Bitte um eure Einschätzung.
RE: Bitte um eure Einschätzung.
Beitrag #23
Der Erlaß aus 1997:
Zitat:Empfehlungen für den Behandlungsprozeß von Transsexuellen in Österreich, Juni 1997

1. Abklärung der Art und des Ausmaßes der Störung der geschlechtlichen Identität durch folgenden diagnostischen Prozeß:
* psychiatrische Diagnosestellung,
* urologisch-gynäkologische Abklärung, die bei Bedarf auch endokrinologische bzw. zytogenetische Untersuchungen einschließt, und
* Psycho-(psychologische) Diagnostik.

2. Aufgrund dieser Abklärung Indikationsstellung zur Anwendung geeigneter psychotherapeutischer Methoden.

3. Die Psychotherapie ist kontinuierlich über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr bzw. mit mindestens 50 Stunden durchzuführen. Sie dient nicht nur therapeutischen Zielen, sondern soll auch Teil des fortgesetzten diagnostischen Prozesses sein und die diagnostische Bewertung vertiefen. Nach diesem Behandlungszeitraum hat eine Befundung durch den Therapeuten zu erfolgen.

4. Anschließend hat eine psychiatrische Kontrolle und eine Indikationsstellung für den weiteren Behandlungsverlauf hinsichtlich psychischer und somatischer Behandlungskomponenten unter Berücksichtigung des unter Punkt 3 erstatteten Befundes zu erfolgen.

5. Bei Indikationsstellung zur Einleitung somatischer Behandlungsschritte hat eine Hormontherapie zu erfolgen, die kontinuierlich ärztlich kontrolliert werden muß. Parallel dazu ist die Behandlung mit psychotherapeutischen Methoden fortzusetzen und ein "Alltagstest" (d.h. Leben bereits unter den geänderten geschlechtlichen Bedingungen) durchzuführen. Diese Phase mit den drei parallel verlaufenden Behandlungsteilen hat mindestens ein Jahr lang zu erfolgen.

6. Am Ende dieser Phase ist eine neuerliche psychiatrische und gynäkologisch-urologische Befundung durchzuführen. Dabei ist zur Indikation für eine operative Veränderung der geschlechtlichen Morphologie Stellung zu beziehen. Aus der psychiatrischen Stellungnahme muß die Kontinuität und Unbeeinflußbarkeit des transsexuellen Wunsches eindeutig hervorgehen.

7. Auf Basis des unter Punkt 6 eingeholten Befundes erfolgt die zusammenfassende Indikationsstellung im Hinblick auf die im Einzelfall durchzuführenden Operationen durch das Institut für Gerichtliche Medizin der Universität Wien.

8. Durchführung der Operation und Erstellung eines Operationsbefundes.

9. Bei Bedarf ist auch postoperativ die Behandlung mit psychotherapeutischen Methoden weiterzuführen.

10. Bei Vorliegen von Transsexualität ist für den Zeitraum der Behandlung des Patienten auf Verlangen eine ärztliche Bestätigung mit der maximalen Gültigkeitsdauer von zwei Jahren auszustellen, aus der die diagnostische Zuordnung sowie die Darstellung des Zusammenhanges zwischen der Behandlung und dem äußeren Erscheinungsbild hervorgeht.

Seitens des Bundesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales wird ersucht, die betroffenen Personen, Berufsangehörigen und Behörden über die obgenannten Empfehlungen zu informieren.


Also benötigt man entweder 50 Therapie-Stunden ODER 1 Jahr lang Therapie bezüglich Transsexualität. Von einer Auskennerin ist mir bekannt, dass einige Therapeuten/Ärzte diese Empfehlungen wohl nicht mehr so eng sehen, weil ua das Bundesministerium für Gesundheit diese Empfehlungen in Überarbeitung hat - wo es diese Frist nicht mehr geben soll, allerdings sind die KraKas (wie immer) noch "Betonschädln".

Wenn man bereits zwei (!) Gutachten hat, die einem TS bestätigen, dann könnte vielleicht auch eine Hormon-Rezept ausstellende Ärztin (zB im WrAKH?!) damit zufrieden sein, um eventuell ein Privatrezept zum selbst bezahlen (und dann in der Steuererklärung berücksichtigen) auszustellen, oder eben als (umgeschriebenes) Kassenrezept zu Chefärtzinnen pilgern.

Ich musste damals '94/95 die Chefärztin (am Wienerberg) alle 3 Monate davon überzeugen, dass ich diese Therapie wohl doch brauche. Da war noch ein ähnlicher Erlaß aus den 1980ern gültig - nur hab ich vielleicht doch etwas "Glück" gehabt, weils damals doch noch nicht so "in Mode" war wie heute und mir niemand Steine (warum auch immer) in den Weg legen wollte?! Jedenfalls war mein Therapeut, mit dessen einem (!) Gutachten ich in der Rudolfstiftung nach ein paar Monaten das 1. Hormonrezept erhiehlt (die folgenden dann vom Hausarzt), wohl etwas offener...

Meine Lieben, nicht verzagen! Ich will Euch Mut machen, um eventuell noch mal mit seinem Therapeuten darüber zu sprechen. Wenn man noch keinen Therapeuten hat - alles dran setzen, so eine/n zu finden, ohne geht sowieso nicht! Jedenfalls möcht ich Euch nicht dazu verleiten, medikamentöse Hormone "schwarz" zu besorgen (was schließlich auch mit entsprechenden Kosten verbunden bzw womöglich keine originale sondern "gepanschte" Qualität ist)!!!

Aber es gäbe da ein paar "natürliche" Hormone, die man täglich zu sich nehmen könnte... Soja, zum Beispiel, oder Rotklee, oder auch eine bestimmte Knollen-Pflanze, wie hier im Thread Pueraria mirifica besprochen (aber bitte auch diese "natürlichen" nicht übertreiben!!!)... Wink

So quasi ein bisschen vorbereiten, auf die "echten" Hormone... Cool
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