Shabana
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
Genau das ist es, liebe Danielle, woran wir uns (fast) alle gewöhnen müssen und auch lernen müssen, damit fertig zu werden. Das Ursprungsgeschlecht bleibt halt bei wenigstens 95 Prozent immer erkennbar. - Bartschatten hin oder her, FFS hin oder her, daran ist nicht zu rütteln.
Zugleich meine ich, dass dieses wiederkehrende "Erkanntwerden" die vermutlich größte Herausforderung im Transgenderleben ist, die es zu meistern gilt. Daraus erwachsen häufig existenzielle Probleme; Beruf, Kohle, soziale Kontakte, etc. Und natürlich auch die Vereinsamung. Probleme, die viele von uns betreffen, wenn auch längst nicht alle. Ist bestimmt kein Honiglecken, so ein Transgenderleben. Aber wo steht, dass das Leben ein Vergnügen zu sein hat?
Shabana
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
02.07.2012, 16:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.07.2012, 16:28 von Danielle.)
Hi Shabana,das Vergnügen am Leben wollen wir uns dann doch nicht nehmen lassen,auf der einen Seite ist diese Exponiertheit in Zeiten der energetischen Ermüdung manchmal schon nervig,andererseits genieße ich in gewissen Maßen auch diese Aufmerksamkeit und mein Anderssein.Es war halt mein(unser) Schicksal und mit dem liege ich nicht im Hader.
Ich glaube auch sagen zu können jede Transfrau der ich gegenübersitze als solche erkennen zu können,da sollte sich niemand Illusionen machen von wegen Passing und so.
Einzig die Thaifrauen verblüffen mich immer wieder,da tu ich mir schwer.Mein Bestreben ist aber nicht mit Gewalt "Frau"zu 100 % zu werden,was nie gehen wird,so kann ich meine Zwischenstellung gut akzeptieren.Wir sind keine Männer (Mehr) und werden nie ganz Frau sein...Kein Zeugen,kein gebähren....
Das mit der "größten Herausforderung",eine immerwährende,kann ich nur voll unterstreichen.
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
Also entweder achte ich nicht genug auf meine Umwelt oder ich falle wirklich selten auf.
Nun gut, wie dem auch sei, ich denke ich habe eine Lösung für mein Bartschatten Problem gefunden, ich muß das nur noch testen. Wenn ich die Grundierung nur an Oberlippe und Kinn auftrage, dann müßte es eigentlich ohne großen Aufwand abzuschminken sein.
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
(02.07.2012, 16:23)Danielle schrieb: Ich glaube auch sagen zu können jede Transfrau der ich gegenübersitze als solche erkennen zu können,da sollte sich niemand Illusionen machen von wegen Passing und so.
Na wenn du glaubst
Ich kenne da ein paar und ja es sind sehr wenige, da erkennt man es nicht. Ich denke die 95% von Shabana sind schon richtig.
Bei FzM wirst du dir übrigens sehr schwer tun, wenn die Person mal etwas größer, weil das ist das leichteste Erkennungsmerkmal von Transmännern.
Im Alltag werden allerdings viel weniger erkannt, weil die meisten Menschen sehr oberflächlich sind und nur das sehen, was sie auch sehen wollen. Wenn dann noch die Stimme passt, dann bleibst du in der richtigen Schublade.
Ich bin nicht mein Körper.
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
(03.07.2012, 00:33)Eva_Tg schrieb: Also entweder achte ich nicht genug auf meine Umwelt oder ich falle wirklich selten auf.
Nun gut, wie dem auch sei, ich denke ich habe eine Lösung für mein Bartschatten Problem gefunden, ich muß das nur noch testen. Wenn ich die Grundierung nur an Oberlippe und Kinn auftrage, dann müßte es eigentlich ohne großen Aufwand abzuschminken sein.
Ich stehe ja von den Diskutantinnen wohl am stärksten und konsequentesten zu meiner männlichen Seite.
Ich kann die meisten Gefühle und Empfindungen nachspüren oder kenne das aus eigener Erfahrung recht gut (z.B. in Frauenkleidern aber ohne Make-up - weil nicht zu Hause übernachtet! - einkaufen gehen, hat einiges an Überwindung gekostet ). Der Unterschied ist, dass ich es locker sehen kann, da ich von vornherein unter keinem Druck stehe, Perfektion zu erreichen, weder dem inneren Empfinden nach, noch vom äußeren Erscheinungsbild her. Ich kann mich der Femininität sozusagen asymptotisch annähern.
Beim Lasern würde ich den Kompromiss eingehen, ohne Make-up das Haus zu verlassen (im Bewusstsein, dass die Zahl solcher Wege überschaubar sein wird).
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
03.07.2012, 07:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.07.2012, 07:55 von Danielle.)
Unisono mit den 95%,wie ja überhaupt alle Aussagen nur eine allgemeine Mehrheit bezeichnen können,Ausnahmen(wie die angesprochenen Thaifrauen) gibt es überall.Besonders bei Transkindern bei denen schon vor der Pubertät gegengesteuert wurde.Aber da sind mir bisher noch keine aufgefallen
Bei Frau zu Mann gebe ich dir, Jasmin ,recht,vielleicht weil uns deren Erscheinen mitlerweilen weniger ungewöhnlich erscheint als wir in unseren Frauenkleidern und die Hormone auch erstaunliches leisten(Stimme,Bart)
.Aber wie auch von mir erwähnt,bei den oberflächlichen Mitmenschen geht es sicher leicht.
Mike Tanja,dein Name weist ja schon auf deine Beidseitigkeit hin und darauf daß du Locker damit umgehst.Auch mein Name wurde unter dem Aspekt von mir ausgesucht daß er sowohl Männer als auch Frauen bezeichnen kann.
Auch ich strebe nicht 100% Anpassung an,weil ich weiss daß dies nie möglich sein wird ,sondern nur eine Angleichung die es soweit ermöglicht in meinem Geschlecht ohne allzugroße Diskrepanz zu leben.Ein neues Gesicht würde ich mir desshalb auch nicht machen lassen.
Der lockere Umgang damit ist wohl auch aus Gründen der Selbstachtung ein e Notwendigkeit um nicht zu sehr zu verzweifeln in gewissen Situationen,die wir doch alle zu gut kennen.
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
09.07.2012, 07:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.2012, 08:02 von Danielle.)
Das mit den wilden Adern legt sich nach längerer Hormontherapie,das Unterhautbindegewebe wird weiblich und die Adern liegen versteckter.Das beklagt mein Hausarzt bei jedem Blutabnehmen.Früher hatte ich auch "Gartenschlauche"(Beziehe mich auf die Beiträge einige Seiten zurück).
Nun,Passing spielt bei mir nur eine gewisse Rolle wenn ich mich auf unbekanntem Gebiet befinde,hier in meiner Kleinstadt kennen mich und meine frühere Lebensweise einfach zu viele,und die "Buschtrommel"der endlos Neugierigen tut das Restliche.So fahre ich gerne an Seen zum Baden oder in Städte wo man mich nicht kennt.Für ein paar Stunden war ich kürzlich doch an unserem Haussee,und kam mit dem befreundeten Bademeister ins Gespräch.Dann auf der Liegewiese im Bikini konnten einige Badegäste ihre unverholene Neugier nicht zügeln.Und blickten natürlich dorthin wo sie sich Aufschluß erhofften.Da gibt die Gaop schon gute Sicherheit für mich,eben Eindeutigkeit.Zwei Tage später erzählte mir unser Bademeister daß doch drei oder vier!!!! der Gäste die uns miteinander sprechen sahen,die Unverfrorenheit besassen ihn zu fragen wer denn das (ich) nun gewesen wäre,wer ich denn sei und was ich mache.Er antwortete nur, as ist meine nette Nachbarin,und mußte über so manches verdutzte Gesicht selber schmunzeln.Manchmal sind sie echt unmöglich,unsere lieben Mitmenschen,meint ihr nicht auch?
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
Manchmal sind Menschen eben komisch. Ich hätte ernsthaft darüber nachgedacht rüber zu gehen und zu fragen: "Gefunden, was du gesuchst hast?"
Ach ja, und um die Sache mit dem Lasern mal auf zu klären, ich bin ohne Make-up hin, hatte nur ein bißchen Puder auf der Oberlippe. Hat alles sehr gut geklappt.
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
Hast du auch den Alexandrit*grins*Laser,nach anfänglichem Wachstumsstop schaut es bei mir bald nach einer zweiten Behandlung aus.So gut die Körperbehaarung schwindet,umso hartnäckiger scheinen die Barthaare zu sein.Muß aber wegen der Urlaubsbräune sicher bis zum Herbst warten.
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RE: Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)
Ich weiß gar nicht so genau, ob das ein Sheer- oder ein Alexandrit-Laser ist. Ich wollte das schon immer mal fragen, aber vergess das immer. Na ja, bei der Behandlung hat man auch andere Sachen im Kopf.
Wie sich das auf Jahre gesehen entwickelt, weiß ich nicht, aber im Moment ist es halt eigentlich nur noch Oberlippe und Kinn, überall sonst sind eigentlich nur noch vereinzelte Haare. Ist zwar Schade, daß ich nicht mit den erhofften 8 Behandlungen auskomme, sondern es eher 10 bis 12 sind, aber mein Arzt hat aus Erfahrung immer von mindestens 10 gesprochen.
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