Transfrau+Cisfrau - Chancen, Risiken, Erfahrungen
RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #21
@ meandra,

Das ist wirklich sooo schlimm, wenn von außen quergetrieben wird. Ich wünsch Dir und Deiner Frau jedenfalls Mut und alle Kraft der Welt, das durchzustehen.

@ Eva

es ist schön zu hören, dass ihr beide heiraten konnten ...und nochdazu in weiß (ich nehme an beide in weiß) *schmelzdahin*

Ich bin schon 7 Jahre verheiratet und hab meine Transsexualität gemeinsam mit meiner Frau entdeckt. Und auch der Schritt alles durchzuziehen ist gemeinsam gereift. Wir planen kommenden Sommer eine Erneuerung des Ehegelöbtes im Standesamt, auch beide in weiß mit anschließender, großer Feier.
Also sind wir beide im Club der gleichgeschlechtlichen Ehen in Österreich ;-) *freu*

Je mehr gleichgeschlechtliche Trans-Ehen in Österreich bekannt werden, umso weniger kann von Außen gegen solche Beziehungen gewettert werden. Vielleicht geben unsere Beispiele auch Meanadra und Ihrer Frau Mut und Kraft! (und natürlich unzähligen anderen Paaren in ähnlicher Situation.)

Lg; Vicky
Zitat

RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #22
(27.11.2016, 15:37)Meandra schrieb: Hallo Vicky, ja, "noch" aber in Klammer gesetzt. Und es ist richtig, dass auch andere Beziehungen kaputtgehen können. Nur ist die Chance bei uns Transleute ein wenig mehr höher, dass die Beziehung kaputt geht. Dass braucht man nicht kleinreden.

Aber überdramatisieren braucht man es auch nicht. Natürlich ist es nicht einfach, gerade weil die Transition anstrengend ist, aber man braucht nicht in den Gedankengang verfallen, dass Transidentität automatisch zum Ende einer Beziehung führt.
Sieh es mal ganz nüchtern, es gibt Frauen, die ziehen Transfrauen als Partnerin einer Cis-Frau oder einem Cis-Mann vor und die sind auch nicht anders als andere Menschen.

(27.11.2016, 15:37)Meandra schrieb: Ich selbst bin verheiratet und habe zwei Kinder. Selbst nehme ich noch keine Hormone, erst nächstes Jahr kann ich beginnen. Bisher begleiten meine Frau und unsere Kinder meinen Prozess, darauf bin ich sehr stolz und auch froh, weil gerade das Umfeld voll gegen unsere Beziehung poltert. Der Druck ist leider sehr groß. Dennoch bemühen wir uns, irgendwie einen Platz mit den neuen Rollen zu finden. Nur es ist nicht einfach, plötzlich mit einer Frau verheiratet zu sein.

Ich habe da ein bißchen drüber nachgedacht und ich glaube dir fällt das alles nicht so leicht, weil du außer bei deiner Frau keinen Rückhalt findest.
Ich stelle es mir jedenfalls ziemlich schwer vor, wenn man weder Freunde noch Familie hat, die zu einem stehen. In der Beziehung habe ich wohl wesentlich mehr Glück, mich haben alle immer unterstützt, einfach weil sie gemerkt haben, jetzt ist es stimmiger als vorher.
Vielleicht kannst du nicht unbedingt dein Umfeld ändern, aber vielleicht kannst du es erweitern oder dir ein neues suchen?
Ich erwähnte z.B. so oft und so gerne mein Hobby, weil ich dabei ausnahmslos auf Menschen ohne Vorbehalt getroffen bin und viele neue Freunde und Bekannte kennengelernt habe. Das hat meine Entwicklung auch sehr positiv beeinflußt.


(28.11.2016, 00:01)Vicky40 schrieb: @ Eva

es ist schön zu hören, dass ihr beide heiraten konnten ...und nochdazu in weiß (ich nehme an beide in weiß) *schmelzdahin*

Meine Frau wollte Elfebein und Rot, weiß steht ihr nicht. War sehr lustig, als wir beide los waren um die Kleider auszusuchen. Die Tradition, dass man das Brautkleid erst zur Hochzeit sehen darf, mußten wir brechen, wir mußten schließlich testen, ob die Kleider auch zusammen harmonieren.
Hm, vielleicht sollte ich mal ein Foto posten, aber anderseits das ist sehr persönlich. Ich weiß es nicht.



(28.11.2016, 00:01)Vicky40 schrieb: Ich bin schon 7 Jahre verheiratet und hab meine Transsexualität gemeinsam mit meiner Frau entdeckt. Und auch der Schritt alles durchzuziehen ist gemeinsam gereift. Wir planen kommenden Sommer eine Erneuerung des Ehegelöbtes im Standesamt, auch beide in weiß mit anschließender, großer Feier.
Also sind wir beide im Club der gleichgeschlechtlichen Ehen in Österreich ;-) *freu*

Je mehr gleichgeschlechtliche Trans-Ehen in Österreich bekannt werden, umso weniger kann von Außen gegen solche Beziehungen gewettert werden. Vielleicht geben unsere Beispiele auch Meanadra und Ihrer Frau Mut und Kraft! (und natürlich unzähligen anderen Paaren in ähnlicher Situation.)

Lg; Vicky

Nö, ich bin Deutsche. Wink
Aber davon mal abgesehen, ich verstehe nicht warum andere Menschen sich anmaßen, sich in die Beziehung anderen einzumischen.
Wenn sich Menschen lieben macht man sowas nicht, ganz einfach.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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Zitat

RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #23
(27.11.2016, 15:37)Meandra schrieb: Bisher begleiten meine Frau und unsere Kinder meinen Prozess, darauf bin ich sehr stolz und auch froh, weil gerade das Umfeld voll gegen unsere Beziehung poltert. Der Druck ist leider sehr groß. Dennoch bemühen wir uns, irgendwie einen Platz mit den neuen Rollen zu finden. Nur es ist nicht einfach, plötzlich mit einer Frau verheiratet zu sein. 

Meandra

Ein wichtiger Faktor bei Deinen Freunden, Bekannten, Umfeld ist das Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeihung:
Wenn Menschen sich anvertrauen und Zweifel spürbar werden, werden auch liebe Freunde vielleicht wohlwollend die Zweifel stärken, weil sie dich vor einem Fehler bewahren wollen.

Daher ist es wichtig, wenn Du dir selber zweifelsfrei sicher bist. Zeig das auch Deiner Frau. Das heißt nicht, dass man sie überrumpelt. Erklär ihr, dass Du Dir selbst sicher bist und jetzt wo Du die neue Welt kennengelernt hast, Dir klar ist, wer Du wirklich bist (und schon immer warst) In den Weg und den Zeitplan kannst Du sie ja voll einbinden. Sie braucht genauso Zeit.
Sobald Du oder Deine Frau Zweifel äußern, wird das Umfeld diese sofort aufgreifen.

Wenn Du mit Dir selbst glücklich bist, kannst Du Dich endlich selber lieben. Und wenn Deine Liebe zu Dir selbst größer wird, kannst Du auch mehr Liebe mit Deiner Frau und Kindern teilen.

Erzähl Deiner Frau von Eva und mir. Es gibt so viele glückliche Trans-Queered-Beziehungen. 

Mir und meiner Frau hat auch geholfen, dass wir uns in die gesellschaftlichen Schubladen so einordnen konnten: Ich bin lesbisch, sie bleibt hetero, und unsere Beziehung ist nach außen hin lesbisch. Den Engsten kann man genauer erklären, dass auch ein hetero einen Menschen lieben kann, der nicht (mehr) hetero ist. 

Ihr habt sogar einen großen Vorteil: 
Ihr habt eine lange, schöne Zeit der Hetero-Liebe erleben können. 
Doch nach ca.10 Jahren fehlt vielen Hetero-Beziehungen der Reiz, die Sinnlichkeit, dann suchen viele das Neue - oft in Form eines neuen Partners - sie suchen dann förmlich das Reizvolle, Ungewisse, das dieses Kribbeln auslöst. 
Sobald Du Hormone nimmst, wird dies bei Euch beiden genau das auslösen. Es ist eine viel sinnlichere Liebe zwischen zwei hormonellen Frauen. Wenn Sie herausfindet, wie leicht sie Dich in einen Zustand der anhaltenden, immerwiederkehrenden Erregung des ganzen Körpers (nicht nur einer! männlichen Zone) bringen kann, steckt sie das so an. ...Details müsst Ihr selbst erleben - aber es ist für beide unbeschreiblich schön... 

Ihr habt einen wunderschönen Weg vor Euch. 

Alles Liebe,
Vicky
Zitat

RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #24
Liebe Vicky,

auch von mir ein verspätetes "Willkommen im Forum"! Schön dass du da bist und wieder etwas Leben ins Forum bringst Smile

Dein Vorher-Nachher Bild finde ich auch durchaus beeindruckend, ich möchte mir an dieser Stelle erlauben dazu etwas anzumerken: Soweit man das anhand der Bilder beurteilen kann, würde ich sagen, du hattest durchaus gute Voraussetzungen ein beeindruckendes Passing zu erreichen.

Oft heisst es die HRT wirkt bei allen unterschiedlich, und man kann nicht voraussagen wie man letztlich aussehen wird. Nun, das mag auch teilweise stimmen, dennoch gibt es Faktoren die schon vor der HRT eine gewisse Prognose zulassen. In deinem Fall sieht man auch auf dem Vorher-Bild unter dem 3-Tage-Bart ein sehr hübsches Gesicht mit vielen Merkmalen die ohnehin nicht ausgeprägt maskulin waren, und der Einfluss der HRT hat dann offensichtlich zu dem nunmehr ausgesprochen hübschen Ergebnis geführt.

zum Thema Beziehung: Es ist natürlich überaus erfreulich wenn eine Beziehung die Transition überlebt und dadurch sogar noch intensiver wird als vorher, und ich zähl mich diesbezüglich auch zu den Glücklichen bei denen das so ist.

Dennoch sollte man sich diesbezüglich keinen Illusionen hingeben und man darf auch nicht unbedingt von sich auf andere schliessen. Durch die Transition bekommt die jeweilige Partnerin früher oder später eine vollwertige Frau anstatt des gewohnten männlichen Partners, mit allem was dazugehört. Natürlich könnte man sagen man liebt ja schliesslich den gesamten jeweiligen Menschen, unabhängig vom Geschlecht der Person, nur so einfach ist das eben nicht. Spätestens wenn es um das Thema Sex geht, muss die Partnerin schliesslich eine 180°-Wende hinlegen und ihre diesbezüglichen bisherigen Präferenzen über Bord werfen. Das hat wenig bis gar nichts mit Offenheit oder Toleranz zu tun, denn manche Frauen wollen eben keine gleichgeschlechtliche Beziehung und werden sich schwerlich umpolen lassen.

Wenn es aber klappt, umso erfreulicher, nur erwarten darf man sich das eben nicht von Haus aus. Man kann sich ja diesbezüglich mal ein kurzes Gedankenspiel erlauben. Was, wenn man nicht selbst, sondern stattdessen die Partnerin eine Angleichung ins gegenteilige Geschlecht durchgezogen hätte? Dann hätte man logischerweise früher oder später einen Mann neben sich im Bett liegen und würde sich in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung mit diesem befinden. Genau das passiert eben auch der Partnerin, nur mit umgekehrten Vorzeichen.

Langer Rede, kurzer Sinn, schön wenn eine Beziehung weiter besteht, aber ich finde es ist keine Selbstverständlichkeit, sondern durchaus etwas besonderes.
[Bild: bild1.jpg]  IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.[Bild: bild0.jpg]
Zitat

RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #25
Liebe Chipsi,

Ich gebe Dir voll und ganz recht.
LG, Vicky
Zitat

RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #26
(03.12.2016, 07:43)Vicky40 schrieb: Ein wichtiger Faktor bei Deinen Freunden, Bekannten, Umfeld ist das Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeihung:
Wenn Menschen sich anvertrauen und Zweifel spürbar werden, werden auch liebe Freunde vielleicht wohlwollend die Zweifel stärken, weil sie dich vor einem Fehler bewahren wollen.

Daher ist es wichtig, wenn Du dir selber zweifelsfrei sicher bist. Zeig das auch Deiner Frau. Das heißt nicht, dass man sie überrumpelt. Erklär ihr, dass Du Dir selbst sicher bist und jetzt wo Du die neue Welt kennengelernt hast, Dir klar ist, wer Du wirklich bist (und schon immer warst) In den Weg und den Zeitplan kannst Du sie ja voll einbinden. Sie braucht genauso Zeit.
Sobald Du oder Deine Frau Zweifel äußern, wird das Umfeld diese sofort aufgreifen.

Also ich mag es nicht, groß über das Leben anderer Leute zu reden, aber mein Eindruck von der Situation ist schon, dass es sich ein bißchen komplizieter darstellt.
So wie ich das sehe stößt sie ja bei vielen auf ein komplettes Ignorieren/Ablehnen ihrer Transidentität, also das geht schon über Zweifel hinaus. Damit umzugehen ist hart und stellt ganz andere Anforderungen an einen selbst.

Zweifel hingegen sind mehr oder weniger normal, weil die meisten Menschen nunmal nicht ohne Vorbehalte sind. Wie ich schon sagte, bei mir hat das Umfeld ganz schnell gemerkt, dass es jetzt stimmiger ist, aber das heißt auch, dass viele öfters mal Zweifel hatten. Ich erinnere mich noch ganz gut an eine Geschichte, als meine Frau und ich zur Hochzeit ihrers Cousins eingeladen wurden und plötzlich die Brauteltern so Dinge geäußert haben: "Ja, geht dass den überhaupt und was sollen nur die Leute denken?!" Daraufhin hat meine Schwiegermutter mal Klartext geredet und geantwortet: "Was glaubt ihr eigentlich, was für ein Mensch da kommt? Irgendso ein Conita Wurst Abklatsch? Nein, meine Schwiegertochter ist eine normale und hübsche Frau, bei der man nichts von ihrer Vergangenheit merkt! Und wenn ihr sie nicht dabei haben wollt, dann wird keiner von uns zur Hochzeit kommen!"
Die war so sauer über diese Äußerungen, die hat uns kurzer Hand ins Auto verfrachtet und ist mit uns zu den Eltern des Brautpaares gefahren, damit sich selbst ein Bild machen können. Hinterher taten ihnen dann ihre Äußerungen leid, die hatten wahrscheinlich wirklich komische Vorstellungen und Zweifel.

Aber wie man sieht, für viele Menschen ist es nicht einfach mit Transidentität umzugehen. Und man selbst braucht auch immer viel Kraft und Unterstützung, um dass alles zu kommunizieren, gerade dann wenn man auf Widerstände und Vorbehalte stößt.



(03.12.2016, 07:43)Vicky40 schrieb: Mir und meiner Frau hat auch geholfen, dass wir uns in die gesellschaftlichen Schubladen so einordnen konnten: Ich bin lesbisch, sie bleibt hetero, und unsere Beziehung ist nach außen hin lesbisch. Den Engsten kann man genauer erklären, dass auch ein hetero einen Menschen lieben kann, der nicht (mehr) hetero ist.

Die einfachste Lösung dafür hat meine Gutachterin, die selbst eine Transfrau ist, vorgeschlagen: "Sie lieben sich, sich sind glücklich und ihr Sexleben ist auch in Ordnung, lassen sie es gut sein, sie brauchen nicht alles innerhalb der Beziehung definieren. Weil irgendwann können sie das nicht mehr und dann wird es schädlich für die Beziehung. Das Lesbisch ist doch auch nur irgendein Label, was sie von anderen Menschen verpaßt bekommen haben bzw. als Beschreibung für andere benutzen, weil sie nicht jedem Menschen ihre Beziehung im Detail beschreiben können oder wollen."
Und sie hat Recht, würde man alle Faktoren berücksichtigen, kann man es nicht mehr definieren. Der Versuch eine Beschreibung zu finden, der tut einem nicht gut und der Beziehung erst recht nicht.
Ich habe schon lange Gespräche mit vielen Leuten darüber geführt und das Thema ist echt verzickt. Ich habe eine Bekannte, die hat schon mehrer Beziehungen mit Transfrauen hinter sich und sie ist noch nicht mal aktiv auf der Suche nach Transfrauen. Sie würde sich nach wie vor als hetero bezeichnen, aber wenn sie genauer darüber nachdenkt paßt das so nicht mehr. Aber auch bei ihr entzieht sich das alles einer genaueren Beschreibung. Sie weiß auch nicht, wie genau sie sich nun einordnen soll.
Man sollte diese ganzen Betrachtungen irgendwann lassen, weil es zu nichts führt. Einfach damit leben und nicht über Details nachdenken, sonst wird man irgendwann ganz wirr im Kopf.

(03.12.2016, 07:43)Vicky40 schrieb: Ihr habt sogar einen großen Vorteil: 
Ihr habt eine lange, schöne Zeit der Hetero-Liebe erleben können. 
Doch nach ca.10 Jahren fehlt vielen Hetero-Beziehungen der Reiz, die Sinnlichkeit, dann suchen viele das Neue - oft in Form eines neuen Partners - sie suchen dann förmlich das Reizvolle, Ungewisse, das dieses Kribbeln auslöst. 
Sobald Du Hormone nimmst, wird dies bei Euch beiden genau das auslösen. Es ist eine viel sinnlichere Liebe zwischen zwei hormonellen Frauen. Wenn Sie herausfindet, wie leicht sie Dich in einen Zustand der anhaltenden, immerwiederkehrenden Erregung des ganzen Körpers (nicht nur einer! männlichen Zone) bringen kann, steckt sie das so an. ...Details müsst Ihr selbst erleben - aber es ist für beide unbeschreiblich schön... 

Ihr habt einen wunderschönen Weg vor Euch. 

Alles Liebe,
Vicky

Das hat nicht unbedingt was mit den Hormonen zu tun. Ich erlebe das auch jetzt schon. Viele Leute, einschließlich einiger Therapeuten und Sexualwissenschaftler, waren doch sehr interessiert daran wie ich meine Beziehung und meine Sexualität erlebe. Offenbar scheint es bei vielen anderen Transfrau/Cis-Frau Paaren doch alles hetero-ähnlich zu sein, während das bei mir ganz anders ist. Also wir waren auch zu Paar-Gesprächen da und die Interaktion in der Beziehung wurde ganz faziniert beobachtet.
Also entweder bin ich wieder eine Ausnahme, oder das passiert automatisch, wenn man in der Transition ist. Aber da bei den meisten Outing und Hormongabe zeitlich nicht so weit auseinander liegen, wird eher ein hormoneller Zusammenhang angenommen, als eine natürliche Entwicklung.
Sollen sich die Fachleute darüber den Kopf zerbrechen. Wobei es natürlich schwer wird Transfrauen ohne HRT in jahrelangen Beziehungen zu finden, um Vergleiche anzustellen.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #27
(03.12.2016, 09:58)chipsi schrieb: zum Thema Beziehung: Es ist natürlich überaus erfreulich wenn eine Beziehung die Transition überlebt und dadurch sogar noch intensiver wird als vorher, und ich zähl mich diesbezüglich auch zu den Glücklichen bei denen das so ist.

Dennoch sollte man sich diesbezüglich keinen Illusionen hingeben und man darf auch nicht unbedingt von sich auf andere schliessen. Durch die Transition bekommt die jeweilige Partnerin früher oder später eine vollwertige Frau anstatt des gewohnten männlichen Partners, mit allem was dazugehört. Natürlich könnte man sagen man liebt ja schliesslich den gesamten jeweiligen Menschen, unabhängig vom Geschlecht der Person, nur so einfach ist das eben nicht. Spätestens wenn es um das Thema Sex geht, muss die Partnerin schliesslich eine 180°-Wende hinlegen und ihre diesbezüglichen bisherigen Präferenzen über Bord werfen. Das hat wenig bis gar nichts mit Offenheit oder Toleranz zu tun, denn manche Frauen wollen eben keine gleichgeschlechtliche Beziehung und werden sich schwerlich umpolen lassen.

Wenn es aber klappt, umso erfreulicher, nur erwarten darf man sich das eben nicht von Haus aus. Man kann sich ja diesbezüglich mal ein kurzes Gedankenspiel erlauben. Was, wenn man nicht selbst, sondern stattdessen die Partnerin eine Angleichung ins gegenteilige Geschlecht durchgezogen hätte? Dann hätte man logischerweise früher oder später einen Mann neben sich im Bett liegen und würde sich in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung mit diesem befinden. Genau das passiert eben auch der Partnerin, nur mit umgekehrten Vorzeichen.

Langer Rede, kurzer Sinn, schön wenn eine Beziehung weiter besteht, aber ich finde es ist keine Selbstverständlichkeit, sondern durchaus etwas besonderes.

Reden wir jetzt über eine sexuelle Beziehung oder eine romantische Beziehung? Das muss man nämlich oft trennen bzw. jede Beziehung hat diese unterschiedlichen Ebenen.
Wenn ich so meine Gedanken schweifen lasse, dann könnte ich mir schon vorstellen im Bett etwas mit einem Mann anfangen zu können. Aber auf romantischer Ebene bin ich nur an Frauen interessiert, ich könnte mir nie im Leben eine Beziehung mit einem Mann vorstellen.

Und wenn wir schon über Sex reden, dann sollten wir uns glaube ich von allen gängigen Vorstellungen und Annahmen lösen. Weil das bei uns all zu oft gar nicht mehr zutrifft.
Wer sagt das sich die Partnerin um 180° drehen muss? Jetzt mal ganz platt gefragt: Muss man es als hetrosexuelle Frau toll finden, penetriert zu werden?
Sorry, wenn ich jetzt wieder garstig klinge, aber irgendwo sind das doch alles recht eindimensionale Vorstellungen von Sexualität. Hetero-Paare machen Geschlechtsverkehr und wenn der nicht stattfindet fehlt was beim Sex und Homo-Paare machen Streicheln und so, und das andere mögen sie nicht.
Aber in Wahrheit ist Sexualität doch viel komplexer. Und wenn Transidentität noch dazu kommt, dann wird es richtig komplex.
Ich fand Geschlechtsverkehr noch nie toll, und das obwohl ich immernoch sehr hohe Testosteronwerte habe, also müßte ich das eigentlich für den Gipfel der sexuellen Erfüllung halten. Tue ich aber nicht, ich finde es voll unbefriedigend. Ich weiß noch nicht mal mehr, wann ich das letzte mal Geschlechtsverkehr hatte.
Und meine Bekannte wiederrum hatte eine Partnerin, die fands das schon immer toll, die hatten auch in der HRT regelmäßig Geschlechtsverkehr und waren total glücklich damit.

Ich würde es mal so sagen, als Transfrau bzw. als Partnerin muss man die Sexualität teilweise neu erfinden, weil man sonst der Komplexität nicht Herr wird. Aber dafür muss man dann die alten Vorstellungen über Bord werfen und das hat nichts mit Umpolen zu tun, sondern damit sich mit der Vielschichtigkeit der Sexualität auseinander zu setzen.
Vielleicht wird auch andersrum ein Schuh daraus, ich kenne nämlich auch Frauen für die bedeutet Sex, sich ausziehen, ins Bett legen, die Beine breit machen und passiv warten bis der Mann fertig ist. Das hat für mich aber nichts mit Sexualität zu tun, sondern klingt eher nach einer Erfüllungspflicht gegenüber dem Partner bzw. der Erwartung wie ein Hetero-Paar Sex zu haben hat. Die denken sich wahrscheinlich auch: "Ich bin eine heterosexuelle Frau und muss meinen festen Partner ran lassen, weil normale Frauen das nunmal so machen."
Wer so ein Sexleben als erfüllt oder normal empfindet, der ist in der Beziehung leider sehr naive würde ich sagen. Das wahrscheinlich auch die, die bei der ersten Gelegenheit fremd, weil dann mal was neues erleben.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #28
(03.12.2016, 13:05)Eva_Tg schrieb: Reden wir jetzt über eine sexuelle Beziehung oder eine romantische Beziehung? Das muss man nämlich oft trennen bzw. jede Beziehung hat diese unterschiedlichen Ebenen.
Wenn ich so meine Gedanken schweifen lasse, dann könnte ich mir schon vorstellen im Bett etwas mit einem Mann anfangen zu können. Aber auf romantischer Ebene bin ich nur an Frauen interessiert, ich könnte mir nie im Leben eine Beziehung mit einem Mann vorstellen.
Ich weiss nicht wovon du redest, ich rede von einer fixen Beziehung zwischen 2 Menschen die sich lieben und wo auch Sexualität gelebt wird

Zitat:Und wenn wir schon über Sex reden, dann sollten wir uns glaube ich von allen gängigen Vorstellungen und Annahmen lösen. Weil das bei uns all zu oft gar nicht mehr zutrifft.
In meinem Beitrag ging es mir nicht darum welche gängigen Vorstellungen wir Betroffenen haben, sondern eben die mögliche Sichtweise der Partnerin aufzuzeigen, die ohne eigenes Zutun in diese Situation geraten ist und damit umzugehen lernt oder eben auch nicht.

Zitat:Wer sagt das sich die Partnerin um 180° drehen muss? Jetzt mal ganz platt gefragt: Muss man es als hetrosexuelle Frau toll finden, penetriert zu werden?
Nun ja, wenn man etwas in Detail geht sieht die Sache ja wohl so aus: Wo früher eine behaarte Männerbrust war, ist irgendwann ein weiblicher Busen, das Geschlechtsteil mag wohl noch vorhanden sein, oder auch nicht, jedenfalls ist auch in dem Bereich eine eindeutige Änderung zu erwarten. Wo früher ein Mann war, der im Bett den Ton angibt, ist auf einmal eine Frau, der Liebkosungen und Zärtlichkeiten wichtiger sind als Penetration. Ich denke schon dass man eine Anpassung der Partnerin diesbezüglich durchaus als 180°-Wende bezeichnen kann, jedenfalls ist es nunmal eine grundlegende Änderung.

Mir ist schon klar das es auch Männer gibt, die auf Zärtlichkeiten stehen und nicht nur das eine wollen, dennoch sind Männer und Frauen beim Sex unterschiedlich, wodurch sie letztlich aber auch wieder zusammenpassen.

Und nein, eine heterosexuelle Frau muss es nicht toll finden pentriert zu werden, dennoch wird es nicht so wenige geben die genau diese Art der Sexualität bevorzugen, und denen dann was fehlen würde, wenn was fehlt.

Zitat:Sorry, wenn ich jetzt wieder garstig klinge, aber irgendwo sind das doch alles recht eindimensionale Vorstellungen von Sexualität. Hetero-Paare machen Geschlechtsverkehr und wenn der nicht stattfindet fehlt was beim Sex und Homo-Paare machen Streicheln und so, und das andere mögen sie nicht.
Aber in Wahrheit ist Sexualität doch viel komplexer. Und wenn Transidentität noch dazu kommt, dann wird es richtig komplex.
Mir ging es überhaupt nicht darum wer welche Vorstellungen von Sexualität hat, was immer du da hinein interpretierst ist deine Sache.

Zitat:Ich würde es mal so sagen, als Transfrau bzw. als Partnerin muss man die Sexualität teilweise neu erfinden, weil man sonst der Komplexität nicht Herr wird. Aber dafür muss man dann die alten Vorstellungen über Bord werfen und das hat nichts mit Umpolen zu tun, sondern damit sich mit der Vielschichtigkeit der Sexualität auseinander zu setzen.
Genau darum gings mir, als Partner/in muss man gar nix. Wenn man bereit ist den Weg mitzugehen, dann ist das natürlich sehr erfreulich. Aber angenommen meine Partnerin könnte mit einer Frau (also mit mir) einfach nichts anfangen (damit meine ich jetzt Beziehung plus Sex), dann wird es wenig Sinn machen von ihr zu verlangen sich mit der Vielschichtigkeit der Sexualität auseinander zu setzen. Die will dann nämlich einfach einen Mann haben, Punkt.

Zitat:Vielleicht wird auch andersrum ein Schuh daraus, ich kenne nämlich auch Frauen für die bedeutet Sex, sich ausziehen, ins Bett legen, die Beine breit machen und passiv warten bis der Mann fertig ist. Das hat für mich aber nichts mit Sexualität zu tun, sondern klingt eher nach einer Erfüllungspflicht gegenüber dem Partner bzw. der Erwartung wie ein Hetero-Paar Sex zu haben hat. Die denken sich wahrscheinlich auch: "Ich bin eine heterosexuelle Frau und muss meinen festen Partner ran lassen, weil normale Frauen das nunmal so machen."
Wer so ein Sexleben als erfüllt oder normal empfindet, der ist in der Beziehung leider sehr naive würde ich sagen. Das wahrscheinlich auch die, die bei der ersten Gelegenheit fremd, weil dann mal was neues erleben.
Ich würde mir nicht anmaßen wollen das Sexleben anderer Menschen zu bewerten. Manche Frauen wollen einfach eine Beziehung inkl. Sex mit einem Mann und dem dazupassendem funktionsfähigem Geschlechtsteil und sind überaus glücklich und zufrieden damit.
[Bild: bild1.jpg]  IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.[Bild: bild0.jpg]
Zitat

RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #29
Zitat:Aber überdramatisieren braucht man es auch nicht. Natürlich ist es nicht einfach, gerade weil die Transition anstrengend ist, aber man braucht nicht in den Gedankengang verfallen, dass Transidentität automatisch zum Ende einer Beziehung führt.

Sieh es mal ganz nüchtern, es gibt Frauen, die ziehen Transfrauen als Partnerin einer Cis-Frau oder einem Cis-Mann vor und die sind auch nicht anders als andere Menschen.

O nein, ich dramatisiere nicht. Ich sehe es nur aus einem anderen Winkel. Natürlich gibt es Paare, die zusammenleben, obwohl einer der beiden ein Transident ist. Und man kann sehr wohl eine romantische Beziehung zusammen führen, klar. Nur trotzdem wird die Sexualität anders sein. Meine Frau hat mir gleich gesagt: lesbisch werde ich nicht. Und auf einen Penis kann ich schwer verzichten. 

So: ich selbst will ihn nicht, den Penis. Dh, bei mir wird es die GaOp geben. Wir werden es probieren, zusammen als Frauen die Sexualität neu zu entdecken. Vielleicht klappt´s. Vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht. Ich selbst bin auch nicht lesbisch. Eher bi-veranlagt. Auch mir wird vielleicht etwas abgehen. Wer weiß. 

Sie weiß, dass ich sie liebe. 

Zitat:Ich habe da ein bißchen drüber nachgedacht und ich glaube dir fällt das alles nicht so leicht, weil du außer bei deiner Frau keinen Rückhalt findest.
Ich stelle es mir jedenfalls ziemlich schwer vor, wenn man weder Freunde noch Familie hat, die zu einem stehen. In der Beziehung habe ich wohl wesentlich mehr Glück, mich haben alle immer unterstützt, einfach weil sie gemerkt haben, jetzt ist es stimmiger als vorher.
Vielleicht kannst du nicht unbedingt dein Umfeld ändern, aber vielleicht kannst du es erweitern oder dir ein neues suchen?
Ich erwähnte z.B. so oft und so gerne mein Hobby, weil ich dabei ausnahmslos auf Menschen ohne Vorbehalt getroffen bin und viele neue Freunde und Bekannte kennengelernt habe. Das hat meine Entwicklung auch sehr positiv beeinflußt.


es ist auch tatsächlich nicht einfach. Wenn man den Rückhalt nicht so hat, dann leidet auch das Selbstbewusstsein. Ich will stark sein, für mich, für meine Familie. Oft schaffe ich das, und dann gibt es wieder Momente, wo ich echt verzweifel. Mein Weg ist richtig. Ich habe keine Zweifel. Ich werde mein Umfeld ändern. Muss ich auch, ansonsten werde ich immer der als Frau verkleidete Mann sein. Wenn man mich in der Öffentlichkeit stets mich mit meinen männlichen Namen anspricht, dann versinke ich regelrecht in den Erboden. Oder könnte mal ordentlich aufschreien. 
Ich bin im Theater. Meine Kollegen wissen es seit der letzten Produktion im November. Sie stehen voll hinter mir und haben mich auch wieder eingeladen, bei der nächsten Ensamblebesprechung teilzunehmen, weil ich nächstes Jahr pausieren werde. Das war eine Erleichterung für mich. Aber im Grunde brauche ich Leute um mich herum, die mich wirklich unterstützen und mich auch als Frau behandeln. Derweil ist es nur mein Spiegelbild.


Zitat:Erzähl Deiner Frau von Eva und mir. Es gibt so viele glückliche Trans-Queered-Beziehungen.

sie weiß das. Trotzdem hat sie Angst und lauscht den Worten der Außenstehenden, die gar nicht positiv reden. 

Ich gebe jeden die Zeit, die er braucht. Ich zeige mich jeden als Frau, lebe 24 Stunden und 7 Tage die Woche als Frau. Mir geht´s gut. Ich kann mich endlich so geben, wie ich seit meiner Pubertät eigentlich sein sollte. Und das gebe ich nach außen. Viele erkennen, wie gut es mir geht. Das sagen sie mir auch. Aber niemand interessiert sich für das, für mich, weil ich nur der Schadende bin, der der eigenen Familie etwas antut. So ein Bullshit. 

Zitat:Sobald Du Hormone nimmst, wird dies bei Euch beiden genau das auslösen. Es ist eine viel sinnlichere Liebe zwischen zwei hormonellen Frauen. Wenn Sie herausfindet, wie leicht sie Dich in einen Zustand der anhaltenden, immerwiederkehrenden Erregung des ganzen Körpers (nicht nur einer! männlichen Zone) bringen kann, steckt sie das so an. ...Details müsst Ihr selbst erleben - aber es ist für beide unbeschreiblich schön...


so stelle ich mir das auch vor. Und vielleicht erweitern wird das auch Wink

Zitat:Das hat nicht unbedingt was mit den Hormonen zu tun.
 



Die Sexualität hat auch nichts mit den Hormonen zu tun. Ich selbst stehe auch auf Männer (aber nicht als Mann - sorry, geht nicht). Seit meinem Outing und dem Befreien meiner Last, entwickelt sich allmählich auch die Liebe zu den Männern, die ich als Partner genauso sehe wie die künftigen Väter. Vielleicht auch eine Einbildung oder ein Hineinsteigern. Keine Ahnung. Aber diese Sehnsucht - nach Mann und Kind - hatte ich schon sehr lange, und jetzt verstärkt es sich. 

Im Grunde genommen habe ich meiner Frau gesagt, dass wir uns gegenseitig keinen Stress machen sollen. Lassen wir die Zeit laufen, weil es nichts bringt, sich jetzt schon Sorgenfalten für die Zukunft zurechtzulegen. Ich weiß nicht, was nächstes Jahr oder in den  kommenden Jahren passieren wird. Und sie auch nicht. Daher einfach die Zeit sich entwickeln lassen. Das posaune ich auch den anderen zu. Aber die - vorallem einer ihrer Onkel sagte: der verarscht dich doch nur. 

Im Endeffekt, so kommt es mir vor, bin ich von einer Krise in die nächste gestürzt. Ich habe mich gefunden und weiß, dass ich eine Frau bin. Pasta. Und jetzt suche ich einen Weg, wie ich auch als solche angenommen werde. 

Ich weiß, dass es für meine Frau schwer ist, mich zu verlassen. Sie kann es nicht. Aber andererseits will ich nicht als Nutznießer dastehen, der ihre Angst ausnutzt. Sie hat auch Angst, wann die körperlichen Veränderungen anfangen, fürchtet sich davor, wenn ich ein weibliches Geschlecht anstatt eines Penises habe. Und sie weiß nicht, wie sie mich dann noch berühren kann. Aber wie schon gesagt: ich gebe ihr die Zeit, die sie braucht. 

Und sollte für sie mal der edle Prinz auftauchen, tut es zwar weh, aber ich weiß, wie sehr sie sich einen Mann wünscht. 

Vg. Meandra
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
Zitat

RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #30
(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
(03.12.2016, 13:05)Eva_Tg schrieb: Reden wir jetzt über eine sexuelle Beziehung oder eine romantische Beziehung? Das muss man nämlich oft trennen bzw. jede Beziehung hat diese unterschiedlichen Ebenen.
Wenn ich so meine Gedanken schweifen lasse, dann könnte ich mir schon vorstellen im Bett etwas mit einem Mann anfangen zu können. Aber auf romantischer Ebene bin ich nur an Frauen interessiert, ich könnte mir nie im Leben eine Beziehung mit einem Mann vorstellen.
Ich weiss nicht wovon du redest, ich rede von einer fixen Beziehung zwischen 2 Menschen die sich lieben und wo auch Sexualität gelebt wird

Nun ja, auch feste Beziehungen haben mehr als eine Ebene. Oder glaubst du feste Partner sehen sich immer nur auf eine Art und Weise?


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Und wenn wir schon über Sex reden, dann sollten wir uns glaube ich von allen gängigen Vorstellungen und Annahmen lösen. Weil das bei uns all zu oft gar nicht mehr zutrifft.
In meinem Beitrag ging es mir nicht darum welche gängigen Vorstellungen wir Betroffenen haben, sondern eben die mögliche Sichtweise der Partnerin aufzuzeigen, die ohne eigenes Zutun in diese Situation geraten ist und damit umzugehen lernt oder eben auch nicht.
Also das klingt es als wenn es irgendwas schlimmes wäre, wenn man eine Transfrau liebt.
Und ich muss dir widersprechen, es geht sehr wohl um deine Vorstellungen, die du in die Sichtweise anderer mit einbringst.
Mal so aus reiner Neugierde gefragt, wieso meinst du gibt es Frauen, die auf Vin Diesel stehen, aber andauernd in einer Beziehung mit einer Transfrau landen? Da mußt du ja auch eine Meinung haben, wie deren mögliche Sichtweise ist?
Meine Erfahrungen decken sich so gar nicht, mit dem was du schreibst.


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Wer sagt das sich die Partnerin um 180° drehen muss? Jetzt mal ganz platt gefragt: Muss man es als hetrosexuelle Frau toll finden, penetriert zu werden?
Nun ja, wenn man etwas in Detail geht sieht die Sache ja wohl so aus: Wo früher eine behaarte Männerbrust war, ist irgendwann ein weiblicher Busen, das Geschlechtsteil mag wohl noch vorhanden sein, oder auch nicht, jedenfalls ist auch in dem Bereich eine eindeutige Änderung zu erwarten. Wo früher ein Mann war, der im Bett den Ton angibt, ist auf einmal eine Frau, der Liebkosungen und Zärtlichkeiten wichtiger sind als Penetration. Ich denke schon dass man eine Anpassung der Partnerin diesbezüglich durchaus als 180°-Wende bezeichnen kann, jedenfalls ist es nunmal eine grundlegende Änderung.
Der Mann gibt im Bett den Ton? Äh Sorry, aber wir Frauen sollten uns heutzutage sexuell so weit emanzipiert haben, dass wir das nicht mehr glauben brauchen.
Nun wie auch immer, wenn die Sache wirklich so laufen würde, dann hätte ich wahrscheinlich vor dem Outing niemals eine Beziehung gehabt.

Soweit ich das sagen kann, will fast keine Frau einen Macho im Bett. Ich bin auch ehrlich gesagt etwas überrascht, wieso man sowas über andere Frauen denkt?

(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb: Mir ist schon klar das es auch Männer gibt, die auf Zärtlichkeiten stehen und nicht nur das eine wollen, dennoch sind Männer und Frauen beim Sex unterschiedlich, wodurch sie letztlich aber auch wieder zusammenpassen.

Und nein, eine heterosexuelle Frau muss es nicht toll finden pentriert zu werden, dennoch wird es nicht so wenige geben die genau diese Art der Sexualität bevorzugen, und denen dann was fehlen würde, wenn was fehlt.
Also die Aussage verstehe ich jetzt so gar nicht.


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Sorry, wenn ich jetzt wieder garstig klinge, aber irgendwo sind das doch alles recht eindimensionale Vorstellungen von Sexualität. Hetero-Paare machen Geschlechtsverkehr und wenn der nicht stattfindet fehlt was beim Sex und Homo-Paare machen Streicheln und so, und das andere mögen sie nicht.
Aber in Wahrheit ist Sexualität doch viel komplexer. Und wenn Transidentität noch dazu kommt, dann wird es richtig komplex.
Mir ging es überhaupt nicht darum wer welche Vorstellungen von Sexualität hat, was immer du da hinein interpretierst ist deine Sache.
Bis jetzt versuche ich nur aus deinen Aussagen schlau zu werden. Bis jetzt habe ich es so verstanden, dass eine heterosexuelle Frau einen Mann im Bett will. Nur wie diese Vorstellung dazu paßt, das eine Beziehung auch die Transition übersteht, dass verstehe ich nicht. Wie würdest du diese Art der Sexualität beschreiben?


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Ich würde es mal so sagen, als Transfrau bzw. als Partnerin muss man die Sexualität teilweise neu erfinden, weil man sonst der Komplexität nicht Herr wird. Aber dafür muss man dann die alten Vorstellungen über Bord werfen und das hat nichts mit Umpolen zu tun, sondern damit sich mit der Vielschichtigkeit der Sexualität auseinander zu setzen.
Genau darum gings mir, als Partner/in muss man gar nix. Wenn man bereit ist den Weg mitzugehen, dann ist das natürlich sehr erfreulich. Aber angenommen meine Partnerin könnte mit einer Frau (also mit mir) einfach nichts anfangen (damit meine ich jetzt Beziehung plus Sex), dann wird es wenig Sinn machen von ihr zu verlangen sich mit der Vielschichtigkeit der Sexualität auseinander zu setzen. Die will dann nämlich einfach einen Mann haben, Punkt.
Und wenn es sexuell klappt, aber auf der romantischen Ebene nicht? Auch das habe ich schon gehört, sexuell ist wunderbar zwischen der Frau und Transfrau, nur romantisch läuft da nichts.
Soll man Sex immer als Ausschlag gebenden Faktor annehmen?

Aber davon mal abgesehen, muss ich dir widersprechen. Wenn man der Meinung ist, in einer Beziehung muss man gar nichts, dann sollte man die Beziehung nochmal überdenken. Liebe, Zuneigung und Wertschätzung basieren nicht nur auf Dingen wie Aussehen, Geschlecht oder Sexualität. Sondern darauf, dass man Erfahrungen und Gefühle mit einem Menschen teilen will oder geteilt hat. Ich rede nicht von Konformität, dass ist in einer Beziehung eher hinderlich, sondern davon sich auf den anderen einzulassen. Wenn das nicht, dann wird die Beziehung auf lange Sicht nicht halten. Soviel kann ich nach 15 Jahren schon sagen.


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Vielleicht wird auch andersrum ein Schuh daraus, ich kenne nämlich auch Frauen für die bedeutet Sex, sich ausziehen, ins Bett legen, die Beine breit machen und passiv warten bis der Mann fertig ist. Das hat für mich aber nichts mit Sexualität zu tun, sondern klingt eher nach einer Erfüllungspflicht gegenüber dem Partner bzw. der Erwartung wie ein Hetero-Paar Sex zu haben hat. Die denken sich wahrscheinlich auch: "Ich bin eine heterosexuelle Frau und muss meinen festen Partner ran lassen, weil normale Frauen das nunmal so machen."
Wer so ein Sexleben als erfüllt oder normal empfindet, der ist in der Beziehung leider sehr naive würde ich sagen. Das wahrscheinlich auch die, die bei der ersten Gelegenheit fremd, weil dann mal was neues erleben.
Ich würde mir nicht anmaßen wollen das Sexleben anderer Menschen zu bewerten. Manche Frauen wollen einfach eine Beziehung inkl. Sex mit einem Mann und dem dazupassendem funktionsfähigem Geschlechtsteil und sind überaus glücklich und zufrieden damit.

Also ich rede gerne über das Sexleben ander, so wie die meisten Frauen.
Und wenn ich so zu meiner Frau gucke, die hat bei dem Thema nur mit den Augen gerollt und gespottet: "Klar, der Mann bestimmt wann, wo, wie und wie oft wir Sex haben..."
Die weiteren Bemerkungen dazu spare ich mir.
Na ja, vielleicht gibt es ja wirklich Frauen ohne Ansprüche im Bett, wer weiß. Aber für mich wirkt das alles so wie in den 50iger.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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