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Absolut hilflos...
Hallo zusammen :-)
Ich bin nun 22 Jahre alt, und eigentlich als Junge geboren.
Im Laufe der Jahre steigerte sich meine Faszination am weiblichen Geschlecht, jedoch nicht in sexuelle Hinsicht. Alles fing am im Alter von ca8 Jahren, liess sich jedoch gut vor meinen eher konservativen Eltern verbergen.
Als die anderen Jungen dann begannen, sich Freundinnen zu suchen, war ich fleissig mit von der Partie. Jedoch gab es bei mir auch den Wunsch, selbst wie die Freundin zu sein. Ich stehe auf Frauen, doch irgendwoe verspüre ich das Gefühl, selbst eine sein zu wollen.
Zeitweise versuchte ich dann immer wieder Männlich auf zu treten, ging ins Fitness Studio usw.
Jedoch hielt dies nie für lange, und ich verfiel wieder dem altbekannten Wunsch: ich will eine Frau sein!
Das Problem ist jetzt nur: bin ich wirklich transsexuell? Ich selbst stae aus Luxemburg, wo es in unserem kleinen Land nur sehr wenige Referenzen zu dem Thema gibt :-(
Und bevor ich mich bei meiner langjährigen Freundin zu outen versuche, wäre ich froh über Ratschläge und Adressen an die ich mich dennoch wenden könnte.
Ich habe wirklich niemanden zum reden, was wirklich schade ist.
Die Gedanken an meine Transsexualität verschlimmern sich von Jahr zu Jahr, und die letzten Wochen schaffe ich es nicht mal mehr zu schlafen wegen dieser Unsicherheit.
Ich fürchte einfach, dass ich mich oute und dann merke, dass ich vielleicht eher ein Transvestit als Transgender sein könnte?
Entschuldigt meine eventuellen Schreibfehler, misste vom Smartphone aus schreiben.
Liebe Grüsse
Yuna
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RE: Absolut hilflos...
(26.12.2012, 21:17)Dyri schrieb: Die Gedanken an meine Transsexualität verschlimmern sich von Jahr zu Jahr, und die letzten Wochen schaffe ich es nicht mal mehr zu schlafen wegen dieser Unsicherheit.
Ich fürchte einfach, dass ich mich oute und dann merke, dass ich vielleicht eher ein Transvestit als Transgender sein könnte?
TV ist jaauch nichts schlimmes.
Ich denke es ist besser sich von selbst zu outen, bevor jemand draufkommt und enttäuscht ist, weil man es verschwiegen hat.
Wenn dich deine Freundin wirklich liebt, wirst du bestimmt darüber reden können. Nichts ist schlimmer als später in Depressionen zu verfallen.
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RE: Absolut hilflos...
(26.12.2012, 21:17)Dyri schrieb: [hier gekürzt]Und bevor ich mich bei meiner langjährigen Freundin zu outen versuche, wäre ich froh über Ratschläge und Adressen an die ich mich dennoch wenden könnte.
Ich habe wirklich niemanden zum reden, was wirklich schade ist.
Die Gedanken an meine Transsexualität verschlimmern sich von Jahr zu Jahr, und die letzten Wochen schaffe ich es nicht mal mehr zu schlafen wegen dieser Unsicherheit.
Ich fürchte einfach, dass ich mich oute und dann merke, dass ich vielleicht eher ein Transvestit als Transgender sein könnte? [hier auch gekürzt]
Ich persönlich glaube an keine scharfe Trennlinie zwischen den verschiedenen Kategorien des Transgender-Seins (insbesondere zwischen Transvestiten und Transsexuellen). Es ist aus meiner Sicht eine Frage der Intensität der entsprechenden transidenten Gefühle, die tatsächlich so stark sein können, dass es gewissermaßen "wehtut", und ein Leben in der zum biologischen Geschlecht passenden Rolle unangenehmer ist als der komplizierte Prozess, mit dem der Körper an das innere Identitätsgeschlecht angeglichen wird.
Wenn du keinen Menschen hast, mit dem du dich vertraulich aussprechen kannst, solltest Du in Erwägung ziehen, professionelle Hilfe (einer/eines Psychotherapeuten) zu suchen. Nach meinem küchenpsychologischen Grundwissen sind Symptome wie Schlafstörungen Ausdruck starker seelischer Nöte, denen man auf den Grund gehen sollte.
Aus meiner Sicht brauchst Du zwar keine Angst haben, dich vorschnell zu outen, denn ein Coming-out als Frau wird es wohl in jedem Fall, auch wenn deine Psyche "nur" eine starke weibliche Komponente hätte (~ Transvestit). Trotzdem solltest Du dir vorher Klarheit verschaffen, da jedes Coming-out Risiken birgt, die, je nach Umfeld, vom Verlust von Karrierechancen über den Bruch einer Beziehung bis zu sozialer Ächtung reichen können. Wenn man weiß, wohin man gehen muss, fällt es leichter, die Stolpersteine auf dem Pfad dorthin zu entdecken!
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RE: Absolut hilflos...
Hallo,
Da bist du nicht alleine damit. So weit ich das verstehe sind sich nur wenige von uns ganz sicher. Ich jedenfalls war es nicht und ich hab die Grenzen früher auch viel strikter gesehen als heute. Meistens hört man die Geschichte ja von einer TS-Frau, die also als Junge geboren wurde, die schon im frühen Alter gewusst hat, dass sie eine Frau ist, aber Familie/Gesellschaft haben das nicht akzeptiert. So eine Eindeutigkeit konnte ich nicht bieten, dafür aber Jahre des Zweifels. Ich hab so intensiv drüber nachgedacht, dass ich gar nicht mehr gewusst habe, welche Gedanken jetzt meine sind und welche ich nur von anderen übernommen habe.
Die Zweifel sind mit der Zeit vergangen und mittlerweile bin ich in Hormontherapie usw. Außerdem fühle ich mich glücklich.
Mach dir deshalb also keine zu großen Sorgen aber versuche dir Hilfe von Leuten zu holen, die sich gut auskennen. Bei mir war bzw. ist das meine Psychotherapeutin. Das würde ich dir auch empfehlen.
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RE: Absolut hilflos...
@Tanja: Ich glaube schon, daß es eine Trennlinie gibt, nämlich die zwischen geht und geht nicht. Bei TS ist nunmal irgendwann der Punkt gekommen, an dem es heißt "Ich kann den Mann nicht mehr spielen." und dann ist es auch egal, ob dabei vieles zu Bruch geht oder nicht. Dann sind die Gefühle nunmal zu stark, sei es das Leid (als Mann gesehen zu werden) oder der Wunsch (als Frau akzeptiert zu werden), eines dieser beiden Gefühle wird übermächtig, eigentlich immer beide, weil eigentlich immer beide im gleichen Maße wachsen.
Ich behaupte, TVs leiden nicht darunter, daß sie Männer sind. TS hingegen schon. TVs leiden darunter, daß sie ihre weibliche Seite nicht ausleben können bzw. das man sie ihnen das wegnehmen könnte. TS hingegen leiden darunter, daß man sie für etwas hält, was sie nicht sind bzw. was sie nicht sein können.
Verstehst du diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen, die einen wollen mehr sein, als sie sind, die anderen wollen etwas anderes sein, als sie sind. Und ich denke, daß dürfte klar sein, dass zu völlig unterschiedlichen emotionalen Zuständen führt, wobei ich nicht sagen kann, wer es leichter hat.
Das sind zu mindestens meine Gedanken dazu.
Und die Körperlichkeit würde ich bei der Betrachtung erst mal außen vor lassen.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Absolut hilflos...
Hallo Dyri,
ist das dazwischen "androgyn" nichts für Dich?
Kannst Dich so sehr gut vorbereiten vor Psychologen \ Endokrinologen und vor HRT und später ev. FFS (wenn von nöten)...
Wenn das Haar noch kindlich voll ist, kannst es schon mal wachsen lassen und Dich hier schön austoben und Deinen Androgynen Style kreieren.
LG
Mike
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RE: Absolut hilflos...
Das Wichtigste - und gleichsam auch Schwierigste - ist m.E., dass du selbst weisst, was du willst und in welche Richtung du dich entwickeln möchtest. Erst dann ergibt sich diese "Trennlinie" die festlegt, wie du in Hinkunft leben möchtest und was dir wichtig ist. nur dann kannst du deinen Partner dabei mitnehmen und mit ihm Neues entwickeln.
PS: Toleranz nehmen Viele nur für sich selbst in Anspruch.
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RE: Absolut hilflos...
Herlichen Dank für all die lieben Antworten.
Es bedeutet mir viel endlich den Schritt unternommen zu haben und, wenn auch anonym, darüber zu reden.
Was vielleicht noch erwähnenswert ist: hätte ich die Möglichkeit auf der Stelle eine Frau zu werden, würde ich dies ohne wenn und aber in Anspruch nehmen.
In meinen Augen ist es eher eine Angst vor der HRT etc die mich abhält.
Ebenso die Resultate, ich befürchte, dass ich es irgendwann bereuen könnte. Andererseits bin ich jetzt gerade auch an einem Punkt, wo ich es allmählich nicht mehr schaffe den Mann zu spielen.
Kann ein normaler Psychiater weiterhelfen, oder besser zu einem mit Erfahrung in dem Bereich?
Liebe Grüsse
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RE: Absolut hilflos...
29.12.2012, 17:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.12.2012, 18:47 von Bonita.)
Liebe Dyri,
ein/e Therapeutin mit TS-Erfahrung wäre wohl die 1. Wahl. Wie es da bei Dir in Luxemburg aussieht, kann Dir leider niemand hier so schnell bzw gar nicht beantworten. Eventuell fragst Du noch in deutschen TG/TS-Foren nach?!
Aber ich denke, auch bei Euch gibt es einen Berufs-Verband (der Psychotherapeuten), wo man hingehen oder anrufen kann um Infos zu erhalten. Da liegt sicher auf, ob eine/r davon bereits Erfahrung hat. Im Prinzip muss die/der Therapeutin aber noch keine Erfahrung mit TG/TS haben, wenn Du ihre/seine erste Klientin bist, dann macht sie/er sich sicherlich "schlau" darüber. In jedem Falle muss auch die Sympathie/Chemie zwischen Dir und der/dem Therapeuten stimmen, dann redet sich's gleich viel leichter ;-)
Falls das nicht der Fall ist, dann sieh Dich doch im nahen "Ausland" um, also zB Deutschland; Ich gehe davon aus, dass es auch zwischen Deinem Land und den anderen EU-Ländern entsprechende Abkommen gibt, wo man auch in anderen Ländern medizinische Hilfe/Leistungen in Anspruch nehmen kann; Jedenfalls, wenn diese nicht im eigenen Land angeboten werden - dazu kann Dir Deine Krankenversicherung sicherlich auch Auskunft geben!
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute auf Deinem Weg!
„NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Absolut hilflos...
(29.12.2012, 15:07)Dyri schrieb: Ebenso die Resultate, ich befürchte, dass ich es irgendwann bereuen könnte. Andererseits bin ich jetzt gerade auch an einem Punkt, wo ich es allmählich nicht mehr schaffe den Mann zu spielen.
Lies dich mal durch das Forum. Am besten du fängst hier an. Dann bekommst du vielleicht einen Eindruck, was einige nach ein paar Jahren über den Schritt denken.
Ich bin nicht mein Körper.
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