Beitrag #41
23.09.2013, 18:47
Hallo Iris, hallo Hanna-Maria!
Vielen herzlichen Dank für euer beider Statement, besonders freue ich mich über die Offenheit, mit der ihr über die, wie es scheint, anhaltenden Nervenschäden berichtet habt. Die Facialnerven heilen halt nicht immer perfekt aus und dann kommt es zu langwierigen Empfindungstörungen. Besonders groß ist diese Gefahr bei Eingriffen an Kinn und Kiefer.
Ehrlich gesagt, sind das gerade meine größten Ängste, mit denen ich zu kämpfen habe. Die Kohle habe ich angespart, das ist kein Problem, auch habe ich keine Angst vor der Operation. Ist ja nicht meine erste, die GA-OP war auch keine Kleinigkeit und ebenfalls mit Risiken behaftet.
Allerdings quälen mich massive Ängste über die möglichen chronischen Nachwirkungen von denen ihr beide berichtet habt. Interessanterweise hört man davon ansonsten kaum etwas. Dr. Bart verlor in der Sprechstunde von sich aus kein Wort darüber. Erst auf Nachfrage erfuhr ich, dass es angeblich in weniger als 1 Prozent zu derartigen (und schlimmeren) Störungen kommen kann.
Meine ehemalige Sprachtherapeutin, Iris Gattol hatte eine Klientin, die nach einem derartigen Eingriff eine chronisch gefühllose Unterlippe behielt und massive Probleme beim Artikulieren aber auch Essen und Trinken hatte. Eigentlich wollte ich heute die halbe Miete überweisen, um die OP endgültig fix zu machen, aber jetzt plagen mich wieder Zweifel und ich zögere, obwohl ich eigentlich schon ziemlich sicher war. Aber das ist wohl mein persönliches Problem.
Man kann monatelang hin und her überlegen, so wie ich es tat, und alles abwägen, bis einem der Kopf raucht, aber irgendwann muss man Ja oder Nein sagen. Und diese Entscheidung kann man nur selbst treffen, die nimmt dir niemand ab.
@Hanna-Maria
Wenn du sagst, du würdest immer noch kein ausreichendes Passing haben, dann tut mir das furchtbar leid, nach allem was du schon hinter dir hast. Aber vielleicht liegt es wirklich an der Körpersprache und deiner Stimme. Ich persönlich finde, dass die Stimme noch wichtiger ist, als die Optik.
Die Fremdwahrnehmungskugel rollt immer in eine Richtung, nämlich Mann oder Frau, und bleibt nie in der Mitte hängen. Gibt es optische Zweifel, entscheidet so gut wie immer die Stimme und selbst wenn das optische Passing nahezu perfekt ist, kann man sich via Stimme erneut alles verderben. Ist halt sehr emotionsabhängig, das Ganze. Wird man wütend oder auch nur aufgeregt, spiegelt sich das sofort in der Stimmlage wieder. Man muss einen Menschen nicht sehen, um an der Stimme zu hören, in welcher Gemütslage er ist. Und gerade in solchen Situationen rutscht man dann gerne wieder in das männliche Stimmbild zurück. Es ist halt sehr schwer, die neue Stimme immer unter Kontrolle zu halten. Man muss lernen, weiblich zu lachen, zu husten, zu räuspern, zu schreien, etc. Wenn man einmal begonnen hat, an der Stimme zu arbeiten, sollte man nie wieder, kein einziges Mal, auch nicht im vertrauten Umfeld, in die alte Stimme wechseln.
Ich kann heute, wenn ich mich entspanne und bemühe, eine nahezu perfekte weibliche Stimme sprechen, besonders gut funktioniert das beim Lesen. Aber wehe, wenn ich genervt bin, nicht aufpasse, mich beim Autofahren ärgere oder so. Dann ist gleich alles wieder dahin!
Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass du, wenn endlich alles abgeheilt ist und deine Schwellungen zurückgegangen sind, ein perfektes Passing hast und es dir gelingt, eine glaubhaft weibliche Körpersprache und Stimme zu entwickeln.
@Iris
Wenn ich deine letzten Postings so lese, entsteht in mir der Eindruck, dass du keinen endgültig glücklichen Eindruck machst. Das tut mir Leid, weil du schon so viel Energie und Schmerz und letztlich auch Geld in dein Lebensglück investiert hast. Du hast dich diesbezüglich ja schon in einem anderen Thread geäußert. Irgendwann denkt man, jetzt habe ich im Wesentlichen alles hinter mir und bin immer noch nicht dort, wo ich hinwollte und sehe immer noch einen Mann im Spiegel. Glaub mir, ich kenne dieses Gefühl recht gut, obwohl mir viele bestätigen, dass ich durchaus weiblich aussehe. Aber vielleicht liegt dein kleines Stimmungstief auch nur am Herbstblues. Lass dich jedenfalls umarmen und kräftig drücken.
Nasenkorrekturen sind halt so eine Sache. Es klappt nicht immer auf Anhieb und häufig muss nachoperiert werden. Bart wies mich auch darauf hin, dass es durchaus zu ein oder zwei Nach-OPs kommen könnte, obwohl ich keine Nasen-Op kriege.
Dass dein Hals jetzt nicht optimal mit dem Kinn korreliert, kann ich mir gut vorstellen. Wenn das Kinn zurückmodelliert wird, rutscht die Halskante optisch nach vor. Dazu kommt möglicherweise noch lockeres Gewebe, das sich erst nach und nach straffen muss.
Wenn der Kieferwinkel verengt und das Kinn gekürzt wird, bleibt natürlich überschüssiges Bindegewebe zurück. Das ist auch bei der Stirnmodellation so, aber da wird es sofort über den Haaransatz gestrafft. Im Lower-Face geht das erst nach mindestens einem halben Jahr, wenn man als Arzt Verantwortungsbewusstsein hat.
Die ganze kosmetische Operiererei ist ja im Grunde genommen ähnlich, wie wenn man alte Dinge, Möbel, Autos, etc. zu renovieren beginnt. Mit jedem Teil, das man überholt oder erneuert, sehen die übrig gebliebenen alten Teile vergleichsweise hässlicher (männlicher) aus, als sie zuvor erschienen. Ist oben endlich alles perfekt, stören einen die Hände, oder die Hüften oder der Busen oder der Hintern oder was weiß ich was noch. Du musst nur aufpassen, jetzt nicht in einen OP-Wahn zu verfallen und dich ständig unter das Messer zu legen. Manche von uns kippen da richtig rein. Und wenn es dann zur Komplikation bei der Komplikationsbehebung kommt, findet man aus dem OP und dem damit verbundenen Zahlungsverkehr gar nicht mehr raus.
Ich drücke auch dir ganz fest die Daumen, dass es bei dieser einen Nach-OP bleibt und du dann zufrieden bist und hoffentlich als hübsche Frau glücklich wirst. Ich würde es dir jedenfalls aus ganzem Herzen vergönnen!
Nochmals vielen Dank für die vielen Infos aus erster Hand!
Liebe Grüße,
Cappuccetto
Vielen herzlichen Dank für euer beider Statement, besonders freue ich mich über die Offenheit, mit der ihr über die, wie es scheint, anhaltenden Nervenschäden berichtet habt. Die Facialnerven heilen halt nicht immer perfekt aus und dann kommt es zu langwierigen Empfindungstörungen. Besonders groß ist diese Gefahr bei Eingriffen an Kinn und Kiefer.
Ehrlich gesagt, sind das gerade meine größten Ängste, mit denen ich zu kämpfen habe. Die Kohle habe ich angespart, das ist kein Problem, auch habe ich keine Angst vor der Operation. Ist ja nicht meine erste, die GA-OP war auch keine Kleinigkeit und ebenfalls mit Risiken behaftet.
Allerdings quälen mich massive Ängste über die möglichen chronischen Nachwirkungen von denen ihr beide berichtet habt. Interessanterweise hört man davon ansonsten kaum etwas. Dr. Bart verlor in der Sprechstunde von sich aus kein Wort darüber. Erst auf Nachfrage erfuhr ich, dass es angeblich in weniger als 1 Prozent zu derartigen (und schlimmeren) Störungen kommen kann.
Meine ehemalige Sprachtherapeutin, Iris Gattol hatte eine Klientin, die nach einem derartigen Eingriff eine chronisch gefühllose Unterlippe behielt und massive Probleme beim Artikulieren aber auch Essen und Trinken hatte. Eigentlich wollte ich heute die halbe Miete überweisen, um die OP endgültig fix zu machen, aber jetzt plagen mich wieder Zweifel und ich zögere, obwohl ich eigentlich schon ziemlich sicher war. Aber das ist wohl mein persönliches Problem.
Man kann monatelang hin und her überlegen, so wie ich es tat, und alles abwägen, bis einem der Kopf raucht, aber irgendwann muss man Ja oder Nein sagen. Und diese Entscheidung kann man nur selbst treffen, die nimmt dir niemand ab.
@Hanna-Maria
Wenn du sagst, du würdest immer noch kein ausreichendes Passing haben, dann tut mir das furchtbar leid, nach allem was du schon hinter dir hast. Aber vielleicht liegt es wirklich an der Körpersprache und deiner Stimme. Ich persönlich finde, dass die Stimme noch wichtiger ist, als die Optik.
Die Fremdwahrnehmungskugel rollt immer in eine Richtung, nämlich Mann oder Frau, und bleibt nie in der Mitte hängen. Gibt es optische Zweifel, entscheidet so gut wie immer die Stimme und selbst wenn das optische Passing nahezu perfekt ist, kann man sich via Stimme erneut alles verderben. Ist halt sehr emotionsabhängig, das Ganze. Wird man wütend oder auch nur aufgeregt, spiegelt sich das sofort in der Stimmlage wieder. Man muss einen Menschen nicht sehen, um an der Stimme zu hören, in welcher Gemütslage er ist. Und gerade in solchen Situationen rutscht man dann gerne wieder in das männliche Stimmbild zurück. Es ist halt sehr schwer, die neue Stimme immer unter Kontrolle zu halten. Man muss lernen, weiblich zu lachen, zu husten, zu räuspern, zu schreien, etc. Wenn man einmal begonnen hat, an der Stimme zu arbeiten, sollte man nie wieder, kein einziges Mal, auch nicht im vertrauten Umfeld, in die alte Stimme wechseln.
Ich kann heute, wenn ich mich entspanne und bemühe, eine nahezu perfekte weibliche Stimme sprechen, besonders gut funktioniert das beim Lesen. Aber wehe, wenn ich genervt bin, nicht aufpasse, mich beim Autofahren ärgere oder so. Dann ist gleich alles wieder dahin!
Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass du, wenn endlich alles abgeheilt ist und deine Schwellungen zurückgegangen sind, ein perfektes Passing hast und es dir gelingt, eine glaubhaft weibliche Körpersprache und Stimme zu entwickeln.
@Iris
Wenn ich deine letzten Postings so lese, entsteht in mir der Eindruck, dass du keinen endgültig glücklichen Eindruck machst. Das tut mir Leid, weil du schon so viel Energie und Schmerz und letztlich auch Geld in dein Lebensglück investiert hast. Du hast dich diesbezüglich ja schon in einem anderen Thread geäußert. Irgendwann denkt man, jetzt habe ich im Wesentlichen alles hinter mir und bin immer noch nicht dort, wo ich hinwollte und sehe immer noch einen Mann im Spiegel. Glaub mir, ich kenne dieses Gefühl recht gut, obwohl mir viele bestätigen, dass ich durchaus weiblich aussehe. Aber vielleicht liegt dein kleines Stimmungstief auch nur am Herbstblues. Lass dich jedenfalls umarmen und kräftig drücken.
Nasenkorrekturen sind halt so eine Sache. Es klappt nicht immer auf Anhieb und häufig muss nachoperiert werden. Bart wies mich auch darauf hin, dass es durchaus zu ein oder zwei Nach-OPs kommen könnte, obwohl ich keine Nasen-Op kriege.
Dass dein Hals jetzt nicht optimal mit dem Kinn korreliert, kann ich mir gut vorstellen. Wenn das Kinn zurückmodelliert wird, rutscht die Halskante optisch nach vor. Dazu kommt möglicherweise noch lockeres Gewebe, das sich erst nach und nach straffen muss.
Wenn der Kieferwinkel verengt und das Kinn gekürzt wird, bleibt natürlich überschüssiges Bindegewebe zurück. Das ist auch bei der Stirnmodellation so, aber da wird es sofort über den Haaransatz gestrafft. Im Lower-Face geht das erst nach mindestens einem halben Jahr, wenn man als Arzt Verantwortungsbewusstsein hat.
Die ganze kosmetische Operiererei ist ja im Grunde genommen ähnlich, wie wenn man alte Dinge, Möbel, Autos, etc. zu renovieren beginnt. Mit jedem Teil, das man überholt oder erneuert, sehen die übrig gebliebenen alten Teile vergleichsweise hässlicher (männlicher) aus, als sie zuvor erschienen. Ist oben endlich alles perfekt, stören einen die Hände, oder die Hüften oder der Busen oder der Hintern oder was weiß ich was noch. Du musst nur aufpassen, jetzt nicht in einen OP-Wahn zu verfallen und dich ständig unter das Messer zu legen. Manche von uns kippen da richtig rein. Und wenn es dann zur Komplikation bei der Komplikationsbehebung kommt, findet man aus dem OP und dem damit verbundenen Zahlungsverkehr gar nicht mehr raus.
Ich drücke auch dir ganz fest die Daumen, dass es bei dieser einen Nach-OP bleibt und du dann zufrieden bist und hoffentlich als hübsche Frau glücklich wirst. Ich würde es dir jedenfalls aus ganzem Herzen vergönnen!
Nochmals vielen Dank für die vielen Infos aus erster Hand!
Liebe Grüße,
Cappuccetto