"Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern"
RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern"
Beitrag #23
(22.09.2012, 15:40)Angelika schrieb: Also fühlen Sie sich als Mann und nicht als Trans*? Oder wie darf ich das jetzt verstehen?
Wenn man ohne Vorurteile und objektiv an den Post von signo heran geht und versucht diesen zu verstehen, dann kommt bei mir das heraus:
signo ist der Meinung, dass man ein sehr gutes Passing braucht, um mehr oder weniger unerkannt als Frau leben zu können. Dazu gehört auch die Stimme und natürlich ein entsprechender Körperbau und auch das Gesicht. Ist das Passing nicht entsprechend, dann wird man angegafft oder Kinder zeigen mit dem Finger, kurz, das Leben wird einem erschwert und man bekommt ganz andere Probleme zu spüren, als man sich vorher gedacht hat.
Anscheinend ist bei signo das Passing in einem der Punkte eben nicht so ideal, damit signo stealth leben kann, was anscheinend signos Ziel ist und deshalb, um sich das Schicksal vieler TS zu ersparen, hat signo für sich einen Weg gefunden im biologischen Geschlecht weiter zu existieren und sein Frau sein anders auszuleben, da signo sich eben die Demütigungen einer TS Frau mit schlechtem Passing am Land ersparen will.

Ich möchte hier ein Zitat von Linda W. wiedergeben, die einmal meinte, dass sie mit heutigem Wissen durchaus einen Weg gefunden hätte ohne OP ihre weibliche Seite zu leben, nur damals ihr eben dieser Weg als unmöglich erschien. Sie hat ihre Entscheidung zwar nie bereut, aber sieht heute ev. einen anderen Weg.
In diesem Sinne verstehe ich signos Post. signo fühlt sich als Frau in einem Männerkörper, der eben zu schlechte Voraussetzungen hat um ein Leben als normale Frau zu leben.
Aus meiner Sicht zeugt das von Reife, einen Schritt nicht zu tun, wenn man vorher weiß, dass man ihn nicht bis zu Ende gehen kann, weil eben vom Körper her nicht möglich. Es zeugt von viel Kraft sich selbst so unter Kontrolle zu halten, dass man eben nicht dem Main Stream folgt, um am Ende erst zu erkennen, was los ist.

(22.09.2012, 15:40)Angelika schrieb: Also wenn X-G Ihnen geholfen hat, freut mich das natürlich. Aber welchen Nutzen hat X-G für die Trans*-Community? Was soll X-G gesellschaftlich, politisch oder medizinisch bewegen?

Das würde mich nämlich sehr interessieren.
Das schreibt signo ja. Guckst du: "X-G (= cross-gender)"
Das ist ein Begriff, der ohne das Wort "Sex" auskommt und alle Gruppen, von IS, über TS, TV bis DWT unter einen Hut zu bringen versucht. Ob wir diesen neuen Begriff jetzt brauchen, oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Wir haben ja schon das eingedeutschte "Transgender", in dem signo das lateinische "Trans" durch das englische "Cross" ersetzt hat. Letzteres hat eine andere Bedeutung, nämlich "Kreuz", wofür gerne die Abkürzung "X" verwendet wird.

Ob meine Gedanken nun stimmen, kann und nur signo sagen. Tatsache ist, dass signo eben den Fehler der "irrtümlich operierten Männer" nicht gemacht hat, aber ich denke, dass signo im Innersten eine Frau ist, die aber eben versucht in dem Körper und der gesellschaftlichen Rolle zu überleben, die ihr von Natur eben "geschenkt" wurde.
Viele von uns leben so ein Leben Jahrzehnte, bis wir es eben nicht mehr unterdrücken wollen (habe bewusst dieses Wort gewählt, weil für mich nicht können, nicht wollen heißt (bis auf wenige Ausnahmen)) und versuchen, mehr oder weniger erfolgreich, in die gesellschaftliche und körperliche Rolle der Frau zu schlüpfen.
signo ist noch beim erfolgreichen unterdrücken, denke ich.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
WWW
Zitat



Nachrichten in diesem Thema
RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - von jasminchen - 23.09.2012, 00:22

Gehe zu: