Beitrag #41
21.02.2014, 02:17
(20.02.2014, 23:05)Mara85 schrieb: Ich schliess mich der Meinung von Eva an.. und um auf deine Frage von Seite 1 oder war es Seite 2 zurückzukommen? Meinen letzten Arbeitgeber hat die Tatsache nicht gestört, das Problem war eher das ich aufgrund der Depression eine sehr lange Fehlzeit hatte was bei einem befristeten Vertrag natürlich kontraproduktiv war. HRT ; Vornamensänderung usw. alles noch in den Kinderschuhen. Trotz alledem bin ich fleissig Bewerbungen am schreiben. Es ändert sich nix an meiner Kondition und Fähigkeit meinem Beruf nachzugehen.
Meinen letzten Arbeitgeber hat es auch nicht gestört, denn davor schon.
Um es kurz zu machen, ich wurde einfach raus gemobbt. Und da ich ebenfalls an Depressionen litt, war ich natürlich ein ideales Opfer für mobbende Kollegen und Vorgesetzte.
Meinem letzten Arbeitgeber war es herzlich egal, daß ich transsexuell bin und die Kollegen wußten es entweder nicht oder sie hat es nicht interessiert. Wir haben jedenfalls niemals darüber gesprochen. Aber letztlich hatte mein Arbeitgeber nicht mehr genug Aufträge und mußte mich entlassen.
Nicht immer ist meine Transsexualität die Ursache für berufliche Fehlschläge, aber das heißt nicht, daß meine Transsexualität dabei niemals eine Bedeutung hat oder das gar ohne Einfluß ist.
Beim letzten Vorstellungsgespräch, was ich führte, wurde mir versichert, daß es absolut keine Rolle spielt, daß ich transsexuell bin und ich letztlich habe nie wieder was von denen gehört. Davon kann man nun halten was man will.
Und auf die letzte, abgeschickte Bewerbung habe ich bis jetzt auch nur die Antwort bekommen "Bei Interesse melden wir uns.", auch ziemlich wage, besonders weil ich mich auf eine Stellenanzeige hin beworben hatte.
Und ich denke nicht, daß es an meinem Passing liegt, denn das ist zweifelsfrei alltags- und arbeitstauglich. Jeder kann in mein Profil gucken, umzuerfahren wie ich aussehe und kann sich seine eigene Meiung bilden.
Ich kann jedenfalls behaupten, daß man es leichter hat einen Job zu finden, wenn man ein gutes Passing hat. Allein die Tatsache, das der Arbeitgeber weiß, daß er es mit einer Transsexuellen zu tun hat, läßt viele vorsichtig und zurückhalten reagieren, egal ob man der Transsexuellen nun ihr Geburtsgeschlecht anzieht oder nicht. Die meisten sind ganz einfach nicht bereit Probleme oder Schwierigkeiten zu riskieren und stellen lieber eine andere Bewerberin ein.
(20.02.2014, 23:05)Mara85 schrieb: Des weiteren dreht sich bei mir nicht alles nur um Hrt; Makeup ,Klamotten,Op's usw.. ich habe einige Verpflichtungen die ich willentlich übernommen habe ( mit Verantwortung) ; Pflege eines Angehörigen. Es ist doch wurscht ob da eine Transsexuelle, eine Lesbe oder ein Schwuler sitzt(arbeiten die schlechter?Nö!)Gute Güte, ich habe jeden Tag hundert andere Dinge zu tun, ich hab sicherlich keine Zeit mich nur um solche Dinge zu kümmern. Außerdem habe ich eine Freundin, die gesundheitlich auch einige Probleme hat, da kann es nicht immer nur um mich gehen.
(20.02.2014, 23:05)Mara85 schrieb: Ich finde es wichtig das man sich bei der ganzen Sache nicht verliert. Einige die den OP's hinterrennen oder pausieren und nach 2-3 Jahren den Einstieg in den Beruf wieder suchen. Je länger man wartet umso schwieriger. Jede Hürde kann genommen werden man muss nur die Kraft dafür aufbringen.Mal ganz doof und ganz direkt gefragt, wie willst du die Hürde nehmen, daß das die meisten Arbeitgeber dich nicht einstellen wollen?
Dich woanders bewerben, bis du jemanden findest der dich einstellen würde? Wahrscheinlich, aber dann kann es passieren, das schnell ein Jahr um ist, bis du so jemanden gefunden hast. Je länger es dauert, umso schwerer hat man es, sagst du selbst.
Klar, man kann auch drauf hoffen, daß diese Problem mit besserem Passing und der Namensänderung geringer wird oder gar verschwindet, aber auch das braucht Zeit. Die HRT bracht bis zur ersten, sichtbaren Veränderung bestimmt 5 Monate, die Namensänderung (in Deutschland) gut 6 Monate.
Aber das sind alles nunmal längere Zeiträume und egal, wie viel Kraft man aufbringt, es geht nicht schneller.
Ich hoffe auch, dass ich nach der Namensänderung bessere Chancen auf einen Job habe und ich hoffe das mein Passing durch die HRT noch besser wird (Das Gesamtbild stimmt zwar, aber die Details verraten trotzdem manchmal mein Geburtsgeschlecht).
Aber im Moment kann ich mich noch so sehr einen Job wollen, es hängt nicht von meinem Willen, sondern davon wie bereit willig ein Arbeitgeber ist, eine TS einzustellen. Und bei den meisten ist die Bereitschaft nicht wirklich groß.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.