DHEA - Ein Jungbrunnen?
RE: DHEA - Ein Jungbrunnen?
Beitrag #3
Ich wurde eigentlich nie richtig aufgeklärt über Hormone und deren Auswirkungen bei Fehlen oder Überdosierung. Anfänglich gab es im AKH nur Prof. Fischl, der mittlerweile längst in Pension ist und die Transen quasi nebenbei betreute. Eine richtige Ambulanz gab es damals noch nicht. Wir wurden auf der IVF (In vitro fertilisation = künstliche Befruchtung) behandelt. Auf meiner IVF-Ambulanzkarte stand die ersten Jahre noch: Unerfüllter Kinderwunsch. Big Grin
Über Testosteronwerte und DHEAS haben wir nie geredet. Wenn ich über Depressionen klagte, meinte er, das gehörte dazu. Estradiol, Blut- und Leberwerte waren immer o.k., das reichte ihm, und damit auch mir.
Von Dr. Angel hörte ich vor und nach meiner OP ebenfalls nichts Diesbezügliches, nicht einmal wie man die bei TS häufig auftretenden Harnwegsinfektionen vermeiden könnte, an denen ich immer wieder mal leide. Ich habe ihn in den letzten 14 Jahren nur einmal gesehen, und das war vor wenigen Monaten, in der Ambulanz der Rudolfstiftung, wegen eines multiresistenten Harnwegsinfekts. Da wollte ich gleich zum Schmied und nicht zum Schmidl gehen. Denkste! Einige Tage später hat er mich wegen einer telefonischen Auseinandersetzung mit seiner Sprechstundenhilfe (falsche Terminvergabe) gleich aus seiner Privat-Ordination verbannt, in die er mich zuvor ausdrücklich eingeladen hatte. Ich habe sie folglich nie betreten. Big Grin
Seither ist die Rudolfstiftung für mich ebenfalls tabu, ich habe mir statt dessen einen netten niedergelassenen Urologen gesucht. Wegen meiner Infektion war ich in der Ambulanz für Infektionen und Tropenkrankheiten des Franz Josef Spitals in Behandlung. Derzeit bin ich beschwerdefrei. Ob die Viecher endgültig weg sind, weiß ich allerdings erst in ein paar Monaten.
Ich wurde damals, 1997, operiert, entlassen und das wars dann im Wesentlichen, bis auf eine Nach-OP, ein Jahr später. Meine Harnröhre war narbenbedingt derart verengt, dass ich manchmal nicht einmal urinieren konnte. Einmal, so alle zwei Jahre, einen Hormonstatus und Mammographie, und immer die ewig gleiche Dosis von einmal täglich einer 2 mg Estrofem-Tablette über viele Jahre. Hat aber für einen Busen Größe C gereicht und meine Körperbehaarung völlig zum Verschwinden gebracht. Die Medikamentation wäre wohl heute noch so, wenn ich nicht selbst nachgefragt hätte und dann auf Estrogel umgestiegen wäre. Da gab es aber schon Fr. Dr. Kaufmann, die uns jetzt über mehrere Jahre hinweg begleitet. Als ich sie das erste Mal traf, fragte ich sie als erstes, wie lange sie denn bleiben würde. Vor ihrer Zeit wechselte die ärztliche Besatzung der Transambulanz ja häufig, dazu kamen Streitereien zwischen den damals amtierenden Ärzten, die sich bis in die medizinischen Fachzeitschriften zogen. Und ja, ich ging auch manchmal zwei, drei Jahre nicht hin, weil es ohnehin immer dasselbe Spielchen war:

"Geht es Ihnen gut?"
"Ja, Danke."
"Na dann passt ja alles. Bis zum nächsten Mal."

Ich schlafe täglich 8 Stunden, treibe sehr viel Sport, Mountainbiken, Joggen und Gymnastik, rauche nicht, trinke keinen Alkohol, keinen Kaffee und Tee, keine Kohlensäure, und esse wenig Fleisch und Süßes. Wahrscheinlich hat mich das gesunde Leben bisher zusammengehalten.
Aber Jacob Winter hat schon Recht. Ob und wie gut man diesen gewaltigen Eingriff in die Körperchemie verträgt, beweist sich erst nach Jahren. Es kommt später bei einigen immer wieder mal zu Unverträglichkeiten, sogar zu Thrombosen und Schlaganfällen, manche müssen mit den Hormonen aufhören. Also gar so locker ist das nicht, mit dem Geschlechtswechsel. Anfänglich ja, aber wie es nach zwanzig, dreißig Jahren aussieht, kann niemand im Vorhinein sagen. Gesund ist das jedenfalls nicht, was wir unserem Körper antun.
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DHEA - Ein Jungbrunnen? - von Shabana - 17.11.2012, 12:15
RE: DHEA - Ein Jungbrunnen? - von Danielle - 17.11.2012, 16:34
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RE: DHEA - Ein Jungbrunnen? - von Bonita - 17.11.2012, 18:32
RE: DHEA - Ein Jungbrunnen? - von Shabana - 17.11.2012, 18:43

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