Das EGMR-Urteil zur Adoption bei gleichgeschlechtlichen Paaren
RE: Das EGMR-Urteil zur Adoption bei gleichgeschlechtlichen Paaren
Beitrag #8
(02.03.2013, 18:18)Angelika schrieb: Ich finde es einfach nur zum Kotzen, dass diese Herrschaften immer noch der Ansicht sind, sie hätten das Recht ihren Glauben anderen Menschen aufzuzwingen. Der Herr Landeshaptmann von Oberösterreich hat scheinbar noch nicht begriffen, dass wir nicht mehr im finsteren Mittelalter, sondern im 21. Jahrhundert leben. Am liebsten würden er und seine Kumpane vermutlich alle, die sich ihren religiösen Dogmen nicht beugen, auch noch als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrennen. [hier gekürzt]

Natürlich ist Pühringers Meinung nicht die meine, und ich werde auch keine Partei wählen, die seine Meinung zur Linie erhebt.

Aber der Mann hat seine Karriere eben als Religionslehrer begonnen. Man merkt's ab und zu noch! Rolleyes

Ich finde aber, man sollte auch versuchen, die Meinung der Leute zu respektieren, für die die traditionelle Familie etwas "Heiliges" darstellt, ein Ideal, das sie möglichst nicht verändert und mit Bedacht behandelt haben möchten. Man muss konservativen Menschen nicht gleich unterstellen, an einem Revival der geistlichen Inquisition zu arbeiten und im Kopf Scheiterhaufen für Andersdenkende und anders Liebende aufzuschichten!

An dieser Stelle und gegenüber Konservativen sollte man vielmehr betonen, dass der Staat nur einen Rahmen vorgibt. Er regelt die Rechtsinstitute wie "Ehe", "Familie" und "Adoption" in säkularer Hinsicht. Wie diese Einrichtungen aber im Einzelfall ausgefüllt werden, kann jeder selbst bestimmen. Niemand hindert ein katholisches Ehepaar, das sakramentale Eheband für unauflöslich zu halten und daher auf eine Scheidung zu verzichten. Niemand wird je einen Geistlichen dazu zwingen, eine religiöse Eheschließungszeremonie zwischen zwei Männern vorzunehmen.

Je aggressiver man den moralischen Konservatismus aber bekämpft, umso mehr entsteht auf der anderen Seite der Eindruck, hier solle eine "queere Ideologie" für allgemein verbindlich erklärt und mit der Brechstange durchgesetzt werden. Das ist nicht so gut, weil es eine Akzeptanz des oben Gesagten verhindert und unnötigen Widerstand heraufbeschwört.

Die Zeit arbeitet aus meiner Sicht ohnedies für den aufgeklärt-queeren Standpunkt. Also ruhig Blut!
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! Wave   -
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RE: Das EGMR-Urteil zur Adoption bei gleichgeschlechtlichen Paaren - von Mike-Tanja - 02.03.2013, 22:05

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