skurrile Situation
RE: skurrile Situation
Beitrag #11
es ist schon wichtig, was ihr voneinander erwartet. ich selbst hatte ein Muss von 25 Sitzungen, meine Therapeutin ist mir dann mit 20 Sitzungen entgegengekommen, dann bekam ich die Freigabe. Natürlich lieferte ich Fortschritte:
*Outing
*Alltag als Frau
*Berufsleben als Frau
Ich lebe seit gut einem Jahr als Frau in der Öffentlichkeit. Trage typische Frauenkleidung und lebe in einem kleinen Ort. Ich bin überall geoutet. Klar guckt jeder. Aber man gewöhnt sich daran. Weil es ja nicht alltäglich ist....

Meandra
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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RE: skurrile Situation
Beitrag #12
Ich hab bis zur OP 10 PT Stunden gemacht. Es gibt ja keine bestimmte Anzahl mehr die man braucht. Der "Alltagstest" schadet im übrigen auch nicht, ich versteh nicht, dass hier soviele sagen, des bringt nichts. . Es ist ja keine Bewertung in dem Sinn, sondern dient nur dem Zweck, sich wirklich sicher zu werden, dass es das richtige ist, was man vorhat. So hat man Zeit den eigenen Stil zu entwickeln und die notwendige Selbstsicherheit aufzubauen. Ich will das hier auch nicht als universelle Wahrheit hinschreiben, ich habs halt so empfunden.
Das wichtigste warn für mich meine Freundinnen, von denen hab ich am meisten gelernt.
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RE: skurrile Situation
Beitrag #13
Ich finde nur einen generell aufgezwungenen Alltagstest schlecht, weil wir alle anders gestrickt sind und jede/r ein eigenes Tempo hat/braucht. Jetzt hat sich die Situation zwar eh positiv geändert aber es gibt hier genug Beispiele wo manch eine/r noch Druck von außen verspürt. So war das gemeint. mhm. Ich sag den Leuten halt gern das alles nicht so stressig sein muss.
 (c  ..)~          Heart          \(._.  D)

E   L   E   F   A   N   T   E   N  L   I   E  B  E

t  ö  t  e  t   F  a   s   c  h   i   s   m   u   s
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RE: skurrile Situation
Beitrag #14
(17.03.2017, 14:29)seek82 schrieb: Ich hab ihm halt erzählt, dass ich im Urlaub andere Klamotten (Rock, Stiefel) anhatte und dezent geschminkt war. Was aber trotzdem bei mir noch mehr auffällt als der Bartschatten - war mir halt dort egal, kennt mich ja keiner
und es war mal gut zu wissen, wie die Leute auf mich so reagieren. Solche Experimente kann man ja dort machen.

Er meinte dann, warum ich das nicht hier mache ?

Hab ich gesagt, dass ich das auch schon Anfangs gesagt hab und hier nicht als Dorftranse gelten will sondern das ganze langsam angehen möchte.

Ich muss ja nicht die Reaktion von Frau Schneider abwarten in der vollen Bäckerei um die Ecke,
wo ich morgens auch so meine Brötchen hole.
Und dann mit tiefer Stimme "4 Brötchen bitte"....nee lass mal! Den Kick brauch ich nicht.
Weiß auch nicht was das für einen Nutzen haben soll, wenn ich mir dabei megablöd vorkomme.

Wenn man sich so wohl fühlt ist das ja kein Thema. Aber ich mach es halt lieber langsam.

Auf der anderen Seite meinte er mal das Klamotten ja nichts mit dem Geschlecht zu tun haben ?!

Ich sage dir das ganz ehrlich und ohne Blatt vor dem Mund:
lass dir Zeit. Du schreibst ja selber, dass du es lieber langsam machst. Dann übernimm das auch für die Hormontherapie. Nutze die Zeit mit deinem Therapeuten, um dich vorallem weiter zu outen. Nur die Cousine wird nicht genügen. Ich denke, du hast sicher einen größeren Kreis, der das irgendwann erfahren soll. Denn wenn du die Hormone bekommst, verändert sich dein Körper, dein Gesicht könnte sich aber nur minimal verändern. Was ist dann? Du hast einen Busen, weichere Haut, aber immer noch ein männlich wirkendes Gesicht. 
Daher schminke ich mich, um die Züge ein wenig zu glätten. Als Mann werde ich immer erkannt. Und werde es auch später noch. Aber ich lebe in meiner weiblichen Rolle. Und aufgesetzt wirke ich überhaupt nicht. Sogar ganz natürlich. Und die Gedanken der anderen sind mir egal. Ehrlich gesagt, habe ich die 8 Monate und 20 Sitzungen bei meiner Therapeutin sehr genossen, vorallem, weil ich mich entwickeln konnte. 

Du hast nur Angst. Ist auch verständlich. Du lehnst diesen Alltagstest nur aus Angst ab. Klar sagt man, dass es auch Frauen in Hosen gibt. Trage ich genauso. Wenn du dich nicht offen als Frau zeigst, wirst du das nie machen. Auch eine Hormontherapie ändert das nicht. Den Busen wirst du womöglich draußen unter weiten Kleidung verstecken. 

Ahm...nur weil du eine IPL machst, ist es jetzt nicht eindeutig, dass du dir sicher bist. Ich kenne genug Männer, denen der Bart stört und das Rasieren immer ein Albtraum ist. Und das wird sich der Therapeut denken. 

Wie schon beschrieben: macht einen Fortschrittsplan. 
Mein Plan war, mich innerhalb 8 Monaten bei allen zu outen. Das habe ich gemacht. Und meine Entwicklungen. Ich bekam oft ein dickes Lob, wie ich mich veränderte. Im Kleidungsstil. Schminke. Da gab´s etwas, an was sich meine Therapeutin halten konnte. Weil dein Therapeut gibt dir das Ticket zur Veränderung. Er muss sich sicher sein, dass du dir sicher bist. Für ihn wird halt einmal outen, lange Haare und IPL-Sitzungen nicht genug sein. 
Frag ihn, was er von dir erwartet. Aber knall nicht gleich mit der Hormontherapie hin. Denn zuerst musst du an dir arbeiten. 

Alles Schritt für Schritt. Du tust dir nichts Gutes, wenn du alles zu schnell machst. Aber wage dich hinaus..als Frau..nach deinem Tempo...du wirst es bald total genießen...ich mag´s  Favorite

Da sage ich mal das Gegenteil: Klamotten sind sehr wohl geschlechtsbestimmt. Sie sind ja auch so angepasst. Der Form des Körpers halt und für´s Auge. Männer brauchen ja nur Klamotten, damit ihnen nicht friert. *g* Natürlich gibt es Klamotten, die können beide tragen, wie zB weite Hosen. T-Shirts mit keinem großen Halsausschnitt. Neutrale Pullis....aber sonst..... 

Meandra
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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RE: skurrile Situation
Beitrag #15
(18.03.2017, 15:57)Kosmonautin schrieb: Ich finde nur einen generell aufgezwungenen Alltagstest schlecht, weil wir alle anders gestrickt sind und jede/r ein eigenes Tempo hat/braucht. Jetzt hat sich die Situation zwar eh positiv geändert aber es gibt hier genug Beispiele wo manch eine/r noch Druck von außen verspürt. So war das gemeint. mhm. Ich sag den Leuten halt gern das alles nicht so stressig sein muss.

jep. Da gebe ich dir Recht. Aufgezwungen ist uncool. 
Aber andererseits dürfen auch nicht die "Patienten" auf schnelle Freigabe hoffen. 

Es ist halt ein Geben und Nehmen.
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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RE: skurrile Situation
Beitrag #16
(18.03.2017, 16:12)Meandra schrieb: Aber andererseits dürfen auch nicht die "Patienten" auf schnelle Freigabe hoffen. 
Es ist halt ein Geben und Nehmen.

Darf ich erwähnen, dass mir schlecht wird? D.h. wenn man nicht bereit ist, sich als Transvestit lächerlich zu machen, sondern zB nur eine Namensänderung oder auch HRT will, darf man nicht "auf Freigabe hoffen"? Mit solchen "Leidensgenossen" braucht man keine Feinde mehr Facepalm

An seek82 der bedeutungslose geisteskranke Rat einer "gescheiterten Transe", die wohl niemals in einem Alltagstest als Nicht-Mann durchgegangen wäre (bzw. im realen Alltag nicht "passt", in beiden Bedeutungen des Wortes): Werde dir im Klaren darüber, was du von der Therapie erwartest. Das kann zB die Beantwortung folgender Fragen und eben therapeutische Begleitung sein (damit du dich bei den auftretenden Depressionen nicht gleich umbringst): Willst du eine Namensänderung und/oder Personenstandsänderung? Dafür brauchst du uU Gutachten. Willst du eine HRT oder Op? Dazu brauchst du ebenfalls Gutachten. Wie wirst du damit zurechtkommen, dass dich deine Umwelt (Familie, Arbeit, Freunde, Fremde) möglicherweise niemals akzeptieren werden? Ist es möglich, ein neues Leben aufzubauen und neue Freunde zu finden, die dich irgendwie am Leben halten können?

Diese Fragen können im Rahmen der Therapie in geschützter Umgebung geklärt und allfällige Gutachten besorgt werden. Ob du dich dabei schminkst, welche Frisur du hast oder welches Schuhwerk du trägst, sollte eigentlich bedeutungslos sein. Natürlich kann es Thema sein, dass du Angst davor hast, diese Dinge zu tun, die dir das Leben lang als "no go" eingetrichtert wurden (das kenn ich gut), aber dann sollte es um die Bewältigung dieser Angst gehen und nicht darum, dass dir der Therapeut vorschreibt, was du zu anzuziehen hast.
Das Leben ist eine Komödie und wir sind die Clowns.
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RE: skurrile Situation
Beitrag #17
dann viel Spaß beim Erbrechen. Und les´ meinen Text genauer: ich habe geschrieben, auf schnelle Freigabe ... nicht auf keine Freigabe...
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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RE: skurrile Situation
Beitrag #18
(18.03.2017, 17:17)Meandra schrieb: dann viel Spaß beim Erbrechen. Und les´ meinen Text genauer: ich habe geschrieben, auf schnelle Freigabe ... nicht auf keine Freigabe...

Danke werd ich haben. Ist bei mir eh Dauerzustand Wink
Das Leben ist eine Komödie und wir sind die Clowns.
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RE: skurrile Situation
Beitrag #19
Hallo noch mal,

ich merke schon, dass es viele verschiedene Meinungen gibt. 
Diese sind auch gut gemeint keine Frage ich möchte auch niemanden zu nah treten.
Ich hab ja auch nicht gesagt das ein Alltagstest schlecht ist aber ich stelle mir die Frage:
Aber was genau ist eigentlich Alltag ?

Ich muss mir aber selbst nix beweisen, da ich ja schon lange weiß das ich weiblich bin.
Ob mit Schminke oder ohne.

Wie würde ich rumlaufen wenn ich "angeglichen" wäre ?
Immer mit Rock und Stiefeln ? - Nein würde ich ganz sicher nicht.

Vielleicht ehr mit Jeans und nem schönen Oberteil, das muss aber erst gefunden werden
(bzw. Es muss auch passen!),
da meine Oberarme sehr Dick sind und das sieht bei mir ehr nach möchte gern Bodybuilder aus.
Und so mag ich auf keinen Fall aktuell rausgehen - nur weil ich dann typisch weibliche Klamotten anhabe.
Im Winter wars halt einfach, da hat man eh ne Jacke an.

BTW:
Die Leuten merken auch so sehr sehr gut das ich kein Mann bin - ich kenne ja schon die Blicke und Sprüche.
Dann erspare ich mir aber lieber weitere Peinlichkeiten wenn ich einfach neutrale Klamotten anhabe.

Natürlich sind Hormone kein Wundermittel. Ich finde nur das es jetzt der nächste Schritt wäre es zu versuchen.
Weil dann vielleicht(!) bald das Oberteil auch passt. Cool

Ich habe mich vor meiner Familie schon vor Monaten geoutet und vor Freunden.
Freunde die es nicht verstehen oder mir blöd kommen - sollen dahin gehen wo der Pfeffer wächst -
das sind dann auch keine echten Freunde.

Und natürlich ist auch die Therapie sinnvoll. Weil man dort über Ängste, Probleme sprechen kann.
Ich mag meinen Psychologen auch sehr und komme gut mit ihm klar er hat mir sehr geholfen gerade ganz am Anfang.
Daher werde ich das Thema einfach mal ansprechen und schauen was er dazu sagt.  

Liebe Grüße,
Seek82
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RE: skurrile Situation
Beitrag #20
(18.03.2017, 17:44)j-unique schrieb:
(18.03.2017, 17:17)Meandra schrieb: dann viel Spaß beim Erbrechen. Und les´ meinen Text genauer: ich habe geschrieben, auf schnelle Freigabe ... nicht auf keine Freigabe...

Danke werd ich haben. Ist bei mir eh Dauerzustand Wink

grippisch? oder zu viel russisches Wasser? *g*

Grin
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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