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RE: Huhu *winkt*
(24.07.2018, 20:59)Luna Lilly schrieb: Es sind eigentlich schon 3 Monate inzwischen .
Nunja was soll ich dazu groß schreiben .
Ich unterhalte mich mit meiner Psychologin einfach über mein Leben, also was mich bedrückt, was mich glücklich macht, über meine Familie und meine Ängste vor dem kommenden. Dabei ist sie einfach eine unglaublich starke Stütze und gibt mir Mut und Zuspruch in meinem tun, oder beseitigt meine Ängste. Ich kann mit ihr einfach über alles reden und sie schaut sich auch immer neugierig meine neuesten Eroberungen auf Amazon an .
Grundsätzlich kann man einfach sagen das man eine professionelle beste Freundin hat die genau weiß was vor einem liegt und wie man diesen Weg am besten gehen kann und das tut mir einfach unheimlich gut.
Ursprünglich bin ich wegen meinen starken Depressionen zu ihr gegangen die erst einmal nichts mit meinem Wunsch zu tun hatten das ich mich mehr als Frau fühle. Aber schon in meiner ersten Sitzung habe ich mich nach einer Weile getraut damit auch rauszurücken. Wir haben auch schon einmal so einen Fragebogentest gemacht bei dem herrauskam das ich hypersensibel bin, also viel eher Emotionale Eindrücke mich prägen als andere Dinge. Weswegen ich mich auch schwer tue unter vielen Menschen zu sein, weil das einfach zuviele Eindrücke sind. Es sind aber manchmal auch banale Dinge die mich zur Weißglut bringen, wie z.B. lautes schmatzen beim Essen oder einfach unhöfliche Leute. Das klingt zwar erst einmal recht normal, aber eben nur für mich und andere hypersensible Menschen, "normale" Personen nehmen soetwas überhaupt nicht wahr. Man kann es sich so vorstellen das "normale" Menschen wie einen Filter haben, der bei mir extrem grobmaschig ist.
So zumindest habe ich das verstanden.
Abschließend kann ich nur sagen das der Schritt zur Psychologin der beste war den ich jemals gemacht habe, und ich bereue nur eines: Das ich ihn nicht schon vor Jahren getan habe.
Liebe Grüße
Luna Lilly
Darf ich fragen hast du erst im zuge deiner Therapie dich dazu entschlossen den weg einer transition zu gehen oder dachtest du schon vor deiner Therapie das deine Depressionen daher kommen das du dich transident fühlst!? Wünsch dir viel Erfolg und viel Kraft ich weiß selbst wie schwer es ist und man braucht viel Geduld! Lg
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RE: Huhu *winkt*
Ich hatte den Wunsch eine richtige Frau zu sein schon seit meiner Pubertät, habe es aber lediglich in Online-Rollenspielen ausgelebt mit meiner besten Freundin. Wie gesagt, durch die erste Sitzung kam das irgendwie zum Thema und das war wie eine Befreiung darüber mit jemanden offen reden zu können.
Seitdem gehe ich diesem Wunsch aktiv nach, also habe mich schon entsprechend eingekleidet und vor meiner Mutter geoutet.
Ich bin halt immernoch im Zweifel weil ich Angst davor habe wie mein Umfeld darauf reagiert.
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RE: Huhu *winkt*
26.07.2018, 01:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.07.2018, 01:34 von Danielle Jan82.)
Videospiele als Fluchtmöglichkeit und Möglichkeit sich selbst wenigstens ein wenig auszuleben, ja Luna Lilly, das kenne ich auch.
Ja das Umfeld, davor habe ich auch enorme Angst, ganz genau so wie du aber ich habe leider ein ziemlich männliches Gesicht, Geheimratsecken etc., also keinerlei Passing, einfach kleiden, schminken etc. was ich so gerne tun würde geht nicht und ich will nicht wieder Gewalt erleben, und sei es nur verbal. 10 Jahre Schulzeit in der ich das erleben musste reichen mir. Es sorgt aber für eine starke, innere Zerrissenheit das man nicht man selbst sein kann, sein darf. Schon mal vor einem Schaufenster gestanden, dort die Sachen gesehen und die Tränen in den Augen stehen gehabt weil du weißt das du willst aber nicht kannst? So geht es mir oft.
Ich finde, du bist schon jetzt eine echt hübsche Frau, ich würde es gar nicht merken das du männlich geboren bist nur Anhand deines Aussehens. Echt beneidenswert. Nicht das ich dir zu nahe treten möchte oder du mich jetzt falsch verstehst aber ich finde du bist ziemlich attraktiv, ich zbsp. mag deine Stirn die mich sehr an die Schauspielerin Christina Ricci erinnert (Einstiger Jugendschwarm) und vor allen deine wunderhübschen Augen, kann man sich echt drin verlieren und verlieben. Hast wirklich ein Bildhübsches Gesicht. Zu mir sagen vor allen Frauen ab und zu ich hätte ein schönes, männliches Gesicht, das ich das gar nicht will und es mir jedes einzelne mal einen heftigen Stich verpasst und ich fast los heulen könnte, das wissen und merken die Leute nicht und ich denke, das ist erst einmal auch besser so. Jetzt am Mittwoch hätte ich wieder eine Chance gehabt eine Beziehung anzufangen, wir hatten Besuch von der ich weiß das sie mehr empfindet, das sie schon ein Kind hat stört mich auch nicht, ich mag sie auch und das schon länger und ich liebe Kinder über alles und hätte selbst gerne mal Kinder, egal ob eigene oder nicht aber wenn ich mich nicht mal zeigen kann, geschweige anpacken lassen, wie soll das dann gehen zumal sie von meinen Problem sicherlich nichts ahnt. Sie kannte meinen verstorbenen Bruder zwar sehr gut aber er wird ihr sicher nichts erzählt haben, er wusste schon um das Jahr 2000 herum was mit mir los ist (er hatte mich damals ja ertappt in einer etwas peinlichen Situation) und wenn er etwas versprach (in dem Fall nichts und niemanden etwas zu sagen) hielt er sich auch dran. Ich weiß auch nicht ob sie damit klar käme das der Mann an ihrer Seite eigentlich keiner ist und irgendwann auch körperlich Frau sein will und eben nicht nur geistig und seelisch. Und wie soll es mit den Jungen laufen? Zwei Mütter von denen eine mal der Stiefvater hätte werden sollen? Ich möchte nicht das man das Kind dann verarscht in Schule und co.
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RE: Huhu *winkt*
(25.07.2018, 20:11)Danielle Jan82 schrieb: Ich selbst bin auch sehr emotional und empathisch, allerdings auch sehr unterwürfig und Liebes hungrig und gierig nach starken Schutz für mich selbst (auch weil ich das immer sein musste), gleichzeitig aber kann ich andere nur schwer an mich heran lassen und werde wegen meines Problems nur sehr ungern angefasst, oder auch nur angeguckt, ich kann ja nicht mal meine nackten Beine zeigen ohne mich schlecht zu fühlen.
So etwas ähnliches kenne ich auch. Natürlich hätte ich gerne bestimmte Dinge in meinem Leben, aber ich weiß auch, daß ich mich damit sehr verletzlich mache.
(Und es geht bei mir ja auch öfters mal schief.... Naja, ich habe damit umzugehen gelernt )
(25.07.2018, 20:11)Danielle Jan82 schrieb: Ich tue mich auch oft schwer andere Männer und ihr Verhalten zu verstehen, das fängt schon an das ich mit den meisten Männerhobbys gar nichts anfangen kann, das ich deren Machogehabe nicht verstehe, das mir deren Gewaltgetue nervt, das ich nur den Kopf schütteln kann über deren vulgäre Sprache, das ich es zum brechen finde wie die mit Frauen umgehen oder wie dir über Frauen reden oder das ich manchmal einfach nicht verstehe was denn nun typisch männlich sein soll.
Klar gibt es diese Typen, die man nicht einmal mit einer Kneifzange anfassen möchte.
Aber glücklicherweise gibt es auch genug andere
(26.07.2018, 01:12)Danielle Jan82 schrieb: Jetzt am Mittwoch hätte ich wieder eine Chance gehabt eine Beziehung anzufangen, wir hatten Besuch von der ich weiß das sie mehr empfindet, das sie schon ein Kind hat stört mich auch nicht, ich mag sie auch und das schon länger und ich liebe Kinder über alles und hätte selbst gerne mal Kinder, egal ob eigene oder nicht aber wenn ich mich nicht mal zeigen kann, geschweige anpacken lassen, wie soll das dann gehen zumal sie von meinen Problem sicherlich nichts ahnt. [...] Ich weiß auch nicht ob sie damit klar käme das der Mann an ihrer Seite eigentlich keiner ist und irgendwann auch körperlich Frau sein will und eben nicht nur geistig und seelisch. Und wie soll es mit den Jungen laufen? Zwei Mütter von denen eine mal der Stiefvater hätte werden sollen? Ich möchte nicht das man das Kind dann verarscht in Schule und co.
Das ist leider eines dieser notorischen trans* Probleme. Selbst wenn Leute schon in einer Partnerschaft sind, ist das manchmal ja schon schwer abzuschätzen, wie der cis* Partner auf ein Outing reagieren wird.
Allerdings möchte ich bestimmt niemandem raten, von vorneherein das Handtuch zu werfen, zu denken, das würde ohnehin nie etwas
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RE: Huhu *winkt*
(25.07.2018, 22:46)Luna Lilly schrieb: Ich hatte den Wunsch eine richtige Frau zu sein schon seit meiner Pubertät, habe es aber lediglich in Online-Rollenspielen ausgelebt mit meiner besten Freundin. Wie gesagt, durch die erste Sitzung kam das irgendwie zum Thema und das war wie eine Befreiung darüber mit jemanden offen reden zu können.
Seitdem gehe ich diesem Wunsch aktiv nach, also habe mich schon entsprechend eingekleidet und vor meiner Mutter geoutet.
Ich bin halt immernoch im Zweifel weil ich Angst davor habe wie mein Umfeld darauf reagiert.
Weiß deine beste Freundin bescheid oder hast du dich bis jetzt nur deiner mum anvertraut ? Bezüglich Umfeld kannst du nie genau wissen wie Personen reagieren aber es gibt durchwegs auch positive überraschungen! Auch wenn ich aus persönlicher Erfahrung weiß das nicht alle aus dem Familien u Freundeskreis immer positiv reagieren aber versuch dir darüber nicht zu viel den Kopf zu zerbrechen wichtig ist das du dich stück für stück wohler fühlst und ich hoffe für dich das du unterstützung oder zumindest Toleranz bei deinen outings erfährst! Mach dir aber keinen Druck alles braucht seine Zeit....auch wenn warten manchmal nervt ^^
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RE: Huhu *winkt*
(24.07.2018, 20:59)Luna Lilly schrieb: Es sind eigentlich schon 3 Monate inzwischen .
Nunja was soll ich dazu groß schreiben .
Ich unterhalte mich mit meiner Psychologin einfach über mein Leben, also was mich bedrückt, was mich glücklich macht, über meine Familie und meine Ängste vor dem kommenden. Dabei ist sie einfach eine unglaublich starke Stütze und gibt mir Mut und Zuspruch in meinem tun, oder beseitigt meine Ängste. Ich kann mit ihr einfach über alles reden und sie schaut sich auch immer neugierig meine neuesten Eroberungen auf Amazon an .
Grundsätzlich kann man einfach sagen das man eine professionelle beste Freundin hat die genau weiß was vor einem liegt und wie man diesen Weg am besten gehen kann und das tut mir einfach unheimlich gut.
Ursprünglich bin ich wegen meinen starken Depressionen zu ihr gegangen die erst einmal nichts mit meinem Wunsch zu tun hatten das ich mich mehr als Frau fühle. Aber schon in meiner ersten Sitzung habe ich mich nach einer Weile getraut damit auch rauszurücken. Wir haben auch schon einmal so einen Fragebogentest gemacht bei dem herrauskam das ich hypersensibel bin, also viel eher Emotionale Eindrücke mich prägen als andere Dinge. Weswegen ich mich auch schwer tue unter vielen Menschen zu sein, weil das einfach zuviele Eindrücke sind. Es sind aber manchmal auch banale Dinge die mich zur Weißglut bringen, wie z.B. lautes schmatzen beim Essen oder einfach unhöfliche Leute. Das klingt zwar erst einmal recht normal, aber eben nur für mich und andere hypersensible Menschen, "normale" Personen nehmen soetwas überhaupt nicht wahr. Man kann es sich so vorstellen das "normale" Menschen wie einen Filter haben, der bei mir extrem grobmaschig ist.
So zumindest habe ich das verstanden.
Abschließend kann ich nur sagen das der Schritt zur Psychologin der beste war den ich jemals gemacht habe, und ich bereue nur eines: Das ich ihn nicht schon vor Jahren getan habe.
Liebe Grüße
Luna Lilly
Liebe* Luna Lilly,
freut mich, dass du den Schritt zu deiner Psychologin nicht bereut hast! Ich bin ebenfalls wegen ganz anderen Themen in Psychotherapie gekommen, und ich nutze jetzt die Gelegenheit, mit meiner Therapeutin über mein (Nicht-) Geschlecht zu sprechen.
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