt.
- Funktioniert auch dann, wenn Estrogel oder Pflaster nicht den gewünschten Erfolg (Hormonwert) bringen.
- Als normales Kassenrezept, kann es jeder Arzt verschreiben. Die KK zahlt aber nur 24 Stück. Das ist aber für den Anfang zum Testen ausreichend.
- Es ist billig. Der Wirkstoff kostet ca. 75Euro/g. Bei 10mg/Zäpfchen sind das 100 Stück. Also pro Monat ca. 25Euro. Der Preis ist der Apothekenpreis für die KK.
- Kaum ein Allergierisiko: Laut meinem Apotheker ist es noch nicht vorgekommen, dass jemand eine Allergie für die Zäpfchengrundlage entwickelt hätte.

Ich habe gemeinsam mit meiner Ärztin in den letzten Wochen diese Applikationsform an mir selbst ausprobiert. Zuerst haben wir es mit 5mg Zäpfchen versucht, um dann die optimalen Werte mit 10mg/Zäpfchen zu erreichen. Meine Ärztin ist begeistert von dieser Methode, weil sie eben eine Alternative für Patienten ist, bei denen die Pflaster oder das Estrogel nicht funktioniert. Für sie ist es keine neue Standard Methode, aber eine Bereicherung der Palette für Patienten, bei denen sie das Gefühl hat, dass diese Methode problemlos anwendbar ist (ihr wisst schon was ich meine).

Ich habe jetzt ein Rezept für 100 Stk a 10mg bekommen und dieses bereits von der KK bewilligen lassen. Es wird von der KK genehmigt, weil die Kosten weit weniger sind, als mehrere Dosen Estrogel. Aber unbedingt persönlich vorsprechen und dem Chefarzt erklären, warum diese Darreichungsform gewählt wurde.
In Wien kann ich Dr. Isabella Wagner empfehlen. Es ist ganz wichtig das so in den Patientendaten eintragen zu lassen, dass weitere Rezepte per eMail oder Fax genehmigt werden. Das hat Dr. Wagner bei mir auch so gemacht. Das deshalb, weil Faxe von jedem Chefarzt genehmigt werden und dieser so nicht auf die Idee kommt es abzulehnen.

Maria ist das nächste "Versuchskaninchen". Sie nimmt bereits seit über einem Jahr die 2mg Estrofem Tabletten Rektal, kommt aber nicht auf die gewünschten E2 Werte. Durch das Auflösen des Estradiol-Hemihydrats in der Zäpfchengrundlage, ist eine bessere Aufnahme durch den Körper zu erwarten. Wir werden das in 2 Wochen wissen.

Wie gesagt handelt es sich nicht um eine neue HRT, sondern nur um eine Erweiterung der Möglichkeiten der Applikation schon vorhandener Medikamente. Es macht also keinen Sinn euren behandelnden Arzt sofort zu löchern und zu sagen, es gibt was "besseres als" oder "es gibt was neueres als", sondern besprecht mit ihm in Ruhe diese Art der Applikation und, dass ihr das ausprobieren möchtet. Das ganze aber nur, wenn ihr Probleme mit Estrogel oder den Pflastern habt.
Falls jemand noch Injektionen oder die orale Einnahme bevorzugt, dann gerne, wobei ich bei der oralen Einnahme an den First-Pass Effekt erinnern möchte.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
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