Nachdem nun meine OP ja schon ein paar Monate her ist möchte ich versuchen hier eine kurze Beschreibung abzugeben, vielleicht hilft es der einen oder anderen weiter. Fragen können gerne hier gestellt werden, aber auch per PN, ich versuch jedenfalls alles zu beantworten.
Dann will ich also mal beginnen ....
Vor der Operation hatte ich 2 Termine bei Dr. Schrögendorfer in welchem alles sehr genau erklärt wurde, daneben wurde eine genau Anamnese und Fotodokumentation der bestehenden "Substanz" gemacht. Zum 2. Termin bei Dr. Schrögendorfer hatte ich auch die Gutachten zusammen. Ein Schreiben von ihm zur Genehmigung bei der Krankenkasse habe ich dann per Post erhalten. In diesem Schreiben wird auch sofort eine eventuelle NachOP beantragt.
Einige Untersuchungen sind vor der OP am Heimatort zu machen, internistische Freigabe, EKG, etc. das erklärt er aber genau und dazu gibts auch ein Formular des AKH von ihm mit, in welchem alles genau aufgelistet ist. Der OP Termin stand zu dem Zeitpunkt schon fest. Nachdem das alles 2 Wochen vor dem OP Termin nun erledigt war gings am Tag vor der OP in AKH zur Aufnahme in die plastische Chirurgie, Station 16C, nach der Zuweisung eines Zimmers (Einzelbelegung) konnte ich mich dort häuslich einrichten, wobei hier nicht viel mitgenommen werden muss.
Hygieneartikel, Zahnputzzeug, ein Fön, Unterwäsche nur für die Heimreise, eventuell ein Rock, falls Hosen im Schritt zu sehr anliegen wäre empfehlenswert. Anstalltskleidung (Nachthemd) gibts dort, oder man verwendet eigene Nachtwäsche. Es sollte alles eher groß gewählt werden, da Enge Sachen zu sehr hinderlich sind. Nehmt Euch genug zu lesen oder zum Zeitvertreib mit. Ich hab 3 Bücher komplett gelesen im AKH. Einen Sitzring hatte ich mit, aber nicht benötigt. Den hab ich erst zu Hause gebraucht.
An diesem Tag stehen dann auch diverse Aufnahme Aktivitäten bevor, einmal die generelle Aufnahme, welche direkt vor der Station am Schalter gemacht wird, dann aber auch noch Blutabnahme, Anästhesiebesprechung (falls das im OP Trakt gemacht wird, merkt Euch zu welcher OP Gruppe ihr gehen müsst! Sonst lauft ihr Euch zu Tode in dem Stockwerk
), sowie eine Voruntersuchung bei Dr. Schrögendorfer in der Ambulanz auf der plastischen in 7c. Unangenehmes gibts natürlich auch, der Darm muss entleert werden, dazu gibts ein "köstliches" Abführmittel zu trinken. Das gibts eventuell auch am OP Tag nochmals kurz vorher.
Am Tag der OP gehts dann endlich los! Ich wurde gegen 6:30 vom Transportdienst abgeholt und in den OP Trakt gefahren. Dort angekommen kamen nach und nach ca. 12 Patienten dazu welche alle in dieser OP Gruppe am frühen Morgen operiert wurden. Hier gibts dann die letzte Möglichkeit nochmal ein WC aufzusuchen wenn unbedingt nötig. Eine kurze Anästhesiebesprechung kommt nochmal dazu, und später dann nochmal eine Frage obs alles klar ist und ob man eh die Person ist die "vermutet" wird. Nach und nach kommen die Patienten dann zur Patientenschleuse, die sind da sehr nett, obligatorisch wird der Name wieder geprüft und in wenigen Minuten liegt man dann auch schon am OP Tisch mit welchem man dann in den zugewiesenen OP verbracht wird. Auch hier wird natürlich wieder der Name geprüft, soweit das Namensbändchen angesehen. Einige Fragen sind zu beantworten, dann ists dort unten ziemlich locker und Späßchen dürfen gemacht werden
. Dr. Schrögendorfer kam dann und hat sich nochmal kurz vorgestellt, das bis hier schon alles vorbereitet war, Leitungen gelegt und Narkosemittel vorbereitet, gings Recht schnell ins Land der Träume.
Die OP gestaltet sich recht unspektakulär, da man nicht viel mitbekommt. Gesamtdauer bei mir war ca. 5,5 Stunden. Anschließend in den Aufwachraum. Gegen 18:00 Uhr war ich wieder im Zimmer und klar bei Verstand sowie absolut schmerzfrei. Ich hatte besuch meines besten Freundes sowie meiner Frau, gab also einiges zum Plaudern und besprechen. Der Genitalbereich ist natürlich komplett verpackt und man steckt in einem Netzhöschen. Schmerzmittel werden die Ersten Tage alle 8 Stunden Intravenös verabreicht. Und sind für die OP ausreichend dosiert gewesen.
Probleme hatte ich mit meiner Rechten Hand, bzw. Daumen bis Mittelfinger, diese waren leicht "gelähmt", das hat sich im Laufe der nächsten 3 bis 4 Tage aber gelegt. Daneben hatte ich ein Lagerungsproblem am Linken Fuß, hier war der Schritt, bzw. die Muskelpartie zur Oberschenkelinnenseite betroffen. Da dies am 3. Tag starke schmerzen verursachte hatte ich da extra Schmerzmittel bekommen. Das war von der OP gesehen der schlimmste Tag.
Die ganze Zeit über hatte ich sonst keine Schmerzen. Die Drainage in der Leistengegend links und Rechts wurde am 2. Tag entfernt, da hier kein Blut austrat.
Große Verbandswechsel gab es 2, am 4. und 8. Tag nach der OP wurde der Verband, bzw. der eingesetzte Stent getauscht, das habe ich als sehr unangenehm empfunden. Die Ersten 2 Tage wurde der darüberlegende Verband mehrmals gewechselt. Der Blutverlust während der OP ans ich war im rahmen und nicht wirklich schlimm, allerdings hab ich die 2 Tage danach noch Nachlutungen, und daher hatte ich dann auch 2 Konserven Blut erhalten.
Die Ersten tage ist das essen generell sehr üppig, bzw. kalorienhältig, aber flüssig / Breiig, man darf ja bis zu 10 Tage nicht aufstehen, auch der Katheter wird erst mit diesem Tag dann entfernt, je nachdem wann der Stent entfernt wird und man selbständig mit bougieren beginnen kann. Im Krankenhaus gibt es dazu keine Hilfsmittel. Als Gleitgel bekommt man und benutzt man aber Kathetergel, dieses ist daneben noch leicht anästhesierend.
Waschen, Zähneputzen usw. wird direkt am Bett erledigt, das Pflegepersonal hilft dabei, da man selbst nicht überall hinkommt. Vorteil des Einzelzimmers ist hier dass Dusche und WC im Zimmer sind, und man daher nicht raus auf den Gang muss, wenns denn dann wieder geht.
Ich hatte vor der OP ein Übungsset empfohlen und kann aus meiner Sicht 2 Sets empfehlen. Es gibt spezielle DillatorenSets welche bei verengter Scheide benutzt werden, ich hab beide getestet. Da wäre das Set von Owen Mumford, Vaginalset Amelie Comfort, das sind Dillatoren in 5 Größen aus Hartplastik mit einem Griffstück. Oder aber das Set von Gynial, Vagiwell, das sind Silikondillatoren (auch 5 Stück in verschiedenen Größen), etwas biegsam und im ganzen ein klein wenig weicher, ich mag die letzteren mehr. Ist aber Geschmackssache, Erfolg bringen beide. Dehnen an sich ist sehr wichtig und sollte nach Anweisung des Arztes erfolgen, Dr. Schrögendorfer meinte zu mir möglichst 5x je 15 Minuten am Tag.
Alle auf der Station waren sehr hilfsbereit und freundlich, egal ob Ärzte oder Pflegepersonal.
Wie beschrieben verlief die OP an sich sehr zufriedenstellend. Wie besprochen hat Dr. Schrögendorfer die OP durchgeführt. Die Skrotalhaut wurde für die Scheidentiefe benutzt. Somit habe ich heute eine Tiefe von ca. 17cm, laut letzter Messung im AKH. Und ich war vorher beschnitten. Meine Scheide ist dank längs eröffneter und eingenähter Harnröhre, welche ja eine Schleimhaut ist, mehr als sehr gut befeuchtet. Wobei bei entsprechender Erregung die Befeuchtung noch mehr wird. Ohne Slipeinlagen kann ich mich daher nicht bewegen (das ist auch gut so). Innere und äußere Schamlippen wurden geformt. Dr. Schrögendorfer macht die Klitoris mit Absicht etwas größer, da wenn nötig diese in einem 2, Schritt geformt und angepasst werden kann. OP bedingt ist am Anfang natürlich alles sehr geschwollen und das dauert seine Zeit bis die Schwellung zurückgeht. An meiner Klitoris hatte sich auch nekrotisches Material gebildet, welches nach ca. 6 Wochen abgefallen ist. Die Optik und Funktionalität aber nicht einschränkt. Ich bin an sich sehr empfindsam und leicht erregbar. Hatte da also auch Glück das es so gut geklappt hat.
Beschwerden habe ich sozusagen trotzdem und diese werden in einem 2. OP Schritt behoben werden. Meine Klitoris ist noch zu groß und teils freiliegend. Sie wird daher verkleinert und nach "innen" gesetzt, was dann auch natürlicher aussieht. Die Schamlippen werden leicht korrigiert und optisch ansprechender gemacht, nach oben hin etwas verengt. Mein Schamhügel ist sehr prominent und wird eventuell verkleinert. Der Scheideneingang von hinten muss noch angepasst werden um eine Penetration zu erleichtern, diese ist zwar auch jetzt möglich, aber von der Position her nicht ideal und teils ein klein wenig schmerzhaft. Ich habe auch eine Engstelle in einer Tiefe von ca. 8cm, diese hoffe ich durch bougieren beseitigen zu können.
Ich war insgesammt 15 Tage im AKH Wien, anschließend 4 Wochen zu Hause bevor ich wieder zur Arbeit ging. Allerdings hab ich die Erste Woche nur zwischen 50% und 75% gearbeitet. Das hängt aber sehr stark von der persönlichen Genesung ab und natürlich auch von der Arbeit der man nachgeht.
Ich hoffe ich konnte das halbwegs rüber bringen. Falls ich Fehler gemacht hab werd ich diese noch im Text korrigieren, wenn mir noch etwas einfällt werd ich es (wenn möglich) ergänzen.
LG
Michaela