Zitat:Ja, das Estradiol in Estrogel ist pflanzlicher Herkunft. Das mit dem Harn trächtiger Stuten ist Premarin (was hoffentlich heutzutage nirgends mehr verschrieben wird).
Ich würde das nicht so definitiv feststellen. Zum einen, weil es im Grunde genommen gar keine pflanzlichen Östrogene gibt, sondern nur Isoflavone, eine Art östrogene Vorstufe, nämlich die
Phytoöstrogene. Diese wiederum können nur durch orale Aufnahme über die Verdauung teilweise in Östradiol umgewandelt werden. Nicht, wenn sie direkt ins Blut gelangen, wie bei Pflastern oder Gelen. Weiters sind pflanzliche, also Phytoöstrogene um den hundersten Teil wirkungsschwächer, als tierische/menschliche Östrogene und es ist auch umstritten, ob sie den gefürchteten Knochenabbau verhindern können. Im allergrößten Teil aller
biologischen Östrogenpräparate wird Östradiol eingesetzt, das aus tierischer Produktion stammt. Nach wie vor!
In den USA, die außerordentlich pferdeverliebt sind, wurden große Kampagnen in Print und TV gestartet, in denen gezeigt wurde, unter welchen furchtbaren Bedingungen die Stuten gehalten werden. Auf engstem Raum, möglichst bewegungslos und unter Wassermangel, um den Harn möglichst konzentriert zu halten. In den USA gibt es Stutenfarmen, auf denen viele Tausend Pferde gehalten werden, nur um den ständig steigenden Bedarf an Östogenprodukten zu befriedigen. Als Folge dieser Proteste wurden in einigen Präparaten später synthetische Östrogene eingesetzt. Aber bei weitem nicht in allen!
Ganz allgemein steigt die weltweite Östrogenproduktion rasant an. Vor allem die synthetische. Da Östrogen nur ein Durchläufer ist, wird es nahezu unverändert über den Harn ausgeschieden und gelangt so in den Wasserkreislauf der Natur. Es passiert auch so gut wie alle Kläranlagen unbeschadet. Früher wurde es tonnenweise in der Kälbermast eingesetzt, weil es den Wasseranteil im fleischlichen Gewebe erhöht und die Tiere so schneller Gewicht ansetzten. Das führte in vielen Wasserläufen, besonders in der Nähe von Kanalmündungen zu Zwitterbildungen bei Fischen und Fröschen. Auch die ständige Abnahme des Anteils fruchtbarer Spermien bei Männern wird auf den erhöhten Östrogenspiegel in der Umwelt zurückgeführt. Allein in den letzten hundert Jahren hat sich der Anteil fruchtbarer Spermien um rund 30 Prozent reduziert, rasant seit der Einführung der Antibabypille, die auch nichts anderes als ein Östrogenpräparat ist.
Ich kann mir also nicht vorstellen, dass
Estrogel rein aus pflanzlichen Phytohormonen hergestellt wird. Dazu ist es viel zu wirkungsintensiv. Meines Wissens nach ist es ein biologisches Östrogen, und stammt großteils aus tierischer Produktion.
Würde mich aber über den Gegenbeweis freuen, bisher habe ich ihn noch nicht gefunden. Die Hersteller machen allesamt ein großes Geheimnis aus ihren Rohstoffquellen.
Dazu hier noch ein paar Infos und Links:
(sic)
Isoflavone sind die pflanzlichen Vorstufen der menschlichen Östrogene und werden deshalb Phytoöstrogene genannt. Wenn wir sie über die Nahrung aufnehmen, werden sie im Darm in wirksame Hormone umgewandelt. Notwendig dafür ist eine intakte Darmflora. Wenn sie geschwächt ist , z.B. durch Einnahme von Antibiotica, werden Phytoöstrogene nicht ausreichend aktiviert. Eine gute Verdauung ist von zentraler Bedeutung.
So können über die Ernährung Phytoöstrogene Beschwerden in den Wechseljahren verringern: Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen, trockene Haut und Schleimhäute. Sie schützen vor Osteoporose und Herz-Kreislauferkrankungen, indem sie am Knochen- und Gefäßsystem eine östrogenartige Wirkung erzeugen und senken das Herzinfarktrisiko, weil sie die Oxidation von Cholesterin verhindern.
(sic)
http://www.in-menopause.de/Therapien-Sel...rogen.html
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/g...02812.html
Cappuccetto