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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
(23.04.2013, 22:26)Angelika schrieb: [hier gekürzt] Und soweit ich mich erinnern kan hat Maria einmal geschrieben, dass sie, als sie mit den männlichen Papieren nach Ägypten geflogen ist, sich für den Flug als Mann verkleidet hat um keine Probleme am ägyptischen Zoll zu haben, dass sie das aber nie wieder tun würde. Ich glaube der Thread wo wird das diskutiert haben, existiert hier sogar noch.
Das soll Maria bitte selbst erläutern, wenn sie denn Lust darauf haben sollte!
Der Punkt ist nicht, dass eine Transfrau ohne VÄ/PÄ keine Reisepapiere bekommen könnte. Und einen Reisepass oder Passersatz (Personalausweis) braucht man für jeden Grenzübertritt, auch innerhalb des Schengen-Raums.
Der Punkt hier ist, wie sie mit der Tatsache umgeht, dass in so einem Papier nicht das Identitätsgeschlecht steht. Ein Umstand, der jeden Gebrauch zu etwas macht, was die Threadstarterin als Zwangsouting beschrieben hat.
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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
Na, wenigstens Tanja versteht wovon ich rede.
Und nein, in deutschen Dokumenten steht im allgemeinen nicht das Geschlecht drine. Ist auch für mich nicht wirklich ausschlaggebend, weil mein Vorname mich eindeutig als "männlich" identifiziert, laut Dokumenten. Das ist doch das belastende an der ganzen Situation.
Ich kann mich als Frau mit meinem weiblichen Vornamen und Nachnamen vorstellen, alles schön und gut, aber sobald irgendwelche Dokumente ins Spiel kommen, stimmen die Daten auf den Dokumenten nicht mit meinen Angaben überein. Das ist für andere Menschen verwirrend und für mich ist es belastend.
Oft wenn ich etwas vorzeigen muß, dann kommt die Frage "Ist das ihr Dokument?", Antwort "Ja, das ist mein Dokument.".
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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
Das stimmt Eva. Ich habe vergessen, dass ich die VÄ bei meiner einen Reise schon hatte. Wobei das nach Thailand Blunzn ist, die verstehen unsere Namen sowieso nicht.
Aber im Inland ist der Name schon wichtig.
Nun ja, dann wird es wohl an der Zeit den Namen zu ändern und so wie ich dich kenne, wird das keine Ewigkeit mehr dauern.
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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
Wie ich sagte, ob "nur" VÄ oder VÄ/PÄ, das Prozedere ist in beiden Fällen gleich: Antrag beim Amtsgericht, Bestellung von zwei Gutachtern durch das Gericht, dann die Verhandlung und das Urteil ob dem Antrag stattgegeben wird oder nicht. Durchschnittlicher Zeitraum: 6 bis 12 Monate.
Also doch eine Ewigkeit, selbst wenn ich den Antrag morgen einreichen würde. Außerdem gibt es noch einige rechtliche Fragen zu klären im Bezug auf Lebenspartnerschaft, also hab ich sicherheitshalber den Sommer 2013 als Zeitraum für das Einreichen des Antrag ins Auge gefaßt. Somit rechne ich erst Ende 2013, Frühjahr 2014 damit das ich meinen (neuen) Namen im Ausweis haben werde.
Was glaubst du, warum ich sage, ich hänge in der Luft und das ganze belastet mich doch schon etwas mehr. Ich muß noch mehrere Monate bis ein Jahr als Transfrau mit männlichen Ausweisen rumlaufen.
Und wie gesagt solange muß ich mir halt immer wieder neu den Respekt erkämpfen. Nicht, daß ich das nicht kann; ich hab die Menschen auch schon ganz frech einfach verbessert, wenn sie mich "nur nach den Unterlagen" aufgerufen haben. Beim Arzt zum Beispiel: "Als nächstes Herr XY, bitte!", ich guck die Arzthelferin an: "Sie meinen Frau XY?!", sie guckt mich an: "Ja, äh...aber auf meinem Zettel steht..." und ich sagte dann mit bewußt gespielten, beleidigten Tonfall: "Ich weiß was da steht, aber das stimmt offensichtlich wohl nicht." und hieß es nur noch: "Entschuldigung, Frau XY natürlich."
Aber ständig kämpfen zu müssen kostet Energie und die fehlt mir manchmal.
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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
Das mit dem Arzt (und in vielen anderen Fällen auch) wurde hier eh schon besprochen. Wenn mans richtig macht, wird man niemals als Mann aufgerufen, sondern als Frau. Wenn du meinen Posts nichts glauben magst, lies jasminchens Posts nochmal durch, da steht eh das gleiche drin
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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
(24.04.2013, 01:40)Eva_Tg schrieb: ... Und wie gesagt solange muß ich mir halt immer wieder neu den Respekt erkämpfen. Nicht, daß ich das nicht kann; ich hab die Menschen auch schon ganz frech einfach verbessert, wenn sie mich "nur nach den Unterlagen" aufgerufen haben. Beim Arzt zum Beispiel: "Als nächstes Herr XY, bitte!", ich guck die Arzthelferin an: "Sie meinen Frau XY?!", sie guckt mich an: "Ja, äh...aber auf meinem Zettel steht..." und ich sagte dann mit bewußt gespielten, beleidigten Tonfall: "Ich weiß was da steht, aber das stimmt offensichtlich wohl nicht." und hieß es nur noch: "Entschuldigung, Frau XY natürlich."
Aber ständig kämpfen zu müssen kostet Energie und die fehlt mir manchmal.
Ja, das Kostet Kraft; Aber zu wissen, dass es (bald) anders sein wird, gab mir bei solchen/ähnlichen Ereignissen wohl diese, durchzuhalten...
Am meisten wohl der Moment, wo die anderen wartenden "groß" schauen, wenn dann statt dem Herrn *PIEPS* die Frau *PIEPS* aufsteht und sich auf den Weg macht...
Kommt auch drauf an, wie sehr die grade aufgesuchte Einrichtung (Arzt, Klinik, Behörde, usw) bereits mit TS zu tun hatte respektive welcher Mensch da grade sitzt, Dienst hat usf; Nicht jede/r "mag Leute wie uns", und solange sie sich da in ihrem "kleinen Leben wichtig" machen können - also im Sinne von "Macht ausüben", so tun sie das; Wenn man ein (sehr) gutes Passing hat, kann man die dann aber locker vor allen anderen wartenden zur Schnecke machen; Hab so jemanden extra mal aus seinen/ihrem Kabäuschen kommen lassen und im Wartersaal (!) mehrmals "den Herrn *PIEPS*" ausrufen lassen, als ich mich dann "verschlafen" bemühte und (Stimme passte ja auch) fragte: "Meinen Sie vielleicht mich? Ich heiße nämlich *PIEPS*!"; Da hatte ich sogar schon meine NÄ/PÄ (!), also ein klassisches Beispiel wie vorher, kleine/r Beamtin/Beamter, wohl frusttriert, what ever; Diese "Amts"-Person schämte sich dann in Grund und Boden vor den anderen wartenden, weil sie wohl anscheinend nicht lesen konnte
Sogar in der TS-Ambu in Wien gabs mal was, aber das war wohl deshalb ein Mißverständnis, weil ich bereits als NÄ- & PÄ-geänderte Person dort auftauchte - also von den dort zuvorkommenden Leuten gedacht wurde, ich wäre wohl ein Transmann (ich war das 1. Mal in dieser TS-Ambu erst drei Jahre NACH meiner OP dort)...
Ansonsten könnte man im vorhinein - so das möglich ist - mit den entsprechenden Leuten (bei Anmeldung per Telefon oder dann vor Ort) besprechen, was Sache ist, damits zu "richtigen" Aufrufen kommt (entgegen den "geduldigen" Unterlagen); Beim Arzt geht das wohl noch, schwieriger wirds dann schon, wenn man Rechtsgeschäfte abwickeln will/muss, wo man sich auch ausweisen muss;
ZB Konto bei der Bank öffnen oder schließen (das hatte ich noch vor meiner OP/NÄ/PÄ) - die Schalterdame in der altehrwürdigen Postsparkasse am Georg-Coch-Platz Wien I. verlangte meinen Ausweis und nicht jenen meines Mannes; Ich entgegnete nur (freundlich), dass das schon mein Ausweis ist, nur dieser nicht mehr ganz stimmt und neue Papiere bekomme ich erst - hat geklappt und die Dame war um ein kleines pikantes Arbeitsplatzerlebnis reicher... Das selbe Spiel dann bei der neuen Bank, wo der junge nette Schalterherr (äh, naja, nach der Dame kommt eben der Herr) vorsichtshalber zur Chefität geht, nicht dass da ein krummes Ding gedreht würde mit dem neu zu eröffnenden Konto - klappte aber auch nach der Erklärung, dass ich erst noch die entscheidenden Schritte für eine NÄ/PÄ vor mir habe...
Obwohl, das war vor rund 20 Jahren, und nach gewissen Ereignissen vor rund zwölf Jahren tickt die Menschheit ja a bisserl anders...
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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
Du brauchst auch heute noch einen Ausweis für Kontoeröffnung/Schließung.
Aber ich finde, die Diskussion über Ausweise bei Kontoeröffnung usw. ist genauso SInnfrei wie die GA OP und Saunabesuche - vielleicht sogar noch (!) sinnfreier, als es eh schon ist.
Grundsätzlich gibt es kaum Dinge, wo man wirklich allen vorhalten muss, dass man TS ist. Beim Arzt redet man halt mit dem Sekretariat darüber, dass sie vermerken sollen, dass man weiblich aufgerufen werden möchte.
Überall anders muss man eigentlich gar nichts sagen. Wie oft verreist man? Wie oft kommt man in eine Polizeikontrolle? Wie oft wird der Fahrausweis kontrolliert. Das sind alles Dinge, die sehr selten sind. Klar kommts vor, aber damit muss man nunmal leben.
Und dass Ärzte bzw. Helfer/Innen Macht ausüben wollen, indem sie Transexuelle vor allen wartenden outen ... sorry aber diese Blödsinn hab ich echt noch nicht gehört. Wie kommt man auf so einen Schwachfug eigentlich? Echt krass, was hier für Meldungen kommen.
Ich hoffe ihr wisst, dass heutzutage alles mit Computer läuft. Ecard rein, ANmeldung landet beim Arzt und dieser ruft nachinander die PAtienten auf. Ihr könnt der Sekretärin zehnmal sagen, bitte als Frau aufrufen. Sie wird es machen, der Arzt nicht. Denn der sieht nur das, was auf der Ecard ist, nämlich der männliche Name.
Deshalb sagte ich ausdrücklich " vermerken lassen" was soviel heißt wie schriftlich einen Hinweis hinterlassen.
Genauso wie bei mir im AKH. Männlicer Vorname weil das so in der Ecard steht auf meiner Akte. Daneben aber dick und fett ein ♀ Symbol.
Aufgrufen wurde ich IMMER als Frau.
Nicht falsch verstehen, ich verstehe Evas PRoblem sehrwohl, aber mir ershceint das hier eher nach jammern auf hohem Niveau weil die Menschen nicht auf Transexuelle rücksicht nehmen.
Es gibt natürlich solche und solche, aber das sowieso nur dort, wo man es eh erwartet.
Aber das was BOnita geschrieben hat (Macht ausüben) finde ich wirklich unter der Gürtellinie, selten soviel Blödsinn von ihr gelesen , tut mir echt leid ...
Jetzt dürft ihr mich natürlich weiter anfauchen, weil sowieso niemand das ganze Posting versteht. Sondern viel eher wird man sich jetzt versuchen zu verteidigen anstatt seine PRobleme zu lösen und irgendwie klarzukommen.
Klar die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben ist immer noch einfacher, als selbst etwas zu unternehmen.
Ich finde das schön langsam echt traurig
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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
Liebe Lisa,
danke für Deine netten Komplimente, über Anekdoten meiner Lebensgeschichte.
Es war genauso wie ich es geschildert habe, warum sollte ich lügen?!
Und es ist sehr wohl wichtig für manche TS nicht ständig irgendwo zwangs-geoutet werden zu müssen. Es war nicht oft der Fall bei mir, wie Du es auch erwähnst, allerdings kann es dazu kommen - und damit muss dann eine jede umgehen können. Deshalb könntest Du Dich nun "echt traurig findend" ganz einfach zurückhalten.
Wie auch Du erwähnte ich, dass man sich das vorher bei den entsprechenden Stellen ausmachen kann - geht aber nicht überall. Ein Bank-Konto muss man natürlich nicht unbedingt während des Alltagstests ändern, manchmal aber doch. Und so kam es auch zu dieser Geschichte.
Und warum stellst Du jene aus der TS-Ambu in frage? Kind, das war zu einer Zeit, wo Du noch in den Windeln lagst!
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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
Es geht doch gar nicht darum, dass deine Geschichte uneahr ist. Wie vermutet versuchst du dich gleich für irgendwas zu rechtfertigen, worum es mir niemals ging.
Was war der Kern der Diskussion?
Dass du den Ärzten unterstellt hast, sie würden nur ihre Macht ausüben und gerne Transexuelle zwangsouten --> absoluter Blödsinn
Nenne mir ein Beispiel, wo das nicht geht mit dem ausmachen (ausgenommen Situationen wo man einen Pass braucht, da geht es wirklich nicht)
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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um?
(24.04.2013, 10:06)Yuna schrieb: Es geht doch gar nicht darum, dass deine Geschichte uneahr ist. Wie vermutet versuchst du dich gleich für irgendwas zu rechtfertigen, worum es mir niemals ging.
Ich rechtfertige (mich) nicht, ich stelle (den Sachverhalt) klar.
(24.04.2013, 10:06)Yuna schrieb: Was war der Kern der Diskussion?
Dass du den Ärzten unterstellt hast, sie würden nur ihre Macht ausüben und gerne Transexuelle zwangsouten --> absoluter Blödsinn
Ja, tatsächlich (Dein) Blödsinn, da Du meine Schilderung wohl nur teilweise gelesen respektive verstanden hast: Die Unterstellung der Machtausübung war in einer Behörde von einer dort angestellten Person ausgehend, nicht bei einem Arzt. Bei diesen kam es - wenn überhaupt - nur irrtümlich zu einem "Zwangs-Outing".
"Miese" Leute gibt's (leider) immer wieder und auch überall, ist so. Mit denen kann man auch nicht "vorher" verhandeln, weil die sich darauf nicht einlassen (wollen). Und manchmal trifft man auf diese - sonst gar nicht so "miesen" - ohne sich vorher mit ihnen etwas "abzumachen", ist leider auch so.
Also, sei doch froh, dass Du so wie ich mit "Zwangs-Outings" nie ein Problem hattest - aber bitte nerv' hier nicht jene, die darunter tatsächlich leiden
(24.04.2013, 10:06)Yuna schrieb: Nenne mir ein Beispiel, wo das nicht geht mit dem ausmachen (ausgenommen Situationen wo man einen Pass braucht, da geht es wirklich nicht)
Na, zB eine Bankkonto-Schließung/Eröffnung, oder IRGEND ein anderes RECHTS-Geschäft, wo die Identität der VERTRAGS-Partner klar und eindeutig - für alle beteiligten Seiten - sein muss, also auch jeder Kaufvertrag; Und ja, es kommt nicht so oft vor in dieser "Übergangszeit" - aber es KANN. Und deshalb ist es auch richtig, auf solche Fragen oder Eventualitäten einzugehen, darüber zu schreiben, aufzuklären oder einfach nur mit seiner persönlichen Geschicht dazu beizutragen. Und bitte sich nicht darüber lustig zu machen
Ps: Ich hatte mit den geschilderten Erlebnissen nicht gar so ein Problem, es war in dem Moment mehr oder weniger unangenehm, ja, aber manche Dinge kann man in bestimmten Situationen eben nur - auch aus dem Moment heraus - handeln; Und das kann die/der eine besser, die/der andere (noch) nicht...
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