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Transgender Day of Remembrance - Wie häufig ist Gewalt ein Problem?
Zum gestrigen "TG Day of Remembrance" (heißt sinngemäß etwa: TG-Opfergedenktag --> Link zu Wikipedia) haben auch Vertreter/innen der Sozialdemokratischen Frauen- und LGBTI-Organisationen über den Partei-Pressedienst ein Statement abgegeben: Frasl/Traschkowitsch/Brunner zum Transgender Day of Remembrance: Gemeinsam der Opfer gedenken (APA-OTS-Aussendung).
Da heißt es unter anderem:
Zitat:Nicht nur im rechtlichen und medizinischen Bereich sollen Maßnahmen erfolgen, auch in der Gesellschaft muss dafür gesorgt werden, dass gleichgeschlechtlich liebende Menschen und Trans*Personen nicht mehr zum Ziel von Spott oder Aggressionen werden. "Noch immer kommt es zu verbalen und oftmals auch körperlichen An- und Übergriffen", betont Frasl. "Mit guter Information können wir Ängsten und Vorurteilen am besten entgegenwirken."
Die Frage, die ich aus diesem Anlass an euch stellen möchte: Was sind eure Erfahrungen? Wie sehr ist Gewalt heute das Problem? Wird es besser oder schlechter, und inwieweit kann man überhaupt gezielt und speziell Trans-Menschen vor Aggressionen schützen?
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Cappuccetto
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RE: Transgender Day of Remembrance - Wie häufig ist Gewalt ein Problem?
Das ist halt wieder ein Thema, das primär jene betrifft, die als Transgender erkannbar, respektive als solche haeufig erkannt werden. Ich selbst wurde/werde auch immer wieder einmal, thankfully selten, als solche erkannt, blieb aber bisher von aggressiven Reaktionen verschont. Eher stiess ich auf neugieriges Interesse.
Ich denke nicht, dass es maßgeblichen Einfluss auf etwaige Gewalttäter hat, wie man sich verhält. Es ist Gluecksache, denn solchen Irrlaeufern geht es nur um ihre verkackte Weltsicht..
Manche Menschen, besonders männliche Jugendliche, begegnen unsereiner mit Ablehnung, ja, geradezu mit Abscheu. Haengt auch sehr vom kulturellen Hintergrund ab. Wenn sich dann noch Alkohol oder andere Drogen mit uebersteigertem maskulinem Imponiergehabe mischen, fliegen auch schon mal die Fäuste. Nicht zu vergessen auch der juvenile Gruppenzwang, der oft Mitlaeufer schafft; Einzeltäter gibt es in diesem Zusammenhang ja eher selten.
Aber nochmal: Mir ist solches noch nie wiederfahren und ich hoffe, es bleibt auch dabei. Patentrezepte dagegen gibt es jedoch keine. Wer sich für unseren Lebensweg entscheidet, muss sich wohl auf Risiken dieser Art einstellen. Daran führt so schnell kein Weg vorbei.
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RE: Transgender Day of Remembrance - Wie häufig ist Gewalt ein Problem?
21.11.2014, 14:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.11.2014, 17:29 von Bonita.)
(21.11.2014, 09:52)Cappuccetto schrieb: Das ist halt wieder ein Thema, das primär jene betrifft, die als Transgender erkannbar, respektive als solche haeufig erkannt werden.
Ist in unseren Längen und Breiten wohl so, dass "gutes Aussehen" davor (zumindest öffentlich) schützt - aber die durchaus hübschen Brasilianerinnen litten wohl eher nicht daran, sondern am dort gesellschaftlich prüdem bzw religiösem Weltbild eines Freundes bis Freiers, als dieser auch schon mal auf noch nicht operierte Körperregionen stieß; Aber auch für hübsche Operierte gibt es dort wie da aufgrund solchen "Geisteshaltungen" keinen Freifahrtschein in eine glückliche Beziehung...
Das
(21.11.2014, 09:52)Cappuccetto schrieb: ... Haengt auch sehr vom kulturellen Hintergrund ab...
unterschreib ich Dir nicht, wenn es nur auf unsere Längen und Breiten abzielt; Ansonsten bin ich gänzlich mit Dir...
Tja, junge halbstarke, dann auch noch im Rudel eben - aber auch ganz ohne Drogen oder zuvor erwähnten Hintergrund kultureller Natur; Hat man schon alles mit/erlebt, an helllichtem Tage, in öffentlichem Verkehrsmittel, zB;
Da wurde sich auch noch lustig über einen in eigenen Reihen gemacht, er wär ja gar kein echter (also männlicher) Typ, sondern ein Trans-Typ (Mädchen auf Testosteron, 1:1 Wortlaut weiß ich nicht mehr); Hirarchie- Kampf-Mobbing geschmacklosester Natur halt;
Aber als die großen Redenschwinger dann eine "echte" Trans-Frau in all ihrer unauffällig-auffällig erotischen Üppigkeit erblickten (sorry, es war Sommer und heiß ), tropfte ihnen der Speichel quasi aus den Mundwinkeln... *fiese kleine heuchlerische möchtegern-stecher*
Deren zukünftige (CIS-) Freundinnen bzw Frauen haben wohl nicht viel zu lachen, wenn die in dieser Phase stecken bleiben...
Sonst gings/gehts mir ähnlich wie Cappu, in der Stadt kennt niemand meine Vita, und am Land wo ich groß wurde weiß es ohnehin fast jede/r - da gibts dann ab und an, also wenn Zugezogene "es" erfahren, schon mal große Augen, aber sonst ist bezüglich TG-Repressalie nichts passiert; Als Frau (unerkannter Weise) erlebte ich allerdings auch schon "männliche" Gewalt...
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RE: Transgender Day of Remembrance - Wie häufig ist Gewalt ein Problem?
(21.11.2014, 14:11)Bonita schrieb: [hier gekürzt]
Sonst gings/gehts mir ähnlich wie Cappu, in der Stadt kennt niemand meine Vita, und am Land wo ich groß wurde weiß es ohnehin fast jede/r - da gibts dann ab und an, also wenn Zugezogene "es" erfahren, schon mal große Augen, aber sonst ist bezüglich TG-Repressalie nichts passiert; Als Frau (unerkannter Weise) erlebte ich allerdings auch schon "männliche" Gewalt...
Ich glaube auch nicht, dass man das Problem am Passing von Trans-Menschen aufhängen sollte. Aggression ist aus meiner Sicht kein Passing- und kein genuines TG-Problem!
Man sollte sich auch nicht auf gutes Passing verlassen, siehe Zitat von Bonita. Und "das Dorf" ist oft näher als man denkt! Zuerst wissen es Nachbarn auf der Stiege, dann das Haus, dann das Grätzel....und irgendjemand, dem "es" nicht passt, ist erfahrungsgemäß immer dabei.
Aggression richtet sich immer bevorzugt gegen typische Außenseiter. Ist keine Transfrau zur Stelle, dann mobbt oder verprügelt man halt eine Tivi, die unter Einsachtzig ist, oder einen schwach wirkenden Burschen oder eine türkische Frau oder einen einzelnen Mann, der die falschen Farben (--> Fußball) trägt, oder.......
Gewalt gegen TG kommt vor, aber ich bezweifle, das es weniger Gewalt in der Gesellschaft gäbe, wenn man ein Heilmittel für alle F-64.x-Diagnosen hätte. Ich glaube auch nicht, dass Gewalt als gesellschaftliches Phänomen zunimmt. Zugenommen hat die Sensibilität, der Informationsfluss ist breiter und schneller und, naja, die Psychologie und die Soziologie haben ihre Definitionen, was Gewalt ist, halt auch ein "bisserl" verbreitert.
Dabei sind meine persönlichen mehrjährigen Erfahrungen als Tivi in freier Wildbahn bisher gut. Aber ich weiß, dass das auch ein glücklicher Zufall sein kann.
Da helfen jedenfalls keine Gesetze und keine Forderungen von Selbsthilfeorganisationen. Zuviel Selbst-Viktimisierung kann aus meiner Sicht sogar schaden. Was hilft, das ist Aufklärung und der ganz allgemeine Appell an Zivilcourage als Bürger/innen/pflicht.
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RE: Transgender Day of Remembrance - Wie häufig ist Gewalt ein Problem?
Hatte bis jetzt auch keine Probleme.
T.S.S
Ida
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Ich erlebe in SALZBURG für mich kein Problem mit verbaler oder körperlicher Gewalt gegenüber meiner Person.
Ich höre und lese wöchentlich(!), also jeden FR-SO, von körperlicher Gewalt unter jungen Menschen auf der Salzburger Lokalzeile am Rudolfskai u.ä. neuralgischen Orten im Nachtleben. Diese Ausschreitungen und Übergriffe haben aber nichts mit Trans*** zu tun.
Ich begebe mich aber auch nicht(!) an diese "aufgeladenen" Orte, und auch nicht mehr um diese Uhrzeiten.
Mit meinen 49(!) Jahren liege ich da schon brav im Bett und zähle meinen Schäfchen
Ich meide neuralgische Ort weil(!) ich Trans*** bin
Das bin ich mir wert
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RE: Transgender Day of Remembrance - Wie häufig ist Gewalt ein Problem?
Die Ida!Was sind denn bitteschön Neuralgische Orte ?
Und warum soll man sich zuhause einsperren und schön im Bettchen bleiben anstatt raus zugehen?Irgendwie liest sich das für mich als wenn man als Transmensch nur sicher ist wenn man nicht weggeht!Also ich gehe sehr oft fort,besonders auf Konzerten oder Fußballmatches bin ich sehr häufig anzutreffen und ich hatte nie sonderlich Probleme!Ich hatte noch nicht einmal in Warschau Probleme(Legia Warszawa gegen Lech Poznan also das Warschau Derby),obwohl ca, 50% der Ultras im dortigen Stadion der Rechtsradikalen Szene angehören!Die größten Probleme habe ich eigentlich immer mit der Polizei(und da geht es eher um meine Vergangenheit^^),aber wegen meiner Transidentität hatte ich noch nie Probleme^^!
Kisses Chiara
Your Divalicious
Sophie*Vbg
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RE: Transgender Day of Remembrance - Wie häufig ist Gewalt ein Problem?
Ich sehe das genauso das man einfach nicht an jeden ort der welt gehen kann/soll/muss. Es geht einfach nicht. Punkt. Ich kann nicht nur weil ich Transgender bin mein absolutes Recht einfordern gleichbeechtigt behandelt zu werden und zu Hoffen das man die in der gesellschaft angeblich neu verankerte Tolleranz gegenüber Queer/TG/Homo usw. menschen einhält.
Fakt ist das es Schläger gibt, Mörder, Vergewaltiger, und Religionsfanatiker. Nicht nur das man TG ist , man ist ja nun auch weiblich vom aussehen (meist) und dann eben schneller ein potentielles Angriffsziel.
Man kann TG's und auch andere menschen nicht davor schützen... Menschen die vergewaltigen, schlagen, rauben und töten wollen werden es tun, egal was das gesetzt sagt. Und ich kann mir bei der angespannten lage durchaus vorstellen das Transgender es in den nächsten 30 jahren schlechter haben könnten, weil einfach Kriege, Hass und Probleme, religionsfanatismus zunehmen.
Wenn man sich dann in einer situation befindet wo man nicht einfach weg kann, oder keinen Raum mehr hat für ein geschütztes leben heißt es wie für alle anderen Menschen auch... Waffen besitzen, Kampfkunst beherrschen, macht, Geld, und gute Freunde und Kontakte haben...
Ansonsten sage ich einfach nur, man muss nicht nachts um 2 uhr in Kreuzberg im Fummel Döner essen gehen oder so^^ Oder nach 22 uhr mit der u bahn fahren oder solch waghalsige sachen.
Es muss nichts getan werden speziell für Transgender, es stehen alle menschen da im mittelpunkt da die gefahr für alle besteht angegriffen zu werden. Da fordert auch niemand das recht ein
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RE: Transgender Day of Remembrance - Wie häufig ist Gewalt ein Problem?
(23.11.2014, 19:29)Sophie*Vbg schrieb: Ich sehe das genauso das man einfach nicht an jeden ort der welt gehen kann/soll/muss. Es geht einfach nicht. Punkt. Ich kann nicht nur weil ich Transgender bin mein absolutes Recht einfordern gleichbeechtigt behandelt zu werden und zu Hoffen das man die in der gesellschaft angeblich neu verankerte Tolleranz gegenüber Queer/TG/Homo usw. menschen einhält.
Fakt ist das es Schläger gibt, Mörder, Vergewaltiger, und Religionsfanatiker. Nicht nur das man TG ist , man ist ja nun auch weiblich vom aussehen (meist) und dann eben schneller ein potentielles Angriffsziel.
Man kann TG's und auch andere menschen nicht davor schützen... Menschen die vergewaltigen, schlagen, rauben und töten wollen werden es tun, egal was das gesetzt sagt. Und ich kann mir bei der angespannten lage durchaus vorstellen das Transgender es in den nächsten 30 jahren schlechter haben könnten, weil einfach Kriege, Hass und Probleme, religionsfanatismus zunehmen.
Wenn man sich dann in einer situation befindet wo man nicht einfach weg kann, oder keinen Raum mehr hat für ein geschütztes leben heißt es wie für alle anderen Menschen auch... Waffen besitzen, Kampfkunst beherrschen, macht, Geld, und gute Freunde und Kontakte haben...
Ansonsten sage ich einfach nur, man muss nicht nachts um 2 uhr in Kreuzberg im Fummel Döner essen gehen oder so^^ Oder nach 22 uhr mit der u bahn fahren oder solch waghalsige sachen.
Es muss nichts getan werden speziell für Transgender, es stehen alle menschen da im mittelpunkt da die gefahr für alle besteht angegriffen zu werden. Da fordert auch niemand das recht ein
WOW und ich dachte ich sei crazy und negativ!Aber das schlägt mich um Lichtjahre!
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RE: Transgender Day of Remembrance - Wie häufig ist Gewalt ein Problem?
Also ich hatte noch nie Probleme. Weder Verbal noch sonst irgendwie. Egal wo.
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